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Ein Haus zum Traumen

Ein Haus zum Traumen

Titel: Ein Haus zum Traumen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roberts Nora
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neue Serie ohne den Seeker . Eine Frau – weibliche Macht, Verletzlichkeit, Ansichten, Probleme. Und die Dualität … Nein, das brauche ich heute noch nicht«, sagte er. »Sie sind meine Frau.«
    »Wie bitte?«
    »Dr. Cass Murphy, Archäologin. Eine kühle, ruhige, einsame Frau, deren Herz der Feldforschung gehört. Der Entdeckung. Niemand kommt Cass nahe. Ihr geht es nur ums Geschäft. So ist sie aufgewachsen. Gefühle lässt sie nicht zu.«
    »Ich lasse keine Gefühle zu?«
    »Das weiß ich noch nicht. Sie ist so. Schauen Sie.« Er holte seinen Skizzenblock heraus und schlug eine Seite auf. Cilla legte den Kopf schräg und studierte die Zeichnung, auf der sie in klassischem Kostüm, bequemen Pumps und mit Brille zu sehen war.
    »Sie sieht langweilig aus.«
    »Sie will langweilig aussehen. Sie will nicht auffallen. Wenn Leute sie bemerken, muss sie sich mit ihnen befassen, und dann fühlt sie vielleicht etwas, das sie nicht fühlen will. Auch bei einer Ausgrabung ist sie … sehen Sie?«
    »Hmm. Nicht langweilig, sondern effizient und praktisch. Vielleicht sogar subtil sexy, wenn man sich den männlichen Schnitt von Hemd und Hose anschaut. So fühlt sie sich wohler.«
    »Genau. Sie haben ein gutes Gespür.«
    »Ich habe viele Drehbücher gelesen. Ihr Gebiet kenne ich nicht, aber eine wirkliche Story kann ich mir mit dieser Figur ehrlich gesagt nicht vorstellen.«
    »Oh, Cass ist vielschichtig«, versicherte er ihr. »Wir müssen nur die einzelnen Schichten so sorgfältig freilegen, wie sie es bei einem Ausgrabungsstück macht. So wie sie eine alte Waffe und ein Symbol der Macht freilegt, als sie in einer Höhle auf einer mythischen Insel gefangen ist, die ich erst noch entwerfen muss. Dort deckt sie die heimtückischen Pläne des Milliardärs auf, der das Projekt finanziert, gleichzeitig aber ein böser Zauberer ist.«
    »Natürlich.«
    »Ich muss noch daran arbeiten, aber hier ist sie schon mal. Brid, Kriegergöttin.«
    »Wow.« So hatte sie sich noch nie gesehen. Leder und lange Beine, Brustharnisch und schwellende Brüste. Aus der langweiligen, praktischen Frau war eine kühne, gefährliche, sexy Göttin geworden. Sie stand da mit kniehohen Stiefeln und wilden, lockigen Haaren, einen doppelköpfigen Hammer mit kurzem Schaft zum Himmel gereckt.
    »Bei der Körbchengröße haben Sie aber übertrieben«, sagte sie.
    »Die … Oh, na ja, das lässt sich schwer schätzen. Außerdem drückt der Brustharnisch sie ja hoch. Aber damit sprechen Sie an, was ich Sie fragen wollte. Sie könnten mir Modell stehen. Natürlich geht es auch mit Skizzen, aber ich käme besser klar …«
    »Hey!« Sie schlug ihm auf die Hand, als er auf eine Seite mit kleinen Zeichnungen von ihr umblätterte. »Das sind aber keine Charakterskizzen. Das bin ich.«
    »Ja, nun, im Wesentlichen schon.«
    »Sie haben da drüben gesessen, mich beobachtet und mich ohne meine Zustimmung gezeichnet? Finden Sie das nicht ungehörig und aufdringlich?«
    »Nein. Ich sehe es als Arbeit. Wenn ich hier herüberschleichen und Sie durchs Fenster beobachten würde, das wäre ungehörig und aufdringlich. Sie bewegen sich wie eine Sportlerin mit einer tänzerischen Note. Selbst wenn Sie still stehen, ist das zu spüren. Genau das brauche ich. Um eine Figur nach Ihrem Aussehen zu zeichnen, brauche ich Ihre Zustimmung nicht, aber mit Ihrer Kooperation kann ich besser arbeiten.«
    Sie schob seine Hand weg, um wieder zu der Kriegergöttin zurückzublättern. »Das ist mein Gesicht.«
    »Ja, und ein tolles Gesicht.«
    »Und wenn ich meinen Anwalt anrufen würde?«
    Spock knurrte. »Das wäre kurzsichtig und unfreundlich. Aber es ist Ihre Entscheidung. Ich glaube nicht, dass Sie irgendetwas erreichen würden, aber um mir die Auseinandersetzungen zu ersparen, kann ich ein paar Veränderungen vornehmen. Breiterer Mund, längere Nase. Vielleicht sollte sie rote Haare haben – keine schlechte Idee. Ausgeprägtere Wangenknochen. Mal sehen.«
    Er zog einen Bleistift aus dem Beutel und schlug eine leere Seite auf. Unter Cillas wachsamem Blick zeichnete er mit raschen Strichen eine neue Skizze.
    »Die Augen behalte ich«, murmelte er. »Sie haben Killer-Augen. Den Mund breiter, die Unterlippe eine Spur voller, die Wangenknochen schärfer, die Nase ein bisschen länger. Das ist jetzt noch nicht ausgearbeitet, aber es ist auch ein tolles Ge sicht.«
    »Wenn Sie glauben, Sie könnten mich …«
    »Aber Ihres gefällt mir besser. Ach, kommen Sie, Cilla. Wer möchte nicht gerne ein

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