Ein Haus zum Traumen
erste Ring, den ich für eine Frau gekauft habe, deshalb habe ich mich lieber beraten lassen. Mir gefiel die Idee mit den drei Steinen. Die Vergangenheit, das Jetzt, die Zukunft. Wir haben unsere Vergangenheit, wir haben unser Jetzt. Und ich will eine Zukunft mit dir. Ich liebe dich.«
»Er ist wunderschön, Ford. Absolut wunderschön. Und der Gedanke, der dahintersteht, macht ihn umso schöner. Ich bin so schrecklich.« Sie nahm seine Hände. »Selbst die Vorstellung zu heiraten lässt mich erstarren. Ich eigne mich nicht dafür. Denk doch nur daran, worüber wir gerade geredet haben. Deine Eltern sind schon lange verheiratet, beide nur ein einziges Mal. Bei meinen Eltern sind es sieben Ehen. Sieben Ehen. Wie kann ich da an die Ehe glauben?«
Seltsam, dachte er, dass ihre Ängste und Zweifel den Klumpen in seiner Brust auflösten. »Das ist Blödsinn, Cilla. Das hat nichts mit dir und mir zu tun. Liebst du mich?«
»Ford …«
»Es ist keine schwere Frage. Du brauchst nur ja oder nein zu sagen.«
»Für dich ist es einfach. Du kannst ja sagen, und es ist einfach. Ich kann auch ja sagen. Ja, ich liebe dich, und es macht mir unglaubliche Angst. Menschen lieben sich, und sie gehen trotzdem auseinander.«
»Ja, und Menschen lieben sich und bleiben zusammen. Es ist nur ein weiterer Schritt, Cilla. Der nächste Schritt.«
Ford klappte die Schachtel zu und schob sie ihr zu. »Nimm ihn. Behalt ihn. Denk darüber nach.«
Sie starrte auf die Schachtel. »Du glaubst, dass ich dann nicht widerstehen kann, ihn mir anzuschauen. Dass ich dann doch noch dem Zauber erliege.«
Er lächelte. Kein Wunder, dass er sie liebte. »Trau dich!«
Sie schloss die Finger um die Schachtel und steckte sie langsam in ihre Tasche. »Ich bin eine ehemalige Schauspielerin, in deren Familie es Alkoholabhängigkeit, Drogenmissbrauch und Selbstmord gegeben hat. Ich weiß wirklich nicht, warum du mich unbedingt willst.«
»Ich muss verrückt sein.« Er hob ihre Hand und küsste sie. »Von jetzt an werde ich alle paar Tage vor dir stehen und sagen: ›Und?‹ Dann musst du mir sagen, wie weit du mit meinem Antrag gekommen bist.«
»Das Schlüsselwort ist ›und‹?«
»Ja. Ansonsten erwähne ich das Thema nicht. Du trägst einfach nur den Ring mit dir herum und denkst darüber nach. Abgemacht?«
»Na gut«, sagte sie nach einer Weile. »Na gut.«
Er nahm sein Glas und stieß mit ihr an. »Sollen wir uns was vom Chinesen kommen lassen?«
Spock vollführte einen kleinen Freudentanz.
Sie wusste nicht, wie sie das geschafft hatte. Der Mann hatte ihr einen Antrag gemacht. Er hatte ihr einen Ring präsentiert, der einfach absolut perfekt für sie war, weil er dabei an sie gedacht hatte. Daran, wer und was sie war, als er ihn ausgesucht hatte. Ihre Reaktion, ihr Zögern – sei ehrlich, Cilla, fügte sie hinzu, während sie die Bronzegriffe an ihre Küchenschränke schraubte –, ihr entsetztes Stottern musste ihn einfach verletzt haben.
Und doch hatte er danach Hühnchen Kung Pao und Butterfly Shrimp bestellt und war hungrig darüber hergefallen, als ob es ihm nicht den Magen zugeschnürt hätte, wie das bei ihr der Fall gewesen war. Dann hatte er vorgeschlagen, sie soll ten sich die erste Staffel von Buffy, die Vampirjägerin , anschauen.
Und irgendwann während Episode drei, als sie sich langsam so weit entspannt hatte, dass sie nicht ständig an den Ring in ihrer Tasche dachte, hatte er begonnen, sie sanft und zärtlich zu küssen und zu streicheln. Und als sie schließlich aus ihrem sexuellen Rausch wieder erwacht war, hatte sie nur noch an den Ring denken können.
Und jetzt waren fast zwölf Stunden vergangen, und sie dachte immer noch an das verdammte Ding.
Sie glaubte nicht an die Ehe. So einfach war das. Selbst Zu sammenleben hatte seine Tücken. Um Himmelswillen, sie hatte sich ja gerade erst daran gewöhnt, dass er ihr sagte, dass er sie liebte.
Und musste sie sich nicht schon um genügend Dinge kümmern? War es nicht schon genug, auch ohne einen Verlobungsring, der ihr schwer in der Tasche lag, ständig in der Angst, dass Ford auf einmal »Und?« sagte und etwas von ihr hören wollte?
»Hallo?«
»Cilla?«
Cilla ließ den Kopf gegen die Tür des Küchenschrankes sinken, an dem sie gerade arbeitete. Na toll, dachte sie. Patty und Fords Mutter. Zuckerguss auf ihrem zerbröckelten Kuchen.
»Ach, hier bist du«, sagte Patty. »Fleißig bei der Arbeit.«
Cilla sah, wie sich zwei Augenpaare sofort auf den Ringfinger ihrer linken
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