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Ein Haus zum Traumen

Ein Haus zum Traumen

Titel: Ein Haus zum Traumen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roberts Nora
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Hand richteten. Und sah gleich darauf zwei enttäuschte Blicke. Na großartig, jetzt machte sie zwei älteren Frauen auch noch Kummer.
    »Wir hatten gehofft, du hättest zwei Minuten Zeit, um mit uns über das Menü auf deiner Party zu sprechen«, begann Patty. »Wir dachten, wir könnten zumindest schon mal für dich einkaufen und die Sachen bei uns lagern, da du ja noch keinen Platz dafür hast.«
    Nein, das ist längst nicht alles, dachte Cilla. »Ich will gar nicht drum herum reden. Ja, er hat mich gefragt. Ja, der Ring ist absolut wundervoll. Nein, ich trage ihn nicht. Ich kann es nicht.«
    »Passt er dir nicht?«, fragte Penny.
    »Ich weiß es nicht. Ich kann gar nicht daran denken. Es war ganz schön hinterhältig von ihm«, fügte sie hitzig hinzu. »Ich freue mich – nein, eigentlich freue ich mich im Moment gerade nicht darüber, dass ihr zwei einfach so hereinschneit, aber ich versuche es zu verstehen. Ich habe sowieso schon den Kopf voll mit allen möglichen Sachen, und dann kommt er noch damit. Ich weiß noch nicht mal, ob er mir richtig zugehört hat, ob er meine Gründe verstanden …« Sie brach ab.
    Er hört nicht zu, hatte Angie von ihrem Vater gesagt, jedenfalls nicht, wenn sein Entschluss feststeht. Er tut nur so, als ob er zuhört, und dann macht er sowieso, was er will.
    »O Gott. Gott, ist das nicht perfekt? Er ist wie Dad. Solide, beständig und so geduldig, dass man es gar nicht merkt, wenn er dich in die Enge getrieben hat und du ohne Verteidigung dastehst. Er ist genau der gleiche Typ.«
    »Du liebst keinen Typ, sondern einen Mann«, korrigierte Penny. »Oder du liebst ihn nicht.«
    Sie ist Fords Mutter, mahnte sich Cilla. Sei vorsichtig. »Ich liebe ihn so sehr, dass ich ihm die Zeit lasse, alle Gründe zu bedenken, warum das nicht funktionieren kann. Ich will ihn nicht verletzen.«
    »Natürlich wirst du ihn verletzen. Und er wird dich verletzen. Das gehört dazu, wenn man mit jemandem zusammen ist. Ich möchte keinen Mann, den ich nicht verletzen kann. Und ich würde ganz bestimmt keinen Mann heiraten, der mich nicht verletzen kann.«
    Verblüfft starrte Cilla Penny an. »Das ergibt für mich überhaupt keinen Sinn.«
    »Wenn du es verstehst, dann wirst du auch bereit sein auszuprobieren, ob der Ring passt. Deine Schränke sind übrigens wunderschön, und ich kriege direkt Lust, meine Küche auch neu zu gestalten. Können wir uns einen Moment setzen und rasch mit dir über die Speisenfolge sprechen? Dann lassen wir dich auch wieder in Ruhe arbeiten.«
    Cilla seufzte. »Vielleicht ist er gar nicht so sehr ein Typ wie mein Vater, sondern eher wie Sie.«
    »Nein, wirklich nicht. Ich war immer viel gemeiner als Ford. Wollen wir uns nach draußen setzen?« Penny zeigte aus dem Fenster. »Unter den blauen Sonnenschirm?«
    Als Penny vorausging, trat Patty näher und legte Cilla den Arm um die Taille. »Sie liebt ihren Jungen. Sie will, dass er glück lich ist.«
    »Ich weiß. Ich auch.«
    Vielleicht sollte sie eine Aufstellung machen, überlegte Cilla. Gründe dafür und Gründe dagegen, den Ring aus der Schachtel zu nehmen. Sie liebte Listen, Aufzeichnungen und Pläne in jedem Bereich ihres Lebens. Und wenn man vor so einer großen Entscheidung stand, machte es doch sicherlich Sinn, darauf zurückzugreifen.
    Die Kontra-Liste war einfach, dachte sie, während sie Cornflakes in eine Schale schüttete. Wahrscheinlich konnte sie ganze Seiten damit füllen, vielleicht sogar ein Buch.
    Aber der Fairness halber musste sie zugeben, dass es natürlich auch einiges auf der Pro-Seite gab. Aber waren sie nicht hauptsächlich, vielleicht sogar ausschließlich emotionaler Art? Und war sie nicht angespannt, weil er sie schließlich jeden Moment fragen konnte: »Und?«
    Allerdings hatte er das noch nicht getan. Sie wartete jetzt schon seit Tagen darauf.
    Und deshalb zuckte sie zusammen, und ihr fiel fast die Müsli-Schale aus der Hand, als er ins Zimmer geschlendert kam.
    »Zu viel Kaffee?«, fragte er und schüttete sich Frosted Flakes in eine Schale. »Wie kannst du das Zeug eigentlich essen? Es sieht aus wie kleine Ästchen.«
    »Deins besteht doch nur aus Zucker.«
    »Genau.«
    Es war erst sechs Uhr morgens, dachte sie, und er war schon ausgeschlafen und fröhlich. Und dabei wusste sie, dass er bis tief in die Nacht gearbeitet hatte. Aber er war aufgestanden, hatte sich angezogen und aß Frosted Flakes, weil er darauf bestanden hatte, sie über die Straße zu begleiten und bei ihr zu bleiben, bis die

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