Ein Haus zum Traumen
gemacht.«
»Ja, klar, du hast dir natürlich eine Zeichnung gemacht. Ich kann mir kaum vorstellen, ob mein Bett in eine andere Ecke in meinem Zimmer passt und wo ich dann die Kommode hinstellen soll.«
»Jeder hat so seine Begabungen.«
»Ja, das stimmt wohl.« Angie salutierte zackig. »Soldat McGowan meldet sich zum Dienst.«
»Wie bitte?«
»Ich bin hier, um anzustreichen. Ich könnte dir ja auch dabei helfen, die Schränke aufzuhängen, aber ich glaube, anstreichen kann ich besser. Wie hängst du sie überhaupt auf?«, fragte sie. »Ich meine, womit werden sie festgehalten? Also ich glaube, ich arbeite lieber mit einem Pinsel.«
»Angie, du musst nicht …«
»Ich will aber. Dad hat gesagt, vorne und an einer Seite haben sie die Farbe schon fertig abgekratzt, und heute arbeiten sie hinten am Haus. Und wenn sie zusätzliche Hilfe hätten, könnten sie schon Grundierung auftragen. Ich habe heute frei. Ich bin die zusätzliche Hilfe.«
Sie zupfte am Bein ihrer weiten, weißen Malerhose. »Sieh her, ich bin auch schon passend angezogen.«
»Ich finde es ja lieb von dir, aber ich will nicht, dass du dich verpflichtet fühlst.«
Angie machte ein ernstes Gesicht. »Siehst du mich eigentlich als deine Schwester?«
»Ja, sicher.« Cilla nahm ihre Wasserwaage. »Natürlich. Ich meine … schließlich sind wir Schwestern.«
»Wenn das so ist, dann halt den Mund und zeig mir, wo die Farbe steht.« Sie lächelte schlau. »Oder ich sage Dad, dass du gemein zu mir warst.«
Amüsiert erwiderte Cilla ihr Lächeln. »Du bist ihm sehr ähnlich, dem, der uns zu Schwestern gemacht hat.«
»Ich habe nur seine guten Eigenschaften geerbt. Du hin gegen …«
»Die Farbe ist draußen in der Scheune. Wir können hier herausgehen.« Cilla öffnete die Hintertür. »Vielleicht gefällt es mir ja gar nicht, eine Schwester zu haben, die jünger ist als ich und eine süße Cheerleader-Figur hat.«
»Vielleicht gefällt es mir ja nicht, eine Schwester mit so langen Beinen und so langen, perfekten Haaren zu haben. Aber ich habe dafür den besseren Hintern.«
»Das ist nicht wahr. Mein Hintern ist berühmt.«
»Ja, du hast ja genug davon gezeigt in Terror at Deep Lake .«
»Ich habe einen Bikini getragen.« Lachend blieb Cilla stehen, um nach ihren Schlüsseln zu kramen. Dabei drehte sie sich zum Haus um. »Oh, verdammt!«
Angie folgte ihrem Blick, und beide sahen ihren Vater, der ungerührt zwei Stockwerke hoch auf dem Gerüst stand und Farbe abkratzte.
»Dad! Komm sofort da herunter!«, schrien sie unisono. Gavin blickte sich um, und als er sie sah, winkte er fröh lich.
»Ich habe ihm extra gesagt, er soll nicht da hochgehen. Kein Gerüst, keine ausziehbaren Leitern!«
»Wenn er sich etwas in den Kopf gesetzt hat, hört er nicht. Er tut nur so, und macht dann doch, was er will. Ist es denn einigermaßen sicher?«, fragte Angie und packte Cilla am Arm. »Ich meine, es wird doch nicht umstürzen oder zusammenbrechen, oder?«
»Nein. Aber …«
»Dann gucken wir am besten gar nicht hin. Wir holen jetzt die Farbe. Ich gehe vorne zum Haus, und du gehst wieder hinein. Dann brauchen wir ihn da oben nicht zu sehen. Und meiner Mutter erzählen wir es besser gar nicht.«
»Okay.« Cilla wandte sich entschlossen ab und steckte den Schlüssel ins Vorhängeschloss an der Scheune.
Olivia Rose Brewster kam um 14.25 Uhr nachmittags auf die Welt.
»Matt ist selig«, sagte Ford zu Cilla, als sie zum Krankenhaus fuhren. »Er verteilt Kaugummizigarren und hat so ein ver träumtes Lächeln im Gesicht. Das Baby ist süß, es hat seine schwarzen Haare. Ethan war ja so kahl wie mein Onkel Edgar, aber die Kleine hat schon eine richtige Haarpracht.«
»Onkel Ford scheint sich auch sehr zu freuen.«
»Es ist schon toll und aufregend. Josie sah ganz fertig aus, als ich sie nach der Entbindung gesehen habe.«
»Na ja, was erwartest du, wo sie gerade erst ein acht Pfund schweres Mädchen zur Welt gebracht hat …«
»Okay, okay. Du brauchst nicht weiter ins Detail zu gehen.« Er bog in eine Parklücke auf dem Parkplatz des Krankenhauses. »Ich habe mit Matt gesprochen, als du dich umgezogen hast. Er sagte, es geht beiden großartig.«
»Es ist schön, dass wir jetzt aus einem glücklichen Anlass hier sind.« Ihr Blick glitt zur Intensivstation.
»Hast du eigentlich schon mit Shanna geredet, seit sie wieder zurück ist?«
»Nein, ich habe sie noch nicht gesehen.«
»Es muss toll gewesen sein.« Ford nahm Cillas Hand, als sie den Parkplatz
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