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Ein Haus zum Traumen

Ein Haus zum Traumen

Titel: Ein Haus zum Traumen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roberts Nora
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ich jetzt so darüber nachdenke.«
    »Ja, das finde ich auch.«
    »Und ich fand es so peinlich, als sie es mir erzählt hat, weil ich damals deinen Vater als Lehrer auf der Highschool hatte. Der Gedanke daran, dass meine Mutter Mr. McGowan geküsst hat, hat mich damals beinahe traumatisiert.« Er lächelte amüsiert. »Jetzt hingegen gefällt es mir, dass der Sohn meiner Mutter die Tochter von Mr. McGowan geküsst hat.«
    Kreise, dachte Cilla. Sie hatte auch an Kreise gedacht, als sie hierhergekommen war, um die Farm ihrer Großmutter zu renovieren. Und jetzt war noch ein weiterer Kreis damit verbunden. »Sie müssen damals noch ganz jung gewesen sein«, sagte sie leise. »Johnnie war erst achtzehn, als er starb. Es muss schrecklich gewesen sein für Janet, und für die Eltern der anderen beiden Jungen – einer tot, einer gelähmt. Sie ist nie darüber hinweggekommen. Das siehst du in jedem Filmausschnitt, auf jedem Foto nach jener Nacht, sie war nie wieder dieselbe.«
    »Meine Mutter benutzte diesen Unfall immer als eine Art Damoklesschwert, als ich alt genug war, um Auto zu fahren. Ab und zu sahen wir Jimmy Hennessy in seinem Rollstuhl im Ort, und sie versäumte nie, mich daran zu erinnern, was passieren konnte, wenn man Alkohol trank oder Drogen nahm und sich dann ans Steuer setzte oder in ein Auto, dessen Fahrer nicht mehr nüchtern war.«
    Er schüttelte den Kopf und aß den letzten Bissen von seinem Steak. »Ich kriege heute noch Gewissensbisse, wenn ich ein einziges Bier trinke und dann Auto fahre. Mütter können einem ganz schön den Spaß verderben.«
    »Wohnt er noch hier? Der Junge – na ja, jetzt ist er ja kein Junge mehr –, der den Unfall überlebt hat?«
    »Er ist letztes Jahr gestorben. Oder vorletztes. Ich bin mir nicht sicher.«
    »Ich habe gar nichts davon gehört.«
    »Er hat sein ganzes Leben lang bei seinen Eltern gewohnt. Sie haben sich um ihn gekümmert. Ganz schön hart.«
    »Ja. Sein Vater hat Janet die Schuld gegeben. Er hat behauptet, sie hätte die Unmoral aus Hollywood hierhergebracht, und ihren Sohn mit dem viel zu schnellen Auto durch die Gegend fahren lassen.«
    »Es waren auch noch zwei andere Jungen im Auto. Niemand hat sie dazu gezwungen«, erwiderte Ford. »Niemand hat ihnen Bier eingeflößt oder ihnen Hasch gegeben. Sie waren jung und dumm, alle drei. Und sie haben einen schrecklichen Preis dafür bezahlt.«
    »Und sie hat die Eltern bezahlt. Laut meiner Mutter – und sie ist so verbittert darüber, dass ich es ihr glaube – hat Janet beiden Familien eine beträchtliche Summe Geld gezahlt. Wie hoch die Summe war, wusste nicht einmal meine Mutter. Und laut Dilly hat Janet auch die Farm nur als eine Art Monument für Johnnie behalten und sie aus demselben Grund für Jahrzehnte nach ihrem Tod in Trusts festgelegt. Aber das glaube ich nicht.«
    »Was glaubst du?«
    »Ich glaube, dass Janet sie behalten hat, weil sie glücklich hier war. Weil sie hier ihre eigenen Gedanken hören konnte, auch wenn diese Gedanken dunkel und schrecklich waren.« Seuf zend lehnte sie sich zurück. »Gibst du mir noch ein Glas Wein, Ford? Dann habe ich drei getrunken, mein absolutes persönliches Limit.«
    »Was passiert nach drei Gläsern?«
    »Ich habe seit Jahren keine drei Gläser Wein mehr getrunken, aber wenn die Legende stimmt, reagiere ich entspannt, vielleicht leicht angesäuselt und trinke dann noch eins oder zwei weitere. Und dann bin ich sehr betrunken, stürze mich auf dich und wache morgen früh mit einem Kater und nur verschwommenen Erinnerungen an unsere gemeinsame Nacht auf.«
    »In diesem Fall bekommst du nach diesem Glas nichts mehr.« Er schenkte ihr Wein ein. »Bei unserer ersten gemeinsamen Nacht soll dein Erinnerungsvermögen kristallklar sein.«
    »So weit bin ich noch nicht, das weißt du.«
    »Ja, das ist okay. Aber ich habe mich schon entschieden.« Er stützte sein Kinn auf die Faust und blickte sie an. »Ich kann deine Augen nicht oft genug anschauen, Cilla. Sie ziehen mich förmlich in dich hinein.«
    »Janet Hardys Augen.«
    »Nein. Cilla McGowans Augen.«
    Lächelnd trank sie einen Schluck Wein. »Ich wollte eigentlich irgendeinen Vorwand erfinden, um heute Abend nicht herkommen zu müssen.«
    »Ach, tatsächlich?«
    »Ja, tatsächlich. Weil du anfängst, über mich bestimmen zu wollen.«
    »Na ja, sieh es lieber mal als vernünftigen Vorschlag. Und warum bist du dann hergekommen?«
    »Ich hatte gute Laune, weil ich die Toiletten gekauft habe. Im Ernst«, fügte sie

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