Ein Haus zum Traumen
Hoffnung stirbt zuletzt.«
»Abgemacht?«
»Abgemacht.«
»Toll.« Lächelnd blickte sie sich erneut im Raum um. »Ich werde morgen früh gleich trainieren. Was hältst du davon, wenn ich dich zum Essen einlade, um den Deal zu begießen?«
»Das müssen wir leider auf ein anderes Mal verschieben, da das Menü schon im Chez Sawyer bestellt ist.«
»Du willst kochen?«
»Meine Spezialität.« Er fasste sie am Arm und dirigierte sie zur Treppe. »Die Einzige, die nicht in der Mikrowelle aufgewärmt wird. Dazu gehören zwei Steaks auf dem Grill, ein paar Paprika auf einem Spieß und zwei Ofenkartoffeln. Wie möchtest du dein Steak?«
»So, dass ich es noch schwach muhen hören kann.«
»Cilla, du bist die richtige Frau für mich.«
Sicher nicht, denn sie verfolgte nur ihre eigenen Ziele und empfand Befriedigung, wenn sie sie erreichte. Aber sie musste zugeben, dass Ford es verführerisch anstellte. Er gab ihr was zum Nachdenken und hielt sie wach. Sie genoss seine Gesellschaft mehr, als sie für gut hielt, da sie eigentlich vorgehabt hatte, mehr Zeit allein zu verbringen.
Und er sah verdammt gut aus, wie er da über dem qualmenden Grill stand.
Sie aßen auf seiner hinteren Veranda, während Spock mitvollem Bauch selig unter dem Tisch schnarchte. Das Essen war genau das Richtige. »Gott, es ist so schön hier. So friedlich.«
»Kein Verlangen nach Discos oder einem kleinen Ausflug auf den Rodeo Drive?«
»Davon habe ich vor langer Zeit genug gehabt. Anfangs macht es großen Spaß, aber wenn man sich nicht wirklich dort zu Hause fühlt, wird es schnell langweilig. Meins war es jedenfalls nicht. Was ist mit dir? Du hast doch eine Zeitlang in New York gelebt, oder? Kein Verlangen danach, noch mal in den Big Apple zu beißen?«
»Es war aufregend, und ich fahre ab und zu gerne noch ein mal hin, um die Energie dort aufzusaugen. Ich dachte immer, ich müsste dort leben, weil ich doch Autor sein wollte. Aber nach einer Weile merkte ich, dass ich viel mehr geschafft kriegte, wenn ich für ein paar Tage auf Besuch zu meinen Eltern kam und mich mit Freunden traf, als wenn ich die gleiche Zeit in New York verbrachte. Schließlich wurde mir klar, dass dort einfach zu viele Menschen sind, die Tag und Nacht denken. Und ich konnte besser hier denken.«
»Das ist komisch«, erwiderte sie.
»Was?«
»In einem Interview hat ein Reporter einmal meine Großmutter gefragt, warum sie diese kleine Farm in Virginia gekauft hat. Sie sagte, sie könnte hier ihre eigenen Gedanken hören, die in der Gedankenflut der anderen untergehen würden, wenn sie in L. A. wäre.«
»Ich weiß genau, was sie gemeint hat. Hast du viele ihrer Interviews gelesen?«
»Wieder und wieder gelesen, sie angehört und mir angeschaut. Sie hat mich immer schon fasziniert. Dieses strahlende Licht, dieses tragische Idol, aus dem ich entstanden bin. Ich konnte ihr nicht entkommen, deshalb musste ich sie kennen lernen. Als ich noch ein Kind war, nahm ich es ihr übel, dass ich ständig mit ihr verglichen wurde und dabei schlecht abschnitt.«
»Bei Vergleichen schneidet immer einer schlecht ab.«
»Ja, das stimmt. Als ich zwölf oder dreizehn war, hatte ich echt die Nase voll. Also begann ich, sie zu studieren, um ihr Ge heimnis, ihre Tricks herauszubekommen. Was ich fand, war eine Frau mit einem unglaublichen, natürlichen Talent. Jeder musste im Vergleich mit ihr schlecht abschneiden. Und als mir das klar wurde, nahm ich es ihr auch nicht mehr übel, weil das so gewesen wäre, als ob ich einen Diamanten für sein Funkeln hassen würde.«
»Als ich ein Junge war, hörte ich natürlich von ihr, weil sie das Haus hier hatte und hier starb. Meine Mutter spielte häufig ihre Schallplatten. Und sie ging auch zweimal zu Partys auf der Farm«, fügte er hinzu. »Meine Mutter.«
»Ach ja?«
»Sie ist dem Ruhm aber nur dadurch nahe gekommen, dass sie Janet Hardys Sohn, also deinen Onkel, geküsst hat. Schon ein bisschen seltsam, oder, dass wir hier so sitzen, und vor Jahren haben meine Mutter und dein Onkel drüben auf der anderen Straßenseite rumgeknutscht. Noch seltsamer wird es, wenn ich dir sage, dass meine Mama auch mit deinem Daddy was gehabt hat.«
»O Gott!« Cilla brach in Lachen aus. Sie nahm ihr Weinglas und trank einen Schluck. »Du erfindest das doch nicht etwa?«
»Nein, es ist die reine Wahrheit. Natürlich war das, bevor sie meinen Vater kennen gelernt hat, und dein Vater deiner Mutter nach Hollywood gefolgt ist. Komplizierte Geschichte, wenn
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