Ein Haus zum Traumen
hinzu, als er ein Lachen unterdrückte. »Ich habe nach langer Suche endlich mein Ding gefunden.«
»Toiletten.«
Jetzt musste sie lachen. »Nein, mein Ding ist, etwas Kaputtes oder Vernachlässigtes zu reparieren und wieder zum Glänzen zu bringen. Es wieder schöner zu machen. Und indem ich das tue, geht es auch mir besser. Deshalb hatte ich gute Laune, als ich zu dir herüberkam. Und ich bin echt froh, dass ich nicht zu Hause geblieben bin.«
»Ich auch.«
Als sie am nächsten Morgen in sein Sportstudio huschte, sah sie weder ihn noch Spock. Cilla schaltete ihren iPod ein und machte sich an die Arbeit. Sie trainierte eine Stunde lang, und irgendwann sah sie den Hund im Garten umherlaufen und überall sein Bein heben. Aber Ford war immer noch nirsgends zu sehen, als sie schließlich fertig war und mit einem be dauernden Blick auf seinen Whirlpool die Tür hinter sich zu zog.
Für einen solchen Luxus hatte sie keine Zeit, sagte sie sich. Aber als Spock freudig auf sie zugerannt kam, verbrachte sie gut zehn Minuten damit, den grunzenden, gurgelnden Hund zu streicheln und zu kraulen. Das Training, der alberne Hund, der ganze Tag, der vor ihr lag, versetzte sie in gute Laune, als sie über die Straße wieder nach Hause lief. Sie duschte, trank Kaffee und aß ein Blaubeerjoghurt. Als sie schließlich ihren Werk zeuggürtel umschnallte, trafen so nach und nach auch ihre Handwerker ein.
Es dauerte seine Zeit, bis sie jeden Morgen alles Nötige besprochen hatten. Aber Cilla machte das nichts aus.
»Ich werde das Badezimmer erweitern, Buddy«, erklärte sie, und wie sie erwartet hatte, stieß er einen Seufzer aus.
»Nicht das, an dem Sie gerade arbeiten, sondern das, das ich benutze.«
»Ja, gute Idee.«
»Ich habe schon mit Matt geredet«, fuhr sie fort. »Kommen Sie, ich zeige Ihnen, was wir machen wollen.«
Er hatte zahlreiche Einwände und Bedenken, aber auch das hatte sie nicht anders erwartet. Eigentlich freute sie sich mittlerweile schon darauf. »Mein Büro kommt ja jetzt nach oben, und dann kann ich dieses Schlafzimmer noch ins Bade zimmer integrieren. Wir reißen die Wand ein«, begann sie.
Er hörte zu und kratzte sich am Kopf. »Das wird teuer.«
»Ja, ich weiß. Ich zeichne es Ihnen später noch detailliert auf, aber im Moment muss das hier reichen.« Sie zeigte ihm in ihrer Kladde die Skizze, die sie mit Matt besprochen hatte. »Wir nehmen die alte Klauenfuß-Wanne, lassen sie aufarbeiten und stellen sie hierhin. Rohre und Leitungen verlegen wir im Fußboden. Hier zwei Waschbecken, wahrscheinlich eingelassen.«
»In eine Granitplatte oder so?«
»Nein, Zink.«
»Was?«
»Eine Zinkplatte. Und hier drüben lasse ich eine Dampfdusche einbauen. Ja«, fuhr sie fort, bevor er etwas erwidern konnte. »Hollywood-Ideen. Ein Glasblock hier, als Abtrennung für die Toilette. Am Ende wird die Architektur dadurch reflektiert und respektiert, und Buddy, es wird ein Knaller!«
»Sie sind die Chefin.«
Sie grinste. »Genau.«
Anschließend ging sie nach draußen, um in der Aprilsonne ihr Geländer und die Pfosten zu bauen.
Als ihr Vater vorfuhr, hatte Cilla die Seiten fertig und schwitzte schon wieder.
»Na, das sieht ja gut aus«, kommentierte er.
»Ja, ich komme voran.«
Er wies mit dem Kinn auf das Haus, aus dem der Baulärm ertönte. »Es klingt eher so, als ob sie drinnen weiterkommen.«
»Die erste Abrissphase ist beendet. Ich habe ein paar Dinge geändert, so dass wir jetzt im ersten Stock noch etwas abreißen müssen. Aber morgen kommt der Inspektor vom Bauamt.« Sie hob die Hand und kreuzte die Finger. »Er will die Elektrik und die Installationsarbeiten abnehmen. Dann legen wir richtig los.«
»Der ganze Ort redet davon.«
»Ja, das kann ich mir vorstellen.« Sie wies zur Straße. »Der Verkehr hat auch zugenommen. Die Leute fahren langsamer oder bleiben sogar stehen, um zu gucken. Die Lokalzeitung hat wegen eines Interviews bei mir angefragt. Aber ich will jetzt noch keine Bilder. Die meisten Leute können in dieser Phase noch nicht erkennen, wie es werden wird, deshalb habe ich dem Reporter am Telefon nur einen schnellen Überblick gegeben.«
»Wann erscheint der Artikel?«
»Am Sonntag, im Lifestyle . Janet Hardy ist immer noch ein Magnet.« Cilla schob sich die Kappe zurück, um sich den Schweiß von der Stirn zu wischen. »Du hast sie doch gekannt, Dad. Würde es ihr gefallen?«
»Ich glaube, sie hat dieses Haus geliebt, und sie hätte sich sicher gefreut, dass du es auch liebst
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