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Ein Haus zum Traumen

Ein Haus zum Traumen

Titel: Ein Haus zum Traumen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roberts Nora
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wollen. Also gehe ich es auch langsam an. Mehr nicht.«
    »Das ist in Ordnung. Ich finde dich nett, deshalb will ich dir einen Tipp geben. Sie ist schwierig und ein bisschen widerspenstig. Am liebsten regelt sie alles alleine. Aber sie hat auch Tiefen, und dort verbergen sich Verletzungen. Du musst vorsichtig mit ihr umgehen.«
    »Das ist mir klar.«
    »Okay. Dann wollen wir uns mal wie Männer benehmen und uns die Scheune ansehen.«
    Das würde ihre Waschküche werden, dachte Cilla und richtete sich auf, um ihren schmerzenden Rücken zu strecken. Wie sie vermutet hatte, lag unter dem alten, vergilbten Linoleum ein zerschrammter, aber ansonsten unbeschädigter Holzfußboden. Sie würde lieber oben mit ihren Zerstörungsgeräten ar beiten, aber es war sinnvoller, sich hier unten abzuarbeiten. Ihr Schreiner brauchte sie oben nicht, zumal ja auch noch Steve auf der Baustelle war, deshalb …
    Durch das Fenster sah sie Steve, der offensichtlich nicht oben war, sondern mit Ford zur Scheune ging. Rasch legte sie ihre Werkzeuge beiseite und eilte hinaus, um herauszufinden, warum Steve durch die Gegend spazierte, statt die Arbeiten am großen Schlafzimmer zu beaufsichtigen.
    Das Scheunentor stand offen, und sie hörte, wie die beiden Männer darüber debattierten, wer von ihnen über die Leiter auf den Heuschober klettern sollte.
    »Was zum Teufel macht ihr hier?«, wollte sie wissen.
    »Wir schauen nach«, antwortete Steve. »Kannst du sagen, ob etwas fehlt?«
    »Nein. Warum sollte denn etwas fehlen?«
    »Ford hat gestern Nacht jemanden hier herumschleichen sehen.«
    »Ich habe nicht ›schleichen‹ gesagt. Ich habe gestern Nacht jemanden mit einer Taschenlampe gesehen.«
    »Wenn man mitten in der Nacht mit einer Taschenlampe auf einem fremden Grundstück ist, dann ist das Schleichen«, sagte Steve zu Cilla. »Ich habe dir doch gesagt, dass ich etwas gehört habe.«
    Cilla wandte sich kopfschüttelnd an Ford. »Du hast von gegenüber, mitten in der Nacht, gesehen, wie jemand um meine Scheune herumgeschlichen ist?«
    »Ich habe Licht gesehen. Jemand hat sich mit einer Taschenlampe auf deine Scheune zubewegt.«
    »Das war wahrscheinlich nur eine Reflexion. Mondlicht oder so.«
    »Ich weiß, wie der Strahl einer Taschenlampe aussieht.«
    »Außerdem«, unterbrach Steve ihn, »hat die Tür gequietscht, als wir sie aufgemacht haben. Genau das gleiche Geräusch habe ich in der Nacht gehört. Jemand ist hier gewesen. Du hast eine Menge Zeug hier, Cill.«
    »Und es sieht so aus, als ob alles noch da ist.«
    »Vielleicht doch nicht alles«, warf Ford ein. »Hier sind eine ganze Menge Sachen, und du hast zwar sicher schon einen tapferen Versuch gemacht, alles zu organisieren, aber ich bezweifle, dass du genau weißt, wo alles ist oder wo du es hingetan hast, als du das letzte Mal hier aufgeräumt hast.«
    »Okay, da hast du recht.« Sie stemmte die Hände in die Hüf ten und musterte prüfend die Stapel. Hatte sie die Kisten so hingestellt? Hatte sie den kaputten Schaukelstuhl nach links geräumt?
    Woher sollte sie das wissen?
    »Ich muss noch einiges durchsehen, aber bisher habe ich noch nichts Wertvolles gefunden. Und okay«, fuhr sie fort, bevor Steve etwas sagen konnte, »ein Teelöffel, den Janet Hardy in die Zuckerdose gesteckt hat, wäre für viele Leute sicher einen Einbruch wert.«
    »Wer weiß denn, dass du Sachen hier drin hast?«
    »Jeder«, antwortete Ford an ihrer Stelle. »Hier im Haus arbeiten viele Leute, und sie haben alle gesehen, wie Cilla die Sachen hier hineingeschleppt hat. Zum Teil haben sie ihr sogar geholfen. Und sie werden ja bestimmt auch anderen davon erzählt haben. Also wissen es vermutlich alle.«
    »Ich besorge ein Vorhängeschloss.«
    »Gute Idee. Was ist mit den Briefen?«
    »Was für Briefe?«, wollte Steve wissen.
    »Hast du irgendjemandem außer mir von den Briefen erzählt, die du auf dem Speicher gefunden hast?«
    »Meinem Vater, aber ich glaube kaum …«
    »Du hast Briefe auf dem Speicher gefunden«, unterbrach Steve sie. »Geheime Briefe? Mann, das ist ja wie in einer dieser Mystery Shows auf BBC.«
    »Das guckst du dir doch sowieso nie an.«
    »Doch, wenn heiße englische Bräute mitspielen. Was für Briefe?«
    »Briefe an meine Großmutter von dem Mann, mit dem sie in dem Jahr, bevor sie starb, eine Affäre hatte. Ja, geheime Briefe. Sie hatte sie versteckt. Ich habe nur Ford und meinem Vater davon erzählt – der es wahrscheinlich meiner Stiefmutter weitererzählt hat. Aber sonst weiß

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