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Ein Haus zum Traumen

Ein Haus zum Traumen

Titel: Ein Haus zum Traumen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roberts Nora
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sterben.«
    »Tatsächlich?« Janet neigte den Kopf und warf ihr unter langen Wimpern einen schlauen Blick zu. »Du machst dir Gedanken darüber, nicht wahr? Es ist einer der Gründe, warum du hier bist. Geheimnisse – wir alle haben Geheimnisse. Auch deine sind hier. Du hast dir gesagt, du wolltest das Haus wieder so herrichten, wie es war, und mich dadurch zurückholen. Aber genau wie ich wirst auch du Veränderungen vornehmen. Das hast du ja schon. Du suchst nicht nach mir, sondern nach dir.«
    Im Traum überlief Cilla ein Schauer, ein Schauer der Wahrheit. »Ohne dich gibt es mich nicht. Ich sehe dich, wenn ich in den Spiegel schaue. Ich höre dich, wenn ich spreche. Ein leichter Schleier liegt darüber, so dass alles ein wenig gedämpft ist, aber darunter bist du.«
    »Wolltest du das Pony oder das Drehbuch, Cilla?«
    »Eine Zeitlang wollte ich beides. Aber mit dem Pony wäre ich glücklicher gewesen.« Cilla nickte und blickte zum Haus. »Ja, und das Haus für die Familie. Du hast recht. Deshalb bin ich hier. Aber es ist nicht genug. Die Geheimnisse, die Schatten sind immer noch hier. Menschen werden in der Dunkelheit verletzt. Steve ist in der Dunkelheit verletzt worden.«
    »Dann schalt das Licht ein.«
    »Wie?«
    »Ich bin nur ein Traum.« Janet lächelte und zuckte mit den Schultern. »Ich kann dir keine Antworten geben.«
    Als Cilla erwachte, hob sie das Handy auf, das sie im Schlaf fallen gelassen hatte, und rief im Krankenhaus an.
    Immer noch nichts Neues.
    Sie lag da, im Morgengrauen, das Handy an sich gepresst, und fragte sich, ob sie Angst oder Erleichterung verspüren sollte. Er war in der Nacht nicht gestorben, war nicht von ihr gegangen, während sie schlief. Aber er war immer noch in dieser Zwischenwelt gefangen, an diesem Ort zwischen Leben und Tod.
    Sie würde mit ihm sprechen, so lange auf ihn einreden, bis er aufwachte. Sie stand auf, wusch sich und zog sich an. Sie würde sich jetzt einen Kaffee machen und dann die Listen für die Handwerker erstellen, nach denen sie arbeiten konnten, während sie im Krankenhaus war.
    Als sie am Nebenzimmer vorbeikam, blieb sie stehen und betrachtete Ford. Er schlief tief und fest in seinem Schlafsack. Was von ihm zu sehen war, war nicht übel, wie sie zugeben musste.
    Der Hund hatte sich am Fußende des Schlafsacks zusammengerollt und schnarchte wie eine Kettensäge. Ford hatte Spock über Nacht nicht allein lassen wollen, und hatte ihn geholt, bevor er sich für die Nacht in ihrem Gästezimmer niedergelassen hatte.
    Er würde auch sie nicht alleine lassen.
    Sie ging hinunter, kochte Kaffee und nahm ihren Becher mit auf die hintere Veranda. Im Traum hatte es keine Terrasse gegeben, aber ihr Unterbewusstsein hatte gewusst, dass Janet eine Terrasse und die Wege anlegen ließ. Der Küchengarten? Sie konnte sich nicht erinnern, ob er von Anfang an da gewesen war oder ob er auch Janet’s Werk war. Auf jeden Fall wollte sie einen haben.
    Und die Scheune? Rot war sie schon lange nicht mehr. Die Farbe war schon vor langer Zeit abgeblättert. Der Kaffee schmeckte bitter, als sie auf das gelbe Absperrband schaute. Wenn Steve starb, würde sie das verdammte Ding abreißen. Abreißen und verbrennen.
    Sie kniff die Augen zu und kämpfte gegen die aufsteigende Wut an. Wenn er am Leben blieb, sagte sie sich, wenn er heil wieder aus dem Krankenhaus kam, würde sie sie wieder leuchtend rot streichen. Rot mit weißen Kanten.
    »Bitte, Gott.«
    Sie wusste nicht, ob es Gott überhaupt interessierte, ob sie die Scheune niederbrannte oder rot anstrich, aber etwas Besseres fiel ihr nicht ein.
    Sie ging wieder ins Haus, goss Kaffee in einen frischen Becher und trug ihn nach oben zu Ford.
    Dort setzte sie sich im Schneidersitz neben ihn auf den Boden und betrachtete ihn eingehend, während sie ihren Kaffee trank. Im Gegensatz zu seinem Hund schnarchte er nicht, was ihm Pluspunkte eintrug, aber er machte sich sehr breit. Dafür gab es Punktabzug. Da er sich gestern nicht rasiert hatte, war er ziemlich stoppelig im Gesicht, aber sie musste zugeben, dass es ihn sexy machte.
    Er war zwar nicht übermäßig trainiert, aber doch muskulös, auch wenn er sehr schlank, fast schon dünn war.
    Er hatte gute Arme. Stark und nicht so wuchtig. Arme, die umarmen konnten. Dafür gab es viele Punkte.
    Ebenso wie für die Lippen – das war die höchste Punktzahl. Sie beugte sich vor und gab ihm einen leichten Kuss. Er gab einen summenden Laut von sich und griff nach ihr. Als sie zurückwich,

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