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Ein Haus zum Traumen

Ein Haus zum Traumen

Titel: Ein Haus zum Traumen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roberts Nora
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bin mir nicht ganz sicher, Cilla. Aber …« Er gab ihr einen Kuss auf die Stirn, bevor er sich ebenfalls setzte. »Ich glaube, du bist mir wichtig.«
    Sie verkrampfte die Hände im Schoß, als er eine Portion Makkaroni mit Käse auf ihren Teller schaufelte. Dann räusperte sie sich und trank einen Schluck Wein. »Das ist schon der zweite Satz heute, den noch niemand zu mir gesagt hat.«
    Er zog die Augenbrauen hoch. »Dir hat noch nie jemand gesagt, dass du ihm wichtig bist?«
    »Steve vielleicht. Aber auf eine andere Art und Weise und nicht so.«
    »Aber du bist mir wichtig. Und jetzt iss. Wenn das Zeug kalt wird, verwandelt es sich in Zement.«
    »Der zweite – oder eigentlich der erste Satz heute war, dass du mich nicht alleinlassen würdest.«
    Er blickte sie nur an, und sie konnte nicht erkennen, ob es Mitleid oder Verständnis oder vielleicht auch nur Geduld war, was sie in seinem Gesicht sah. Auf jeden Fall war es genau das, was sie jetzt brauchte. Und was sie nie zu finden erwartet hatte.
    »Wahrscheinlich hast du es sogar ernst gemeint, denn du bist ja hier.« Sie begann zu essen. »Es schmeckt schrecklich. Danke«, sagte sie lächelnd und schob sich einen weiteren Bissen in den Mund.
    »Bitte.«
    Steves Zustand war unverändert, und auch als sie Stunden später die Klinik wieder verließen, hatte sich noch nichts getan. Cilla nahm das Handy mit ins Bett und hoffte inständig, dass die Nachtschwester sie anrufen und ihr sagen würde, dass Steve wach und ansprechbar sei.
    Aber es kam kein Anruf. Dafür kam der Traum.
    Shenandoah Valley
1960
    »So sah sie aus, als ich sie das erste Mal sah. Meine kleine Farm.«
    In einer roten Caprihose, weißer Bluse, die am Bauch zusammengeknotet war, und weißen Mokassins spazierten Janet und Cilla Arm in Arm über das Grundstück. Sonnenstrahlen tanzten auf Janets wippendem Pferdeschwanz.
    »Natürlich stimmt das nicht ganz, denn beim ersten Mal war ja das gesamte Aufnahmeteam dabei, Scheinwerfer, Kabel, Sendewagen. Du weißt schon.«
    »Ja, ich weiß.«
    »Aber das übersehen wir jetzt einfach. Wie ich damals auch. Was siehst du?«
    »Ein hübsches Haus mit schlichten Linien. Ein Haus für eine Familie mit breiten, einladenden Veranden mit alten Schaukelstühlen, in denen man das süße Nichtstun genießt. Hübsche Beete und hohe Bäume, die Schatten spenden.«
    »Sprich weiter.«
    »Die große rote Scheune, und oh! Pferde auf der Weide!« Cilla lief zum Weidezaun und spürte voller Freude, wie der Wind in ihren Haaren und den Mähnen der Stute und ihres Fohlens spielte. »Sie sind so schön!«
    »Wolltest du nicht immer ein Pony haben?«
    »Natürlich.« Lachend drehte Cilla sich zu Janet um. »Jedes kleine Mädchen wünscht sich ein Pony. Und einen kleinen Hund und ein Kätzchen.«
    »Aber du hast sie nie bekommen.«
    »Nein, stattdessen gab es Drehbücher und Text, den ich lernen musste. Das weißt du doch.«
    »Ja, ich weiß.«
    »Ein Hühnerhaus! Hör mal, wie sie gackern.« Das Geräusch brachte sie erneut zum Lachen. »Und Schweine gibt es auch. Schau dir die Felder an! Ist das Mais? Und da ist ein Küchengarten. Ich kann die Tomaten von hier aus sehen. Tomaten könnte ich auch anpflanzen.«
    Janet lächelte nachsichtig amüsiert. »Und du könntest dir ein Pony, einen kleinen Hund und ein Kätzchen anschaffen.«
    »Ich weiß nicht, ob ich das überhaupt noch möchte? Ich bin nicht mehr zehn. Will ich das wirklich noch? Keine Ahnung. Wolltest du es denn?«
    »Ich wollte alles, was ich nicht hatte, und wenn ich es bekam, war es nie so, wie ich es mir vorgestellt hatte. Selbst hier.« Sie machte eine anmutige Geste, wie eine Tänzerin, und deutete auf die Farm. »Ich verliebte mich, aber das tat ich gerne und oft, wie jeder weiß. Und ich dachte, ich muss diese Farm haben.«
    Janet hob beide Arme und drehte sich im Kreis. »Das Haus für eine Familie mit den breiten, einladenden Veranden, der großen roten Scheune, den Tomatenstöcken. So etwas hatte ich noch nie. Aber ich kann es kaufen, ich kann es besitzen.« Sie hielt inne. »Aber ich musste es natürlich verändern. Der Garten musste üppiger werden, die Farben leuchtender, die Lichter heller. Ich brauchte strahlend helles Licht. Und obwohl ich es üppiger, strahlender und heller machte, obwohl ich die Stars hierherholte, die wie Gatsbys Gespenster über den Rasen spazierten, veränderte es sich nie wirklich. Es wirkte immer einladend. Und ich hörte nicht auf, es zu lieben.«
    »Du bist hierhergekommen, um zu

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