Ein Haus zum Traumen
machte er die Augen auf.
»Hey.«
»Selber hey.«
»Hast du schlecht geträumt?«
»Nein. Ich hatte einen seltsamen Traum, aber das habe ich öfter. Es ist Morgen.«
»Oh, oh.« Er drehte sein Handgelenk so, dass er auf seine Armbanduhr blicken konnte. Spock gähnte einmal und begann dann wieder zu schnarchen. »Quatsch. Zwanzig vor sieben ist nicht Morgen. Komm zu mir in den Schlafsack, dann beweise ich es dir.«
»Verlockend.« Umso mehr, als er ihren Kopf zu sich herunterzog und ihren Gute-Morgen-Kuss beträchtlich aufbesserte. »Sehr verlockend«, sagte sie. »Aber die Handwerker kommen in zwanzig Minuten.«
»In zwanzig Minuten schaffe ich das locker.« Er zuckte leicht zusammen. »Das hat sich jetzt wahrscheinlich nicht gerade zu meinem Vorteil angehört.«
»Trink einen Kaffee.« Sie hielt ihm den Becher unter die Nase.
»Du hast mir Kaffee gebracht?« Er setzte sich auf und trank den ersten Schluck. »Jetzt musst du mich heiraten.«
»Wirklich?«
»Ja, und mir acht Kinder gebären, jeden Dienstag nackt für mich tanzen und mich jeden Morgen – nach dem Sex – mit Kaf fee wecken. Das ist das Gesetz von Kroblat.«
»Wer ist Kroblat?«
»Nicht wer. Der Planet Kroblat. Es ist ein sehr spiritueller Ort«, erklärte er. »Ich versuche, mein Leben nach seinen Gesetzen zu gestalten. Also, wir müssen heiraten und alles andere.«
»Darüber reden wir noch mal.« Sie fuhr ihm mit der Hand durch die Haare. »Danke, dass du hiergeblieben bist.«
»Hey, dafür kriege ich ja schließlich Kaffee, eine Ehefrau und acht Kinder von dir. Gibt es etwas Neues von Steve?«
»Unverändert. Ich fahre jetzt zu ihm. Vielleicht kann ich ihn ja wachreden, weißt du?«
»Vielleicht. Gib mir zehn Minuten Zeit. Ich fahre dich.«
»Nein. Nein, es geht schon. Ich bleibe ein bisschen bei ihm und rede auf ihn ein, und dann gehe ich Material kaufen und bringe es hierher. Ich werde heute einige Male hin und her fahren müssen. Ich wollte dich noch was fragen. Wenn ich einen Handel mit mir – oder mit Gott, mit dem Schicksal – machen würde, und es ginge darum, dass ich die Scheune rot streichen würde, rot mit weißen Kanten, wenn Steve wieder gesund wird, könnte es dann schaden, wenn ich die Farbe schon vorher kaufe?«
»Nein. Eigentlich beweist du damit nur Vertrauen.«
Sie schüttelte den Kopf. »Ich wusste, dass du das sagen würdest. Ich bin das genaue Gegenteil. Ich habe viel zu viel Angst, um die verdammte Farbe zu kaufen.« Sie stand auf. »Bis später dann.«
»Ich komme im Krankenhaus vorbei.«
An der Tür blieb sie stehen und drehte sich zögernd zu ihm um. »Wenn du willst, kann ich was zum Abendessen kaufen.«
»Das wäre toll.«
»Ich will wirklich gerne mit dir schlafen.« Sie lächelte, als er sich fast am Kaffee verschluckte und sogar Spock die winzigen Ohren spitzte. Was sie doch für ein Paar waren! »Ich möchte zu gerne wissen, wie es ist, sich einfach fallen zu lassen. Aber wahrscheinlich ist es so ähnlich, wie jetzt die Farbe zu kaufen.«
Lächelnd blickte er sie an. »Ich habe Zeit.«
Als sie gegangen war, trank Ford seinen Kaffee und machte sich im Geiste eine Notiz, dass er die Sache mit Kroblat unbedingt aufschreiben musste. Irgendwann konnte er sie bestimmt einmal brauchen.
Für einen Mann, der auf dem Fußboden geschlafen hatte, fühlte er sich ziemlich gut, dachte er. Zumal es ihm schwergefallen war, nicht an die Frau zu denken, die nebenan auf dem Fußboden schlief.
Und da er nun zu dieser unchristlichen Stunde schon einmal wach war, würde er sich in sein Haus begeben, ein bisschen trainieren, sich nach Steve erkundigen, ein paar Stunden an seinem Roman arbeiten und dann ins Krankenhaus fahren.
»Du kannst deinen faulen Arsch auch erheben«, sagte er zu Spock und stupste den Hund mit dem Fuß an. Als er in seine Hose schlüpfte, hörte er bereits den ersten Truck vorfahren. Und als er angezogen war und sich die zweite Tasse Kaffee einschenkte, hatte der Baulärm bereits den roten Bereich erreicht. Er würde den Becher später zurückbringen, dachte Ford und ging nach draußen.
Brian dirigierte gerade eins der Fahrzeuge, das anscheinend Sand geladen hatte, nach hinten. Ford winkte ihm zu. »Hey, Bri.«
»Hey.« Brian trat zu ihm und warf einen vielsagenden Blick zum Haus. »Und noch mal hey.«
»Nö. Getrennte Zimmer. Ich wollte nicht, dass sie alleine ist.«
»Wie geht es ihr?«
»Heute Morgen kam sie mir stabiler vor. Sie ist schon auf dem Weg ins Krankenhaus.«
»Shanna
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