Ein Haus zum Traumen
blickte ihn aus kühlen, grünen Augen an. »Ich bitte Sie. Und es war auch nicht irgendein Trödler oder ein Arschloch, das im Müll stochert, um ein Paar Schuhe von Janet Hardy bei eBay versteigern zu können. Das wäre unlogisch.«
»Sie scheinen ja ausgiebig darüber nachgedacht zu haben.«
»Ich denke viel nach. Sie können mich gerne überprüfen. Wenn Sie noch weitere Fragen haben, ich bin hier.«
»Wir finden Sie schon, wenn wir Sie brauchen«, rief Wilson ihm hinterher.
Daran zweifle ich nicht, dachte Ford und ging mit seinem Hund nach Hause.
12
E r wäre gerne in die Scheune gegangen, aber wenn er es versuchte, würde ihn das in den Augen der Polizei sicher noch verdächtiger machen.
Er war tatsächlich ein Tatverdächtiger. Eigentlich war das cool.
Gott, einmal ein Freak, immer ein Freak, dachte er, während er trainierte.
Als er schließlich verschwitzt und hungrig war, rief er im Krankenhaus an und schlang ein Müsli herunter. Geduscht, rasiert und angezogen betrat er sein Atelier und setzte sich an den Zeichentisch.
Er schloss die Augen, hob die Hände und sagte: »Draco braz minto.«
Das Kindheitsritual hielt alles von ihm fern, was nichts mit der Arbeit zu tun hatte. Ford setzte sich, nahm seine Feder und begann, das erste Panel für Brid zu zeichnen.
Cilla hatte ihren Stuhl so ans Bett gestellt, dass sie Steve direkt ins Gesicht blickte, während sie sprach. Sie achtete sorgfältig darauf, immer weiterzureden, so als ob Schweigen tödlich sein könnte.
»Es geht also immer weiter und funktioniert alles viel besser, als ich mir vorgestellt hatte, selbst mit den Veränderungen und Ergänzungen von den ursprünglichen Plänen. Der Speicher sieht echt vielversprechend aus. Ich suche gleich das Holz für den Fußboden da oben aus und die Armaturen und Fliesen für Bad und Schlafzimmer. Und wenn du aus dem Krankenhaus heraus bist, können wir Bier auf der Terrasse trinken. Was ich noch brauche, sind Blumenkübel. Zwei richtig große Kübel, Monster sozusagen. Oh, und ich will Tomaten pflanzen. Ich glaube, das ist jetzt auch die richtige Jahreszeit. Und Paprika, vielleicht auch Karotten und Bohnen. Eigentlich sollte ich damit ja besser bis nächstes Jahr warten, wenn das Haus fertig ist, aber ich glaube, ein kleines Fleckchen kann ich jetzt schon bepflanzen. Und dann …«
»Miss McGowan.«
Cilla holte tief Luft. Ihr Brustkorb schmerzte, und sie merkte, wie verkrampft sie war. »Ja.« Wie hieß die Krankenschwester mit den lockigen blonden Haaren und den warmen braunen Augen noch mal? »Dee. Ich heiße Cilla.«
»Cilla, die Polizei ist draußen, die Detectives. Sie möchten Sie gerne sprechen.«
»Oh. Ja, ich komme sofort. Ich erledige das schnell«, sagte sie zu Steve. »Gleich bin ich wieder da.«
Im Gang ging sie auf die beiden Detectives zu. »Ich bin Cilla McGowan.«
»Detective Wilson. Mein Partner, Detective Urick. Können wir uns irgendwo ungestört unterhalten?«
»Da hinten ist ein kleines Wartezimmer, und dort gibt es auch Kaffee. Sie untersuchen also jetzt den Fall«, sagte sie, wäh rend sie voranging.
»Ja, Ma’am.«
»Dann wissen Sie also, dass er nicht über seine eigenen Füße gestolpert ist, sich den Kopf eingeschlagen hat und unter sein Motorrad gestürzt ist.« Sie stellte eine Tasse in den Au tomaten und drückte auf Kaffee. »Haben Sie herausgefunden, was passiert ist?«
»Wir ermitteln gerade«, antwortete Urick. »Haben Sie eine Idee, wer Mr. Chensky etwas antun wollte?«
»Nein. Er ist ja erst seit ein paar Tagen hier. Steve findet sofort Freunde, er macht sich keine Feinde.«
»Sie waren verheiratet.«
»Das ist richtig.«
»Kein schlechter Nachgeschmack?«, fragte Wilson.
»Nein. Wir waren schon Freunde, bevor wir geheiratet haben. Und danach sind wir befreundet geblieben.«
»Er lebt bei Ihnen.«
»Nein, er ist zu Besuch, weil er mir für zwei Wochen bei den Umbauarbeiten helfen will. Ich renoviere gerade das Haus, und er arbeitet in der Branche.«
» Rock the House «, warf Urick ein. »Ich habe die Sendung mal gesehen.«
»Eine bessere gibt es nicht. Sie wollen sicher wissen, ob wir miteinander schlafen. Nein. Früher ja, aber jetzt nicht mehr.«
Wilson schürzte die Lippen und nickte. »Ihr Nachbar, Mr. Sawyer, hat ausgesagt, dass er vor ein paar Nächten einen Eindringling auf Ihrem Grundstück gesehen hat.«
»Ja. Das war in der Nacht, als Steve gerade angekommen war. Steve hat draußen ein Geräusch gehört.«
»Aber Sie
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