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Ein Haus zum Traumen

Ein Haus zum Traumen

Titel: Ein Haus zum Traumen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roberts Nora
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rief sie Brian an. Er sollte zwei neue Bäume pflanzen, und zwar am selben Tag noch.
    Als um zehn die Polizei da gewesen war, sie sicher sein konnte, dass ihre Drohung gewirkt hatte und die Handwerker Steve drinnen beschäftigten, machte sie sich zusammen mit dem Steinmetz daran, die Mauer zu säubern.
    Ford sah sie dabei, als er mit seiner ersten Tasse Kaffee für den Tag auf die Terrasse trat. Und er sah auch, was auf der Mauer stand. Sofort stellte er seinen Kaffeebecher auf die Reling und rannte barfuß zu ihr.
    »Cilla.«
    »Sag Steve nichts davon. Das ist das Wichtigste. Ich will nicht, dass du auch nur ein Wort zu Steve sagst.«
    »Hast du die Polizei gerufen?«
    »Ja, sie waren hier. Aber ich weiß nicht, ob das was nützt. Es muss Hennessy sein, es muss dieser Hurensohn sein. Aber solange er keine schwarze Farbe und Holzsplitter unter den Fingernägeln hat, wie sollen sie ihn da festnageln?«
    »Holz …« Er sah die abgeschlagenen Stämme und fluchte. »Warte mal, lass mich mal nachdenken.«
    »Ich habe keine Zeit. Ich muss das hier abkriegen. Mit dem Sandstrahler kann ich nicht arbeiten, das beschädigt den Stein und den Mörtel zu sehr und richtet genauso viel Schaden an wie die blöde Farbe. Am besten ist es hier mit dem Lösungsmittel. Wahrscheinlich muss ich die Mauer neu streichen lassen, aber etwas anderes bleibt mir nicht übrig.«
    »Als die Steine mit einer Bürste zu bearbeiten?«
    »Ja, genau.« Sie attackierte das C in Schlampe wie einen Erzfeind. »Das lasse ich nicht zu. Ich lasse nicht zu, dass er beschädigt oder zerstört, was mir gehört. Ich habe das verdammte Auto nicht gefahren. Ich war ja noch nicht mal auf der Welt!«
    »Und er muss etwa achtzig sein. Ich kann ihn mir nur schwer vorstellen, wie er mitten in der Nacht zwei Bäume fällt und eine Mauer beschmiert.«
    »Wer sonst?« Cilla drehte sich zu Ford um. »Wer hasst mich oder dieses Haus sonst so sehr wie er?«
    »Ich weiß nicht. Aber wir sollten es wohl besser herausfinden.«
    »Das ist mein Problem.«
    »Sei nicht blöd.«
    »Es ist mein Problem, meine Mauer, meine Bäume. Ich bin die Schlampe.«
    Er erwiderte ihren wütenden Blick kühl. »Im Moment will ich dir bei Letzterem gar nicht widersprechen, aber der Rest ist Quatsch. Du willst es Steve nicht erzählen? In Ordnung, das verstehe ich. Aber ich fahre nicht weg. Ich fahre nicht nach L. A. oder sonst wohin.«
    Er packte sie am Arm und zog sie zu sich herum. »Ich bleibe hier, also gewöhn dich endlich daran.«
    »Ich versuche gerade, mich an das hier zu gewöhnen, und an die Tatsache, dass mein bester Freund fährt, obwohl er kaum fünf Meter am Stück laufen kann. Ich versuche, mich an ein Leben zu gewöhnen, von dem ich bis vor ein paar Monaten noch nicht einmal wusste, dass ich es wollte. Ich weiß nicht, ob ich mich an noch mehr gewöhnen kann.«
    »Doch, das kannst du.« Er umfasste ihr Gesicht und küsste sie. »Hast du noch eine Bürste?«

15
    D en größten Teil des Tages verbrachte Cilla mit der schweiß treibenden Reinigungsaktion, die sie nur unterbrach, um Termine wahrzunehmen. Zuerst schrubbte sie die Obszönitäten ab, da Leute langsamer fuhren oder sogar anhielten, um ihre Kommentare abzugeben oder Fragen zu stellen.
    Irgendwann im Laufe des Tages verwandelte sich ihre brennende Wut langsam in Frustration. Warum hatte das blöde Arschloch nur so viel geschrieben?
    Am nächsten Morgen machte sie sich erneut an die Arbeit, noch bevor der Steinmetz oder die anderen Handwerker kamen. Neue Bäume flankierten den Eingang, und sie betrachtete sie jetzt eher mit Trotz als mit Freude. Und das gab ihr neue Energie.
    »Hey.«
    Sie blickte sich um. Ford stand auf der gegenüberliegenden Straßenseite, und Spock, der ein rotes Halstuch trug, bebte zwar vor Ungeduld, saß aber gehorsam neben ihm. »Früh für dich«, stellte sie fest.
    »Ich habe mir den Wecker gestellt. Das muss Liebe sein. Komm für ein paar Minuten herüber.«
    »Ich habe zu tun.«
    »Wann nicht? Süße, ich bin schon erschöpft, wenn ich dir nur zuschaue. Komm, gönn dir eine Minute. Ich habe Kaffee gekocht.« Er hielt seine übergroße Tasse hoch.
    Er hatte sich den Wecker gestellt, und obwohl sie nicht genau wusste, was sie davon halten sollte, freute sie sich darüber. Und gestern hatte er ihr geholfen, obwohl sie ihn angeblafft hatte. Sie legte die Bürste beiseite und ging zu ihm.
    Er reichte ihr den Kaffee, und als sie sich bückte, um Spock zu begrüßen, zeigte er auf die Mauer. »Lies es

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