Ein Haus zum Traumen
Spaziergang?«
»Okay.«
Ford wartete, bis Steve die Treppe heruntergestiegen war, dann gingen sie los. »Hast du etwas auf dem Herzen?«
»Eher im Kopf. Das Denken funktioniert noch nicht so gut. Die Bullen haben nichts rausgekriegt, oder?«
»Nein.«
»Es sieht so aus wie eine einmalige Geschichte. Einfach nur Pech. Ich meine, seitdem ist ja nichts mehr passiert.«
»Nein.«
»Das würdest du mir doch sagen, oder?«, fragte Steve.
Ford dachte an Cillas Autotür, verwarf den Gedanken jedoch. »Niemand ist in die Scheune eingebrochen oder hat versucht, ins Haus einzudringen.«
»Ich habe gehört, du hast hier übernachtet, während ich im Krankenhaus gelegen habe.«
»Ja, in meinem Schlafsack.«
»Was? Du hast noch nicht mit Cilla geschlafen?«
»Noch nicht.«
»Aber du bist doch scharf auf sie. Hör mal, es geht mich ja eigentlich nichts an, aber ich muss wissen, ob du auch noch auf sie aufpasst, wenn ich weg bin.«
Ford blieb stehen. »Hast du vor wegzugehen?«
»Ich habe ihr noch nichts gesagt. Ich wollte es, als wir aus dem Krankenhaus kamen, aber du liebe Güte, sie hat das Zimmer für mich fertig gemacht. Mit allem Drum und Dran. Sogar Blumen hat sie hingestellt. Ach so, und danke für das Kabel.«
»Das ist nur richtig.«
Steve nickte und ging weiter. »Die Sache ist die, ich hätte eigentlich schon letzte Woche spätestens zurück sein müssen, aber ich musste ja meine Pläne wegen einer Kopfoperation ändern. Ich würde hierbleiben, wenn ich das Gefühl hätte, sie braucht mich, damit ich auf sie aufpasse oder ihr helfe. Natürlich kommt sie alleine klar, aber … zum Teufel, vielleicht liegt es an dieser Nahtoderfahrung. Was auch immer. Ich will jedenfalls nach Hause. Ich will am Strand in der Sonne sitzen. Aber ich muss einfach wissen, dass jemand auf sie aufpasst.«
»Das mache ich, Steve.«
Steve blieb erneut stehen und betrachtete die Scheune. »Sie hat gesagt, du hättest die Farbe gekauft, als ich noch im Koma lag.« Er nickte zufrieden. »Du bist in Ordnung, Ford. Absolut nicht der Typ, den sie sonst ranlässt. Aber es wird auch Zeit. Sie steht auf Kerzen. Wenn du es mit ihr tust«, fügte Steve hinzu, »solltest du dafür sorgen, dass viele Kerzen da sind. Musik ist ihr egal. Sie braucht sie nicht unbedingt, hat aber einen guten Geschmack, wenn es drauf ankommt. Licht an, Licht aus, das ist ihr auch egal. Aber die Kerzen müssen sein.«
Ford räusperte sich. »Danke für die Tipps. Wie kommst du zurück nach L. A.?«
»Der Doc will mich am Freitag noch mal sehen, also bleibe ich bis Samstag. Ich habe einen Freund in New Jersey, der mit seinem Wohnmobil kommt. Wir laden mich und das Motorrad auf und fahren nach Westen. Sag ihr noch nichts, okay? Ich möchte es ihr selber sagen.«
Cilla pfiff von der Veranda. »Kommt ihr zum Essen?«
Spock war am schnellsten da.
»Die Berge sind cool«, meinte Steve, als sie zurückgingen. »Das ist einer der Gründe, warum es sie nach Osten gezogen hat. Sie hat mir immer gesagt, dass sie sich in den Bergen zu Hause fühlt. Und ich? Mir fehlt das Meer.« Er stieß Ford mit dem Ellbogen an. »Und die Frauen in sehr knappen Bikinis.«
Sie schlief schlecht, weil sie mit einem Ohr immer auf Steve lauschte und weil ihr nicht aus dem Kopf ging, dass er in ein paar Tagen aufbrechen wollte.
Wie sollte sie sich um ihn kümmern, wenn er dreitausend Meilen weit entfernt war?
Einen Tag aus dem Krankenhaus heraus und schon plante er wieder Reisen quer durchs Land. Das sah ihm so ähnlich, dachte sie, während sie sich unruhig herumwälzte. Immer in Bewegung, nie zu lange an einem Ort. Deshalb verkaufte er auch ständig die Häuser, die er renovierte. Auf die Art und Weise brauchte er sich nie irgendwo niederzulassen.
Aber er wollte ja nicht auf sie hören. Und die Tatsache, dass er gerade erst aus dem Krankenhaus entlassen worden war, machte es unmöglich, ihn in den Hintern zu treten. Wer würde denn regelmäßig in der Nacht nach ihm schauen? Es war ihm gut gegangen, aber was, wenn nicht?
Sie drehte sich auf die andere Seite und schlug ihr Kissen um. Schließlich gab sie auf.
Es wurde sowieso gleich hell. Sie würde noch einmal nach ihm schauen und dann hinuntergehen und Kaffee kochen. In ein paar Monaten, dachte sie, hatte sie eine richtige Küche. Restaurierte alte Geräte, eine Arbeitplatte, Schränke. Richtiges Geschirr. Und sie würde sich eine schicke Espressomaschine zulegen.
Vielleicht würde sie sogar kochen lernen. Sie konnte Patty
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