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Ein heißer Plan

Ein heißer Plan

Titel: Ein heißer Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Wright
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sich in den zweiten Sessel fallen. „Meine heiße Dusche war nicht besonders heiß.“
    „Nicht?“
    Von der Seite warf sie ihm einen gespielt tadelnden Blick zu. „Und das ist ganz allein Ihre Schuld!“
    „Ich habe Sie unbeabsichtigt gefragt, ob ich mich Ihnen anschließen soll. Das ist mir einfach so rausgerutscht“, erinnerte er sie und nahm einen Schluck von seinem Bier.
    „Das meinte ich nicht.“
    „Nein?“
    „Sie haben mich so lange an der Tür aufgehalten, dass das heiße Wasser so gut wie aufgebraucht war, als ich endlich zum Duschen kam.“
    „Das tut mir leid“, erwiderte er ehrlich. „Lassen Sie mich das wiedergutmachen – mit einem prasselnden Kaminfeuer und einem Stück kalter Peperoni-Pizza.“
    Im ersten Moment wirkte sie nicht überzeugt, doch dann zuckte sie die Schultern. „Okay.“ Sie nahm das Stück Pizza, das er ihr hinhielt und stürzte sich förmlich darauf. „Oh, das Feuer ist so schön warm. Ihr Zimmer ist eiskalt, Valentine. Im ganzen Haus ist es eiskalt.“
    „Ja, ich denke, es ist manchmal tatsächlich ein wenig kühl.“
    „Sie klingen, als würde es Ihnen nichts ausmachen, jedes Mal nach Sonnenuntergang zu einem Eisklotz zu gefrieren.“
    „Das fällt mir gar nicht auf. Ich bin eigentlich nur zum Schlafen hier.“
    „Also, gleich morgen früh werde ich einen Heizungsinstallateur anrufen. Die DeBolds werden sonst ganz sicher die Flucht ergreifen.“
    Mac nickte lächelnd. Dann zauberte er neben seinem Sessel eine zweite Flasche Bier hervor, öffnete sie und streckte sie ihr entgegen. „Möchten Sie etwas trinken?“
    „Sicher, warum nicht? Danke.“
    „Gern geschehen.“
    „In einem eisigen Haus vor einem Kaminfeuer zu sitzen, kalte Pizza zu essen und noch kälteres Bier zu trinken – dieser Abend kann seltsamer nicht werden, oder?“
    Er nahm einen Schluck von seinem Bier. „Und wenn ich Ihnen erzähle …“, er räusperte sich, „… dass ich mit neun oder zehn Jahren dachte – oder hoffte –, dass ich später einmal ein berühmter Komiker werden würde?“
    Sie drehte sich zu ihm um und starrte ihn entgeistert an. „Das wäre in der Tat noch seltsamer.“
    „Es ist schwer zu glauben, ich weiß. Damals zog ich einen der Anzüge meines Pflegevaters an und erzählte den drei verrückten Hunden der Familie unglaublich schlechte Witze. Mit neun hatte ich ein Faible für Gossenhumor.“
    „Sie sind in einer Pflegefamilie aufgewachsen?“ Ihr Tonfall hatte sich von einer Sekunde zur nächsten von bezauberndem Sarkasmus zu unverhohlenem Mitleid gewandelt.
    Er hasste das. So gut wie nie erzählte er jemandem von seiner schwierigen Kindheit – vor allem, um solche Reaktionen zu vermeiden. Er wusste nicht, warum er überhaupt davon angefangen hatte. Es war ihm einfach so rausgerutscht …
    Vielleicht sollte er mit dem Bier etwas vorsichtiger sein. „Ich habe bei einigen Pflegefamilien gelebt. Aber das ist nichts Besonderes.“
    „Was ist denn mit Ihren Eltern geschehen?“
    „Meine Mutter starb, als ich zwei Jahre alt war. Und mein Vater war praktisch nicht vorhanden.“
    Sie biss sich auf die Unterlippe. „Das ist hart.“
    Er zuckte die Achseln. „So schlimm war es nicht.“
    „War der Pflegevater, von dem Sie den Anzug geborgt haben, wenigstens ein guter Mensch?“
    „Er war nicht der Schlechteste. Obwohl … Eines Abends kam er früher nach Hause und sah mich in seinem Anzug. Er war stinksauer.“
    „Was hat er getan?“
    „Er hat den Gürtel geholt.“
    Olivia erstarrte. „Was für ein Mistkerl. Was für ein feiger Hund. Wenn ich dabei gewesen wäre, dann hätte ich ihm …“
    Macs dunkles Lachen unterbrach sie. „Man sollte keine große Sache daraus machen. Es ist einfach geschehen.“ Auch wenn er sich betont gleichgültig gab – er war beeindruckt von ihrer Leidenschaftlichkeit und der Art, wie sie sich einsetzte. „Wissen Sie, vor fünfundzwanzig Jahren waren die Väter noch ganz anders. Den Druck, lieb und nett zu sein, gab es damals noch nicht. ‚Zupackend‘ hatte zu der Zeit eine ganz andere Bedeutung.“ Er nahm einen großen Schluck von seinem Bier. „Alle Kinder wurden doch mal von ihrem Vater geschlagen – ob sie nun einen Pflegevater hatten oder nicht.“
    Sie saß aufrecht auf der äußersten Kante des Sessels und blickte ihn aufmerksam an. In ihren Augen spiegelte sich eine Mischung aus Traurigkeit und Mitgefühl. „Nein, das wurden sie nicht.“
    Sicher, er hatte schon ein paar Bier getrunken, aber er verstand genau, was

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