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Ein Herz voll Liebe

Ein Herz voll Liebe

Titel: Ein Herz voll Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Broadrick
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entschließen könnte, ihn zu heiraten, um Jolene mit einer Ersatzmutter zu versorgen.
    Nur, würde sie es später nicht vielleicht tief bereuen, wenn sie nun für die vage Aussicht auf Glück alle anderen Zukunftsaussichten in den Wind schlug? Hatte sie wirklich den Mut, mit einem Mann zusammenzuleben, der ihr ein Heim, Freundschaft und wenn sie wollte, auch Erotik bot, aber keine Liebe? Was war, wenn sich ihre Hoffnung, dass aus Freundschaft irgendwann Liebe wurde, nicht erfüllte?

6. KAPITEL
    Nach einigen schlaflos verbrachten Stunden öffnete Mollie die Augen und blickte verschwommen auf die Digitaluhr, die neben ihrem Bett stand. Es war kurz nach drei Uhr nachts.
    Sie gab ein frustriertes Stöhnen von sich.
    Dies würde anscheinend die längste Nacht ihres Lebens werden. Mal nickte sie ein, nur um kurz darauf wieder aus dem unruhigen Schlaf zu schrecken, sie wälzte sich hin und her und fand keine Lage, die bequem gewesen wäre. Wenn der Schlaf sie ab und zu übermannte, träumte sie die verrücktesten Dinge, so dass sie sich fast davor fürchtete, einzuschlafen.
    Als sie Deke am vergangenen Abend vor der Tür zu ihrem Zimmer verlassen hatte, wusste sie, dass es nicht gutgehen konnte, wenn sie ohne Liebe heiratete, egal, wie verlockend die Umstände auch sein mochten. Sie wollte eine Ehe führen wie Megan. Dass Travis seine Frau anbetete, konnte jedermann sehen. Mollie hatte gehofft, das Schicksal würde auch für sie eine solche Ehe bereithalten.
    Deke jedenfalls bot ihr eine ganze Menge weniger.
    Konnte die Heirat mit dem Mann ihrer Kindheitsträume wirklich das aufwiegen, worauf sie nachher verzichten musste? Was passierte, wenn sie zu spät erkannte, dass es ein Fehler gewesen war?
    Nachdem sie das Für und Wider lange mit sich selbst diskutiert hatte, gestand sie sich ein, dass es das Beste sein würde, dieses hirnrissige Projekt zu vergessen. Es würde niemals funktionieren, und sie konnte mit Bestimmtheit voraussagen, dass alle Beteiligten dabei furchtbar unglücklich werden würden.
    So. Da hatte sie es. Die Entscheidung war gefällt.
    Oder?
    Warum ging es ihr dann keinen Deut besser als vorher?
    Weil sie jedesmal, wenn sie die Augen schloss, Deke vor sich sah, der sie aus seinen grünen Augen vorwurfsvoll anblickte. Und weil sie Jolene weinen hörte, ohne dass sich jemand um sie kümmerte.
    Wütend boxte sie ihr Kissen. Es ist verflixt noch mal nicht mein Problem, sagte sie sich.
    Nur weil ich mein ganzes Leben lang verliebt in diesen Kerl war, muss die Wirklichkeit noch lange nicht das sein, was ich mir erträume. Er wird mir das Herz brechen, wenn ich verrückt genug bin, eine Beziehung, welcher Art auch immer, zuzulassen.
    Sie beschloss, dass sie dieser Sache genug Energie gewidmet hatte, und legte sich wieder schlafen.
    Vergeblich. Mollie dachte daran, dass Deke Crandall sie brauchte, dass er ihr eine Chance bot, mit ihm zu leben, ihn besser kennenzulernen, ihm zu helfen, neuen Lebensmut zu fassen, sich vielleicht irgendwann in sie zu verlieben. Falls sie bereit war, alles zu wagen.
    Sie zog sich die Decke über den Kopf. Was für eine lächerliche Idee! Wie kam sie darauf, dass sie Deke irgend etwas nützen konnte? Was wusste sie schon vom Leben?
    Nun, zumindest wusste sie, was Liebe war. Sie war immer geliebt worden. Zuerst von ihren Eltern, dann von ihren Schwestern. Vielleicht hatte Deke diese Art von Liebe nie erfahren. Wusste sie denn überhaupt etwas von ihm?
    Außerdem musste er seine Frau sehr geliebt haben. Das zählte doch, oder?
    Langsam kam sie wieder unter der Decke hervor und setzte sich an den Bettrand. Ihre Überlegungen führten zu nichts. Warum führte sie diese Debatte mit sich selbst? Was hatte es zu bedeuten, dass sie keine Lösung für das Problem fand?
    Endlich erkannte sie, dass ihr Herz einen anderen Weg gehen wollte als ihr Verstand.
    Beide hatten Argumente, die nicht zu widerlegen waren. Ihr Verstand listete alle Gründe auf, die gegen Dekes Vorschlag sprachen, doch ihr Herz hielt dagegen, dass es nichts gab, was sie sich mehr wünschte, als Dekes Frau zu werden. Seine Frau in jeder Hinsicht, und für Jolene eine Mutter.
    Und da sie gerade dabei war, aufrichtig zu sich selbst zu sein, gestand sie sich ein, dass sie ihm gern noch mehr Kinder schenken würde. Sie erschauerte, als sie sich vorstellte, wie es sein würde, sein Bett zu teilen und ihn zu lieben.
    Seufzend legte sich Mollie wieder ins Bett und zog die Decke bis zum Kinn. Dann starrte sie an die Decke. Immer

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