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Ein Herzschlag bis zum Tod

Ein Herzschlag bis zum Tod

Titel: Ein Herzschlag bis zum Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara J. Henry
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Überraschung stimmte er zu.
    Er nahm die Sache wie immer sehr ernst, probierte jedes Kleidungsstück an und gab mir diejenigen, die nicht mehr passten. Er besaß viel mehr schicke Kleidung, als ich bei einem kleinen Jungen erwartet hatte, von hervorragender Qualität und fast ohne Tragespuren. Ich fragte mich, ob seine Mutter sie ausgesucht hatte oder sie und Philippe gemeinsam oder ob sein Kindermädchen dafür zuständig gewesen war.
    Paul sah zu, wie ich »Pauls aussortierte Kleidung« auf die Kartons schrieb und die Deckel schloss.
    »Wenn du möchtest, können wir die Sachen einem Kind schenken, das kleiner ist als du.«
    Er nickte. »Pete«, sagte er. Bakers jüngster Sohn.
    »Du hast recht.« Ich war erstaunt, dass er daran gedacht hatte. »Sie würden Pete super passen, vielleicht auch Rick.« Vermutlich wären Pete und Rick die am besten gekleideten Kinder in ganz Saranac Lake, doch es war nur eine Frage der Zeit, bis die Sachen nicht mehr so schön und neu aussahen. »Wenn ich zurückfahre, kann ich sie mitnehmen.«
    »Wenn du zurückfährst«, wiederholte er, wobei seine dunklen Augen glänzten. Er schien den Tränen nahe. Ich vergaß manchmal, wie zerbrechlich er noch war.
    Ich berührte seine Wange. »Ich kann nicht immer hierbleiben, Süßer. Ich habe mein eigenes Haus, weißt du, und Zach und Baker – und Tiger braucht ihren See zum Schwimmen. Aber wir bleiben noch eine Weile hier, und ich kann dich auch immer besuchen. Es sind ja nur ein paar Stunden.«
    Damit war er nicht ganz zufrieden, und ich ärgerte mich, weil ich ihn beunruhigt hatte. Also begann ich, ihn zu kitzeln, doch dann rief uns Elise.
    |188| In der Eingangshalle stand Zach und grinste, neben sich die strahlende Elise.
    »Was machst du denn hier?«
    »Philippe d-dachte, du hättest gern dein Fahrrad. Da hat er gefragt, ob ich es h-herbringen kann. Dave hat mir sein Auto geliehen.«
    Ich war sprachlos. Dann wandte ich mich an Elise. »Darf ich Ihnen meinen Mitbewohner Zach vorstellen?« Sie nickte, und ihr Lächeln verriet mir, dass sie eingeweiht gewesen war.
    »Zach, Zach!«, quiekte Paul, ergriff seine Hand und sprudelte aufgeregt auf Französisch los.
    Ich musste über Zachs Gesichtsausdruck lachen. »Paul, er versteht dich nicht –
il ne comprend pas le français
. Zach, Paul sagt, er hat ein neues Zimmer und viele Spielsachen und geht auf eine neue Schule und hat Kleidung für Bakers Kinder und ob du sie vielleicht mitnehmen könntest.«
    Zach blickte verwirrt, das ging ihm etwas zu schnell. Aber er ließ sich breitwillig auf Pauls Erzählungen ein. Paul plauderte mit ihm, als wäre er ein lange verschollener Bruder. Nach dem Mittagessen zeigte er Zach sein Zimmer und die Spielsachen. Dann konnten wir Paul zu einem ganz, ganz kurzen Mittagsschlaf überreden. In dieser Zeit luden Zach und ich mein Fahrrad und die anderen Sachen aus. Er hatte den Werkzeugkasten, den Fahrradständer, die Kiste mit meinem Helm und der passenden Kleidung samt Handschuhen mitgebracht. Dazu einen Haufen Kleidungsstücke auf Bügeln und gefaltete Jeans aus meinem Schrank. Das passte gar nicht zu Zach; vermutlich war es Philippes Idee gewesen.
    »Bleibst du zum Essen?«
    »Klar doch. Brathähnchen, sagt Elise.«
    Nachdem Paul aufgestanden war, spielten wir endlos am Computer, und dann kam Philippe nach Hause. Er sah müde, aber zufrieden aus. Unsere Blicke begegneten sich, und ich hauchte ein lautloses
Danke.
    |189| Beim Abendessen aß Zach so viel, dass Paul ehrfürchtig staunte. Elise holte Nachschlag aus der Küche und schien sich schon Sorgen zu machen, worauf ich Zach einen diskreten Tritt versetzte. Philippe erkundigte sich, ob er über Nacht bleiben wolle, doch er lehnte ab, weil er Dave das Auto zurückgeben musste. Nach dem Abendessen packte Elise ihm Sandwiches und Obst in eine Dose, dazu eine Tüte mit Gebäck, das er sich mit Dave teilen wollte.
    Ich hatte versucht, ihm Geld für Benzin und die Brückenmaut zu geben, doch er erklärte, Philippe habe das bereits erledigt. Anscheinend handhaben Männer so etwas geschickter.
    Ich betrachtete das Essen auf dem Beifahrersitz. »Meinst du, das Futter reicht?«
    »Ich bin noch im Wachstum«, grinste er. Vermutlich war die Hälfte verschwunden, bevor er die Brücke nach New York erreichte. Er fuhr mit knatterndem Motor davon.
     
    Ich ging zu Philippe in die Bibliothek, um mich noch einmal zu bedanken.
    »Ich hoffe, das war in Ordnung. Ich hätte gern gewusst, ob du noch etwas Bestimmtes von zu Hause

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