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Ein Herzschlag bis zur Ewigkeit

Ein Herzschlag bis zur Ewigkeit

Titel: Ein Herzschlag bis zur Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trevanian
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Rotznasen bei der Polizei der große Held sind, LaPointe. Ich lass' mir dieses Image nicht vermasseln!«
    Wut ist eine schlechte Waffe, aber ein gutes Werkzeug.
    LaPointe schaut Resnais mit dem Ausdruck gelangweilter Geduld an, den er annimmt, wenn er Verdächtige verhört. Als sich der Commissioner wieder beruhigt hat, sagt er: »Wenn Scheer keine Beschwerde eingereicht hat, woher wissen Sie dann davon?«
    »Das geht Sie nichts an!«
    »Das haben Ihnen Freunde von ihm gesteckt, stimmt's? Parteibonzen?«
    Resnais hat die Gewohnheit, mit seinen Leuten offen zu reden. »Jawohl. Das stimmt. Einer aus dem Stadtrat hat mir davon Kenntnis gegeben. Er weiß von meinen Bemühungen um eine gute Presse für die Polizei. Und er wollte es nicht publik machen, wenn er sich nicht dazu gezwungen sähe.«
    »Dummes Zeug.«
    »Ich kann auf Ihren Ungehorsam gern verzichten.«
    »Sagen Sie mir eins: Warum, glauben Sie, hat Ihr Freund sich für diesen Zuhälter bei Ihnen ins Zeug gelegt?«
    »Der Mann ist nicht mein Freund. Ich kenn' ihn lediglich aus dem Sportverein. Aber er hat großen politischen Einfluß und kann der Polizei helfen … oder ihr schaden.« Resnais lächelt bitter. »Ich nehme an, Sie halten das für Arschkriecherei.«
    LaPointe zuckt die Achseln.
    Resnais starrt ihn eine ganze Weile an. »Was wollen Sie damit sagen?«
    »Fassen wir zusammen. Scheer ist kein Nullachtfünfzehn-Lude. Er hat sich auf ganz junge Mädchen spezialisiert. Entweder Ihr … Freund … ist ein Kunde von ihm, oder er ist bestechlich. Warum wohl sollte er sonst einem Scheißhaufen wie Scheer helfen wollen?«
    Resnais denkt einen Augenblick lang darüber nach. Dann macht er sich auf seinem Block ein paar Notizen. Vor allem ist er ein guter Polizist. »Sie mögen recht haben. Ich werde dem nachgehen. Das ändert aber nichts an der Tatsache, daß Sie mit Ihren Gangstermethoden das Department in ein schlechtes Licht gebracht haben. Haben Sie jemals unter diesem Gesichtspunkt darüber nachgedacht? Gangstermethoden?«
    Das hat LaPointe nicht getan. Aber es ist ihm auch egal. »Sie werden Ihrem politischen Freund also sagen, daß Sie mich ordentlich zusammengestaucht haben, und von jetzt an ginge alles in Ordnung?«
    »Ich werde ihm sagen, daß ich Ihnen unter vier Augen eine Rüge erteilt habe.«
    »Und er wird das Scheer weitersagen?«
    »Das nehme ich an.«
    »Und Scheer wird wieder auf der Straße sein, frech und unverschämt, und wieder von vorn anfangen.« LaPointe schüttelt langsam den Kopf. »Nein, Commissioner, so werden die Dinge nicht laufen. Nicht in meinem Revier.«
    »Ihr Revier! LaPointe von und zur Main! Das steht mir allmählich bis oben hin. Sie mögen sich für den Bullen der Main halten, aber Sie sind nicht allein die Polizei, LaPointe. Und dieser verrottete Slum-Pferch ist nicht Montreal!«
    LaPointe starrt Resnais an. Verrotteter Slum-Pferch!
    Eine Sekunde lang hat Resnais das Gefühl, daß LaPointe ihn gleich schlägt. Er weiß, daß er mit dieser Einschätzung der Main zu weit gegangen ist. Aber er hat nicht die Absicht, es zurückzunehmen. »Sie erklären mir also, daß Sie es nicht zulassen werden, daß dieser Scheer wieder von vorn anfängt. Was wollen Sie demnach unternehmen, Claude?« Jetzt also heißt er Claude. Resnais ändert die Taktik.
    LaPointe steht auf und geht an Resnais' Fenster. Es ist ihm nie aufgefallen, daß auch Resnais auf das Hôtel de Ville, auf das Gerüst und das Sandstrahlgebläse hinausblickt. Es kommt ihm irgendwie wie ein Unrecht vor, daß sie beide die gleiche Aussicht haben. »Nun, Commissioner, Sie können hingehen und Ihrem Freund sagen, Sie hätten mir ›eine Rüge unter vier Augen‹ erteilt. Aber sagen Sie ihm auch gleich, daß sein Zuhälter, wenn er noch einmal mein Revier betritt, von mir ein Ding verpaßt kriegt.«
    »Ich gebe Ihnen hiermit den ausdrücklichen Befehl, die Schikanierung dieses Bürgers zu unterlassen.«
    Während des langen Schweigens, das nun folgt, schaut LaPointe noch immer aus dem Fenster, so, als hätte er nicht gehört.
    Resnais stupst nervös seine Bleistifte mit dem Zeigefinger hin und her.
    Schließlich sagt er ruhig und obenhin: »Gut. Diese Haltung habe ich von Ihnen erwartet. Sie lassen mir keine andere Wahl. Ihre Entlassung wird mir eine wahre gibelotte sein. Wobei ich Ihnen nicht etwa vormachen will, daß das leicht sein wird. Die Männer werden einen Riesenwirbel machen. Ich werde bestimmt nicht ungerupft daraus hervorgehen, und die ganze Polizei wird

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