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Ein Herzschlag danach

Ein Herzschlag danach

Titel: Ein Herzschlag danach Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Alderson
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und Einbruchdiebstahl im Knast gesessen und wurde außerdem des Mordes verdächtigt. War denn überhaupt einer unter diesen Kandidaten kein gesuchter Killer?, fragte ich mich. Unten auf den Steckbrief hatte man nachträglich aufgestempelt: Aus San Quentin State Prison entflohen.
    Das letzte Foto zeigte wieder ein Mädchen: eine schöne Japanerin, die in die Kamera grinste, als wäre sie die Katze aus Alice im Wunderland und posiere für einen Starfotografen. Als ich den Namen unter dem Foto las, brach die Welt um mich zusammen – oder was davon noch übrig war.
    Suki Nakamura (Telepathin)
    Eine Gedankenleserin . Auch das noch.
    Plötzlich legte sich eine Hand grob über meinen Mund. Ich wurde einfach hochgehoben. Raue Finger bedeckten meine Nase, sodass ich wild nach Luft zu schnappen begann. Mein Instinkt befahl mir zu schreien, bevor ich auch nur halbwegs begriffen hatte, was geschah. Aber ich konnte nur noch würgen.
    Eine Männerstimme flüsterte mir heiser ins Ohr: »Still, ganz still!«
    Die nackte Panik packte mich und trieb mir Tränen in die Augen. Mein Blick wanderte hektisch durch den Raum, suchte nach irgendeinem Gegenstand, den ich auf den Angreifer schleudern konnte. Was für eine totale Idiotin du doch bist!, schoss es mir durch den Kopf. Da gehörst du zu den wenigen Leuten auf diesem Planeten, die einen Angreifer nur durch Gedankenkraft ausschalten könnten. Aber wenn es wirklich drauf ankommt, kriegst du nichts auf die Reihe.
    »Pst – ich bin’s, ich bin’s nur. Ist Jack auch hier?« Eine gehetzte, verängstigte Männerstimme.
    Er lockerte den Griff und ich schnappte gierig nach Luft. Mein Kopf fuhr herum. Das Telefon geriet in mein Blickfeld. Ich hatte noch nicht verarbeitet, was er sagte, hatte weder die Stimme noch das Gesicht erkannt, da flog das Telefon auch schon auf seinen Kopf zu. Key schrie auf und fluchte.
    Ich wand mich aus seiner Umklammerung. »Was haben Sie in meinem Haus zu suchen?«
    »Ist Jack hier? Ist er schon zurückgekommen?« Key hüpfte mit angstgeweiteten Augen auf und ab.
    »Nein.« Ich schüttelte mich. »Was machen Sie denn hier? Ich habe gesagt, dass ich Ihnen helfen werde, aber das heißt nicht, dass Sie hier einbrechen dürfen und …«
    Er beugte sich vor. »Du musst verschwinden. Sofort.«
    »Was?«
    »Du musst sofort verschwinden«, wiederholte er, packte mich am Arm und zerrte mich aus dem Wohnzimmer. Ich wehrte mich nicht.
    »Warum denn?« Ich ahnte die Antwort, bevor er sie aussprach.
    »Demos und seine Leute sind unterwegs hierher. Sie können jeden Augenblick da sein. Einer ihrer Männer hat im Camp Alarm ausgelöst. Aber es ist nur ein Ablenkungsmanöver. Kaum zu glauben, dass dein Bruder auf so etwas hereinfällt. Warum bist du bloß ganz allein aus der Bar weggelaufen? Hast du denn völlig den Verstand verloren?«
    Wir standen jetzt in der Küche. Key fummelte am Schloss der Hintertür herum.
    »Aber … Jack sagte doch, sie sind in Mexiko.« Key musste sich irren.
    »Jetzt sind sie jedenfalls hier! Nachdem wir uns getrennt hatten, entdeckte ich vor der Bar einen von Demos’ Leuten. Frech wie Oskar. Als sei es ihm völlig gleichgültig, ob ihn die Soldaten sahen oder nicht.«
    »Was wollte er?«, fragte ich zögernd.
    »Im Club war nur eine einzige Person, an der Demos interessiert ist.« Key schaute mich bedeutungsvoll an. Mir gefror das Blut in den Adern. »Und schon kommt sie auch ganz allein heraus und springt in ein Taxi. Was meinst du wohl, was der Typ dann gemacht hat? Natürlich lief er los, um das nächstbeste Auto zu knacken. So schnell ich konnte, bin ich dir gefolgt, um dich zu warnen. Sie sind auf dem Weg hierher, das ist so sicher wie das Amen in der Kirche.«
    Ich starrte ihn sprachlos an.
    »Verdammt! Wie geht die Tür auf?« Key riss so heftig an der Klinke, dass die Tür fast aus den Angeln sprang.
    Ich bückte mich und schob den Sicherheitsriegel ganz unten zurück. Key stieß die Tür auf.
    »Komm schon!«, schrie er und zerrte mich auf die Veranda hinaus.
    Ich taumelte und schlug mit dem Ellbogen schmerzhaft gegen den Türrahmen. Key verlor das Gleichgewicht, stolperte über die Veranda und fiel die Stufen hinunter ins Gras. Und dann warf sich auch schon ein Mann über ihn und schlug ihm die Faust ins Gesicht.
    Ich wusste nicht, was ich tun sollte. Key hatte sich zusammengerollt und schrie bei jedem Fausthieb auf. Endlich löste sich meine Erstarrung. Mein Blick fiel auf eine Wasserkanne. Ich ließ sie hochfliegen und

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