Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Herzschlag danach

Ein Herzschlag danach

Titel: Ein Herzschlag danach Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Alderson
Vom Netzwerk:
schleuderte sie mit aller Kraft gegen den Angreifer. Dann schaute ich mich nach einer besseren Waffe um. Ein Holztisch am entfernten Ende der Veranda war der einzige andere Gegenstand, den ich bewegen konnte. Für den Bruchteil einer Sekunde starrte ich ihn an – er hob sich tatsächlich in die Luft, verharrte dort einen Augenblick und raste dann wie eine Rakete auf die beiden Männer im Gras zu.
    Noch bevor der Tisch auf die Männer prallte, rollte sich der Angreifer zur Seite. Es war Alex. Ich erschrak so, dass ich die Kontrolle über den Tisch verlor. Er blieb in der Luft schweben wie eine Feder – nur Millimeter von Alex’ Kopf entfernt. Die Zeit schien stillzustehen. Alex starrte ungläubig auf den Tisch. Dann wanderten seine Augen zu mir und weiteten sich entsetzt, als ihm die Wahrheit dämmerte.
    Krachend fiel der Tisch neben ihm zu Boden. Alex machte einen Schritt auf mich zu. Sein Gesicht war wutverzerrt. Ich taumelte zurück. Nie zuvor hatte ich solche Angst verspürt. Da wäre mir Demos fast noch lieber gewesen.
    Dann hörte ich Alex fluchen und sah, dass Key ihn am Bein gepackt hatte und sich verzweifelt daran klammerte. Alex zerrte ihn mit sich fort.
    »Lila, lauf!«, brüllte Key.
    Alex versuchte, ihn abzuschütteln; ich sah, wie er mit dem anderen Bein nach Keys Kopf zielte. Bevor ich wusste, was ich tat, stieß ich mich von der obersten Stufe ab. Ich prallte hart mit Alex zusammen und er ging zu Boden. Etwas knackte vernehmlich, als ich auf ihm landete. Ich hatte nicht die geringste Hoffnung, ihn unten halten zu können. Aber ich klammerte mich an ihn, hielt seine Arme fest und verlagerte mein ganzes Körpergewicht auf seine Brust.
    »Hör auf! Hör auf!«, flehte ich ihn an. »Tu ihm nichts, er will mir doch nur helfen!«
    Alex hielt tatsächlich still. Ich lockerte meinen Griff und setzte mich keuchend auf. Key hatte sich auf Hände und Knie erhoben und ich half ihm hoch. Während er sich auf mich stützte, spie er einen Schwall Blut und Speichel ins Gras. Alex’ Hände ballten sich zu Fäusten, aber er hielt sich von uns fern. Seine Augen loderten.
    »Alex«, sagte ich so ruhig wie möglich, aber es kam nur als Flüstern heraus. »Alex … das ist Key. Er wollte mich warnen. Er ist auf dem Weg hierher.«
    »Wer ist auf dem Weg hierher?«, fragte Alex. Seine Augen blitzten mich wütend an.
    »Demos.« Key spuckte das Wort förmlich aus.
    »Was? Woher weißt du das?«, fragte Alex scharf.
    »Er ist unterwegs. Du musst Lila in Sicherheit bringen. Demos will sie gefangen nehmen.« Key hustete. »Für einen Gefangenenaustausch.« Er hustete noch mehr Blut heraus.
    Alex starrte Key schweigend an, dann wandte er sich wieder zu mir. Ich starrte trotzig zurück, obwohl mein Herz heftig zu klopfen begann. Schließlich packte er mich am Ellbogen und zog mich mit sich.
    Key fiel wieder auf die Knie, als ich ihn loslassen musste. Ich riss meinen Arm aus Alex’ Griff.
    »Wohin willst du mich bringen?«, schrie ich.
    Er streckte erneut die Hand nach mir aus, aber ich wich zurück.
    »Komm schon!« Das klang wie ein Befehl.
    Ich blieb fest. »Ich lasse Key nicht allein zurück. Er wollte mir helfen. Demos hat seinen Sohn entführt.«
    Alex zögerte. Er schaute über meine Schulter zur Hintertür, dann auf Key. Vor Anspannung traten die Sehnen am Hals deutlich hervor. Er schien einen Entschluss zu fassen. »Schnell, in die Garage. Wir nehmen das Auto.« Er legte Key den Arm um den Rücken und half ihm auf die Füße. »Beweg dich endlich! Zum Auto!«, schrie er und ich rannte los.
    In der Garage schaltete ich mit einem einzigen Blick das Licht ein und hielt die Tür geöffnet. Alex musste Key fast zum Auto tragen. Er lehnte ihn gegen den Audi. »Bleibt hier!«
    Ich stützte Key, während Alex durch die Verbindungstür ins Haus zurücklief. Sekunden später kam er mit dem Autoschlüssel zurück. Dann nahm er mir Key wieder ab und stieß ihn auf den Rücksitz.
    »Steig ein!«, schrie er mich an.
    Draußen auf der Straße zerriss das Röhren von Motoren die Stille der Nacht. Es klang nach schweren Fahrzeugen oder sogar Trucks. Wie auf Kommando flogen unsere Köpfe herum, aber das Garagentor war noch geschlossen und wir konnten nichts sehen. Vor dem Haus kamen die Autos mit quietschenden Reifen zum Stillstand.
    Alex warf sich in den Fahrersitz und stieß die Beifahrertür auf. Dann packte er mich am Handgelenk und zerrte mich ins Auto. Ich schlug die Tür zu, als sich das Garagentor öffnete.
    Alex trat das

Weitere Kostenlose Bücher