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Ein Herzschlag danach

Ein Herzschlag danach

Titel: Ein Herzschlag danach Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Alderson
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ein wenig zu entspannen. Er rutschte zur Tür und wollte gerade aussteigen, als er innehielt. »Du musst Lila so weit wie möglich von hier wegbringen. Und mit weit meine ich ins Ausland.«
    Alex drehte sich zu ihm um. »Warum?«, fragte er, plötzlich wieder auf der Hut.
    Key schüttelte den Kopf. »Suki wird ihre Spur aufnehmen. Sie hat Lila gesehen, hat ihre Gedanken gehört. Mit ein bisschen Zeit wird es ein Leichtes für sie sein. Auch mein Sohn könnte Lila aufspüren. Wenn Demos ihn dazu bringen kann.«
    »Er kann also andere Leute aufspüren?«, fragte Alex.
    »Ja, andere wie uns, mit besonderen Fähigkeiten. Soweit ich weiß, muss Suki erst einmal die Gedanken desjenigen gelesen haben, den sie suchen will. Bei Nate ist es anders – er kann sehen, wer zu uns gehört.«
    »Wie macht er das?«, fragte ich fasziniert.
    »Das ist schwer zu erklären.« Key biss sich auf die Lippe und rutschte unruhig auf dem Sitz hin und her. Offensichtlich hatte er es eilig, von hier zu verschwinden.
    »Versuch es doch mal«, sagte Alex nicht allzu höflich.
    Key seufzte, als müsste er ein Berufsgeheimnis preisgeben. »Wenn wir uns teleportieren, sehen wir eine Art Aura um die Menschen, so ähnlich wie einen Lichtschimmer.«
    Ich kam aus dem Staunen nicht mehr heraus.
    »Bei Menschen, die besondere Kräfte haben, ist das Leuchten intensiver, die Farben sind heller. So habe ich herausgefunden, dass Lila eine von uns ist. Es ist, als würde sie ein Zeichen tragen. Und je stärker ihre Kraft ist, desto heller leuchtet das Licht.« Er hörte sich an wie ein Kunsthistoriker, der Farben und Pinselstrich eines Ölgemäldes beschrieb. »Demos wird dich finden, Lila. Er will dich unbedingt haben.«
    Key streckte die Hand aus und öffnete die Tür.
    »Warum verfolgt er mich? Warum will er mich unbedingt fangen? Warum gibt er nicht endlich auf?« Meine Stimme klang immer hysterischer.
    Key blickte mich an wie eine arme Irre. »Das hab ich dir doch schon erklärt: Demos will dich gegen Alicia austauschen. Wenn er dich hat, werden Alex und Jack ihm geben, was immer er haben will.«
    Ich schluckte heftig und vermied Alex’ Blick. »Da bin ich nicht so sicher.« Bevor Alex erfahren hatte, wer ich wirklich war, war das vielleicht ein guter Plan gewesen. Ich hatte Zweifel, ob ich als Geisel für Demos noch denselben Wert besaß wie bisher.
    Key verstand, worauf ich anspielte. Er zuckte die Schultern. »Na gut, vielleicht will Demos auch nur, dass du seiner Truppe beitrittst? Was weiß ich? Aber er wird nicht aufgeben, bevor er dich gefunden hat.«
    Und damit stieß er die Tür auf und stieg aus. Hinkend ging er zu den Bäumen, die die Straße säumten, und verschwand im Gebüsch.
    Alex hatte den Schalthebel vorgeschoben und fädelte den Wagen geschickt in den Verkehr ein. Dann trat er aufs Gas. Sekunden später näherte sich der Tachozeiger bereits wieder der Zahl 150.
    Nun waren wir allein im Fahrzeug und plötzlich herrschte eine angespannte Stimmung. Ich war darauf gefasst zu kämpfen oder zu fliehen, je nachdem. Obwohl Flucht bei dieser Geschwindigkeit nicht sehr aussichtsreich war, wenn ich nicht vom nächsten Fahrzeug platt gewalzt werden wollte.
    »Alex.« Ich holte tief Luft. »Warum bringst du mich nicht ins Camp?«
    Er dachte eine Weile nach, bevor er mit gepresster Stimme antwortete: »Es gab dort einen Alarm. Du wärst nicht in Sicherheit.«
    »Das habe ich nicht gemeint.« Ich wählte meine Worte sehr vorsichtig. »Ich will keinesfalls auch nur in die Nähe des Camps oder der Einheit kommen, das ist doch wohl klar. Schließlich weiß ich jetzt, was ihr über jemanden wie mich denkt.«
    Ich sah, dass sein Gesicht vor Wut dunkel anlief. Vermutlich fragte er sich, was ich genau wusste und wie ich es erfahren hatte. Aber ich ließ nicht locker und kämpfte mich weiter voran. »Was ich nicht verstehe, ist, warum du mich nicht der Einheit auslieferst, mich in Sicherheitsverwahrung nimmst oder was ihr sonst mit uns macht.«
    Der Motor knurrte, als Alex das Gaspedal noch weiter durchdrückte. Wenn Blicke töten könnten, wäre die Straße vor uns eine kilometerlange Leiche. Ich war froh, dass er mich kein einziges Mal angesehen hatte, seit wir ins Auto gestiegen waren. Und gerade, als ich das dachte, schaute er mir in die Augen. Seiner Stimme war anzuhören, dass er die Grenzen seiner Selbstbeherrschung erreicht hatte.
    »Jack wird glauben, dass Demos uns beide gefangen genommen hat. Also wird er ihn sofort verfolgen. Er wird Demos

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