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Ein Herzschlag danach

Ein Herzschlag danach

Titel: Ein Herzschlag danach Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Alderson
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filmreife Flugangriff wieder ein, den ich auf Jacks Veranda vorgeführt hatte. Ich warf Alex einen verstohlenen Blick zu. Nur zu gut erinnerte ich mich, wie hasserfüllt er mich angesehen hatte, als ich auf der Veranda gestanden hatte.
    Endlich rührte sich draußen etwas. Ein Auto hielt vor der Gebrauchtwagenhandlung an und ein Mann in kurzärmeligem Hemd und groß karierter Golfhose stieg aus. Er schloss das Vorhängeschloss am Tor auf und fuhr hindurch. Alex ließ den Motor an und steuerte quer über die Straße auf den Parkplatz. Ich wusste zwar nicht, was er plante, ahnte aber schon, dass Jack darüber nicht glücklich sein würde.
    Der Mann mit der karierten Hose trat mit einem Kaffeebecher in der Hand aus dem winzigen Containerbüro. Er musterte unser Auto überrascht, dann begann er breit zu grinsen.
    »Bleib hier«, befahl Alex halblaut und stieß die Fahrertür auf.
    Ich beobachtete durch das Fenster, wie Alex auf den Mann zuging. Er hatte mir den Rücken zugedreht und ich konnte kein Wort verstehen. Einmal wies Alex kurz auf mich und der Mann beugte sich ein wenig zur Seite, blickte ins Auto und winkte mir zu. Ich fummelte verlegen an meinem Kleid herum; mir war klar, dass ich aussah, als hätte ich mich die ganze Nacht auf der Straße herumgetrieben und sei anschließend noch unter irgendwelche Räder gekommen. Mein Haar war zerwühlt, ich hatte dunkle Mascaraspuren unter den Augen und war ganz generell in einem miserablen Zustand. Der Himmel mochte wissen, was Alex dem Mann vorschwindelte. Jetzt wies Alex auf ein Auto, das auf der anderen Seite des Parkplatzes stand. Ich beugte mich vor: Es war ein kleiner weißer Toyota, ein älteres Modell. Nicht gerade Alex’ Stil. Aber es war mir egal, wie das Auto aussah, Hauptsache, es fuhr schnell.
    Der Händler schlenderte langsam um Jacks Auto herum. Er öffnete die Fahrertür und stieg ein, wobei er mir zugrinste.
    »Hi«, sagte er.
    Ich blickte ihn nichtssagend an und zwang mir ein Lächeln ab. Heimlich versuchte ich, mein Haar ein wenig zu glätten und mein Kleid zusammenzuhalten.
    Der Mann rüttelte am Schalthebel, ließ den Motor an, blickte auf den Tacho. Dann streckte er die Hand nach den seltsamen Schaltern neben dem Radio aus. Ich spürte schon, wie sich mir der Magen umdrehen wollte.
    Alex beugte sich schnell ins Auto. »Das ist die Feinsteuerung der Stereoanlage, bitte nicht dran drehen.«
    Der Mann legte beide Hände auf das Lenkrad. Er blickte nach hinten und bemerkte die Reisetasche auf dem Rücksitz. »Ihr zwei Turteltäubchen seid also auf dem Weg nach Vegas, um zu heiraten. Gratuliere.«
    Ich überlegte, ob ich mich verhört hatte. Dann zwinkerte mir Alex zu und ich verstand.
    »Oh, äh, ja, danke«, sagte ich zu dem Autohändler. »Haben uns ganz spontan entschlossen.«
    »Na, dann kann ich euch beiden nur viel Glück wünschen«, sagte der Mann und schüttelte mir die Hand.
    Er stieg wieder aus, während ich erschüttert im Auto sitzen blieb. Zahllose Male hatte ich davon geträumt, Alex eines Tages zu heiraten. Mit neun hatte ich ungefähr sechshundert Mal Lila Wakeman in mein Tagebuch gekritzelt, später hatte ich mein Hochzeitskleid entworfen und das Jawort vor einem Foto von Alex geübt. Unsere Hochzeit sollte im Garten meines Elternhauses oder in einer kleinen weißen Kirche stattfinden. Wahrscheinlich hatte ich irgendwie noch ein rosa Pony eingeplant. Aber in keinem einzigen dieser Träume hatte ich mir vorgestellt, dass ich in einem Fluchtauto nach Vegas rasen würde. Ich lachte bitter auf – es war wirklich ein Witz, dass es nun Alex war, der so tat, als würden wir heiraten.
    Der Mann winkte Alex, mit ihm ins Containerbüro zu gehen. Alex schüttelte den Kopf; der Mann zuckte die Schultern und verschwand allein darin.
    Sekunden später riss Alex meine Tür auf und zerrte mich aus dem Auto. Er öffnete die Heckklappe und nahm eine schwarze Reisetasche heraus, die Jack gehören musste.
    Alex legte mir den Arm um die Schultern und drückte mich eng an sich. Das tat weh, aber es war ein angenehmer Schmerz – mein Körper reagierte auf seine Nähe genauso wie immer. Außerdem war ich furchtbar müde und sehnte mich danach, mich an ihn zu lehnen. Natürlich war mir klar, dass wir dem Autohändler das Märchen vom verliebten Pärchen nur vorspielten. Schließlich musste es so aussehen, als wären wir über beide Ohren verliebt, und nicht, als flüchteten wir vor einer geheimen Eliteeinheit und einer Bande mörderischer, total

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