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Ein Highlander zu Weihnachten

Ein Highlander zu Weihnachten

Titel: Ein Highlander zu Weihnachten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandy Blair
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sich instinktiv auf einen Zusammenprall gefasst und zog Claire dicht an seine Seite. Einige Herzschläge lang drehte sich ihr Wagen mit schwindelerregendem Tempo um die eigene Achse. Dann rammte er mit dem Kühlergrill voran einen mannshohen Schneehügel.
    Leichenblass drehte sich der Fahrer zu ihnen um und rief durch die gläserne Trennwand: »Alles in Ordnung bei Ihnen?«
    Cam strich Claire das Haar aus dem Gesicht. »Bist du verletzt, Mädchen?«
    »Nein, mir geht’s gut.«
    Cam stieß die Tür auf und half Claire vorsichtig heraus, um sie sich bei Licht zu besehen. Nachdem er sich überzeugt hatte, dass sie die Wahrheit gesagt hatte, fragte er: »War das ein EmmTee-Ah, was uns da in den Weg gesprungen ist?«
    »Ein Bus.«
    Er seufzte. Auf nüchternen Magen konnte doch kein Mann alle diese Dinge begreifen. Er schritt auf den Kutscher zu, einen schmächtigen Mann von etwa zwanzig Jahren, der jetzt zitternd und mit einer Hand in der Tasche dastand. Mit der anderen zeigte er auf das vordere Ende ihres Fahrzeugs, das zum größten Teil im Schnee steckte. »Sehn Sie doch nur mal das Rad an. Ich werd verdammt noch mal den Abschleppdienst rufen müssen.«
    Cam fuhr mit der Hand über das verbeulte Metall über dem Rad und klopfte leicht darauf. Es war für eine solche Reisegeschwindigkeit viel zu dünn. »Wir müssen das Taxi aus dem Schnee herausschieben, damit wir das Rad besser ansehen können. Vielleicht kriegen wir es frei.«
    Der Mann murrte, langte ins Innere des Taxis und betätigte einen Hebel. Er wies Cam an, sich gegen die Tür zu stemmen. »Also auf drei. Eins. Zwei. Drei!«
    Cam schob an, und das Taxi rollte mit Schwung rückwärts. Der Fahrer war offensichtlich nicht darauf vorbereitet, denn er fiel hin.
    »Scheiße, Mann!« Nach einigem Geschlittere und Gerutsche hatte er sich endlich aufgerappelt und kam zu Cam. Gemeinsam begutachteten sie das zusammengestauchte Kühlerblech. »Ich hol mal den Schraubenschlüssel.«
    Claire, die ihnen zugesehen hatte, fragte: »Ist die Achse gebrochen?«
    Cam schüttelte den Kopf. »Soweit ich erkennen kann nicht.« An seiner Unterseite hatte dieses verwünschte Taxi mehr Einzelteile als des Königs Uhr. »Ich glaube, es ist nur dieses Metall-teil«, sagte er und pochte auf das hinderliche Blech. »Das drückt das Rad so schief zur Seite.« Was kein Problem sein sollte. Er hatte schon oft schwerere und stärker verbeulte Rüstungen gerichtet.
    Der Fahrer kam mit einer kurzen Stahlstange zurück, rammte sie in den Spalt vor dem Rad und zog daran. Als sich das verzogene Metall nicht rührte, warf er die Stange zu Boden. »Verdammt. Bestimmt krieg ich jetzt wegen Sachschaden und Abschleppen ne Lohnkürzung.«
    Der Mann war völlig unfähig. »Hilf der Dame mit den Paketen, ja?« Cam hob die Stange auf und schob sie unter eine eingedellte Kante, zog, schob die Stange weiter, zog wieder – und das Rad war frei. Er richtete sich auf. »Ist erledigt.«
    »Ach Quatsch.« Der Fahrer kam zu ihm zurück. Als er sich bückte, um die Reparatur zu begutachten, ließ Cam die Stahlstange in den Falten seines Kilts verschwinden.
    »Danke Mann, da hätt ich jetzt absolut keine Böcke zu gehabt.«
    Aha, offenbar wurde hierzulande auch Wild als Zahlungsmittel benutzt – er hatte Claire bis jetzt nur mit Karten und Banknoten bezahlen sehen. Jetzt wusste er zumindest, warum in den Fenstern der Geschäfte so viele Rentiere abgebildet waren.
    Wenn auch nur behelfsmäßig, so fühlte Cam sich jetzt doch wieder bewaffnet. Er grinste. »Gern geschehen. Betrachte es als das fällige Entgelt für die Fahrt.«
    »Klar.« Der Mann streckte sich und hielt ihm die Hand hin. »Ich heiße übrigens Eddy.«
    »MacLeod.« Cam schüttelte Eddy die Hand und fand sie so weich wie die eines Mädchens. Kein Wunder, dass er Hilfe brauchte.
    Cam blickte sich um und erkannte ein Straßenschild wieder – Huntington Ave. Er wandte sich zu Claire um, die beide Arme voller Pakete hatte und ihn mit offenem Mund anstarrte. »Wir sind schon gleich zu Hause, oder?«
    Ihre Augen wurden schmal. Ihr Blick glitt zu der Stelle, an der er die Stahlstange verborgen hatte. »Ja, aber …«
    »Großartig.« Er nahm ihr die Pakete ab, hakte sich mit seinem freien Arm bei ihr ein und setzte sich in Bewegung.
    »Aber du kannst doch nicht …«
    Ganz nach Art der Frauen wollte sie anfangen, ihn wegen seiner umsichtigen kleinen Langfingerei zu rügen. Dummes Ding. Er beschleunigte seinen Schritt und zog sie mit sich. »Claire,

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