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Ein Highlander zu Weihnachten

Ein Highlander zu Weihnachten

Titel: Ein Highlander zu Weihnachten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandy Blair
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Theaterbühnen mit Möbeln, Lampen und so was ausstattet.«
    Die Tochter sollte eigentlich hier sein und sich um ihre betagte Mutter kümmern und nicht irgendeinem Troubadour hinterherlaufen.
    Und da sie gerade von Frauen sprachen …
    Er folgte Mrs Grouse in die enge Küche. »Glauben Sie, dass Claire noch lange wegbleibt?«
    Als der Anwalt eingetroffen war, hatte sie sich entschuldigt und gesagt, sie müsste den Mann unter vier Augen sprechen. Was alles recht und billig war, aber Mrs Grouse’ Original Schwarzwälder Kuckucksuhr zufolge – der sonderbarsten Uhr, die ihm je untergekommen war – war sie jetzt schon eine Stunde weg. Eine Stunde war mehr als genug Zeit für jeden Mann, der nichts Gutes im Sinne hatte.
    »Ich glaube nicht, dass sie noch lange brauchen. Sollen wir uns nicht ins Wohnzimmer setzen und fernsehen? Mögen Sie fernsehen? Ach so, Sie wissen ja wahrscheinlich nicht, ob Sie’s mögen oder nicht, richtig?«
    Er zuckte die Achseln, denn er verstand vom Fernsehen nichts. In Gedanken war er immer noch mit der verletzlichen jungen Frau ein Stockwerk höher beschäftigt. »Warum ist Claire nicht verheiratet?«
    Sie hätte einen Ehemann haben sollen, der sie beschützen und für sie sorgen konnte.
    Mrs Grouse bedeutete ihm, ihr zu folgen und ging schwerfällig ins Wohnzimmer. Sie setzte sich in ihren Sessel, Cameron ließ sich ebenfalls nieder, und sie sagte: »Zum einen deswegen, weil ihr nie jemand einen Antrag gemacht hat.«
    Waren denn die Männer in diesem Jahrhundert ganz und gar dumm? Claire war vielleicht nicht gerade das, was man hübsch und üppig nennen konnte. Ihre Nase war etwas zu scharf geschnitten und ihr Antlitz eher herzförmig als oval. Aber dennoch war sie auf jeden Fall anziehend, warmherzig, wohlhabend – und hatte zweifellos das schönste Hinterteil, das er seit Langem gesehen hatte. Und er hatte so manches gesehen. »Und zum anderen?«
    »Sie hat sich nie verliebt.«
    Bestenfalls war Liebe einfach eine mächtige Lust. Schlimmstenfalls war sie bloß ein Wort, mit dem Selbstsucht bemäntelt werden sollte, eines ehrgeizigen Mannes Gier nach Macht und Landbesitz, das Streben einer Frau nach Sicherheit. Und er zweifelte keinen Augenblick daran, dass Minnie ihn in diese Hölle versetzt hatte, weil sie ihn liebte. Er schauderte.
    Mrs Grouse ergriff eine dünne, schwarze Schachtel und wedelte damit in seine Richtung. »Finden Sie Claire attraktiv?«
    Nachdem ihm seine letzte Begegnung mit einer kleinen schwarzen Schachtel so übel bekommen war, musterte er die alte Frau jetzt wachsam. »Ja. Sehr.«
    »Das freut mich zu hören.«
    Zu seiner großen Erleichterung hörte sie auf, auf seine Brust zu zielen, und richtete die Schachtel stattdessen auf eine große, verglaste Truhe, die plötzlich zum Leben erwachte. Bewegliche Bilder wurden sichtbar, die auf abgehackte Weise mit ihm sprachen.
    Cam sprang verwundert auf. Als er sich der Truhe näherte, war plötzlich eine Szenerie verwüsteter Städte zu sehen. Dann erschien eine Frau, die ihm mitteilte, ein Erdbeben habe in der Türkei Hunderte von Häusern zerstört. Fasziniert berührte er erst die Glasscheibe vorsichtig mit einem Finger und untersuchte dann die Rückseite der Truhe. Er hatte gehört, dass es in Frankreich Theater mit drehbaren Bühnen gäbe und Spieluhren mit mechanischen Puppen – aber er hatte gemeint, solche Apparate müssten ähnlich wie Uhren funktionieren, und man müsste den Mechanismus mit einem Schlüssel oder einem Griff aufziehen. Aber bei diesem Theater war es nicht so.
    Hinter seinem Rücken sagte Mrs Grouse: »Ich weiß nicht, wie es funktioniert, aber es macht Spaß. Sehen Sie her.«
    Plötzlich jagte eine Gans auf einem eingezäunten Hof einen riesigen schwarzen Hund im Kreis herum.
    Sie erklärte: »Das ist Die lustigsten Tiere der Welt. «
    Da sie gerade bei Tieren waren …
    »Mrs Grouse, gibt es hier in der Nähe einen Tiergarten? Irgendwas, wo Tiere gehalten werden, Rotwild oder Elche?« Falls er länger hierbleiben musste, benötigte er dringend etwas, um Handel damit zu treiben. Er hatte Claire so viel zu vergelten.
    »Einen Zoo gibt es hier, im Franklin Park.«
    »Großartig.« Es war ihm einerlei, wie das hierzulande heißen mochte, solange es dort einen oder zwei Böcke gab, die sich wildern ließen.
    Sie zeigte auf das Fernsehen und fragte: »Möchten Sie lieber etwas anderes sehen?«
    Cam nickte, und Mrs Grouse drückte lächelnd einen Knopf. Ein Mann erschien vor einer Landkarte, ähnlich

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