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Ein Highlander zu Weihnachten

Ein Highlander zu Weihnachten

Titel: Ein Highlander zu Weihnachten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandy Blair
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die Wange. »Gute Nacht, MacLeod.«
    »Gute Nacht, Tracy. Schließ gut hinter dir ab.«
    Sie ging die mit Salz gestreuten Stufen hinauf und winkte ihm von drinnen noch einmal zu. Als er den Schlüssel im Schloss hörte, machte er sich auf den Heimweg zu Claire.
    Eine halbe Stunde später kam er beim hell erleuchteten Velvet Pumpkin an. Das missfiel ihm. Wieso hatte sie das Licht angelassen? Achselzuckend wollte er die Tür aufschließen – aber als er nach dem Messingknauf griff, war diese Berührung schon genug, und die Tür schwang weit auf.
    Drinnen herrschte Stille. Sein Herz machte einen Satz. Niemals hätte sie die Tür unverschlossen gelassen, und niemals wäre sie schlafen gegangen, ohne die Alarmanlage einzuschalten.
    Er sah flüchtig nach dem Türrahmen und stellte fest, dass er nicht aufgebrochen worden war. Dann trat er ein und suchte nach Anzeichen von Gewaltanwendung, aber alles schien in bester Ordnung zu sein. »Claire?!«
    War sie hingefallen und hatte sich das Genick gebrochen? Er rannte ins Hinterzimmer. Alles war genau so, wie er es zurückgelassen hatte – der Stuhl, den er repariert hatte, stand auf der Hobelbank, die Werkzeuge lagen so, wie er sie hingelegt hatte. Tavish’ Erbstücke, immer noch nicht fertig gesichtet. Weit und breit keine Claire – er jagte in Riesensätzen die Treppe hinauf.
    Auf dem oberen Treppenabsatz hämmerte sein Herz ihm wie wild gegen die Rippen. Er stieß die Tür zu Claires Wohnung auf und rief laut ihren Namen.
    Im Wohnzimmer und in der Küche konnte er nichts Ungewöhnliches entdecken. Schließlich ging er in ihr Schlafzimmer, und da fand er sie im Lichtschein der Straßenlampe im Bett, zusammengerollt unter einem Gewirr von Laken und Decken.
    »Claire?« Es war ihm schleierhaft, wie sie sein Rufen hatte verschlafen können. Ihm fiel auf, wie ungewöhnlich warm das Zimmer war, und dass die Luft abgestanden und säuerlich roch, nach Schweiß und Erbrochenem. Er schaltete die Nachttischlampe an.
    Und da lag Claire, kreidebleich und mit eingesunkenen Augen in feuchten, zerknüllten Laken. Auch ihr Haar war feucht von Schweiß, und Blut tröpfelte ihr aus der Nase. Bestürzt packte er sie an beiden Armen und zog sie auf seinen Schoß.
    Mit Schrecken nahm er wahr, welche Hitze ihr Körper verströmte. Wie lange hatte sie schon so gelegen?
    »Claire …« Er schlug sie ganz leicht auf die Wangen, um sie zu sich zu bringen, aber ihr Kopf fiel nur schwer gegen seine Brust. »Claire, wach auf! Mädchen, hörst du mich?!«
    Sie alleine zu lassen, wagte er nicht. Er nahm sie auf die Arme und eilte aus der Wohnung. Im Treppenhaus bemerkte er Mrs Grouse, die sich gerade mit gerafftem Bademantel bemühte, die ersten Stufen zum zweiten Stock zu erklimmen. »Mrs Grouse, mit Claire stimmt etwas nicht. Sie glüht, und sie wacht nicht auf.«
    »Beruhigen Sie sich. Kommen Sie herunter.«
    Mrs Grouse kehrte in ihre Wohnung zurück, und Cam folgte ihr. Sie zeigte auf ihr Sofa. »Legen Sie sie dort ab.«
    Er schüttelte den Kopf. Er würde Claire überhaupt nirgendwo ablegen. Er setzte sich und wiegte sie in den Armen. »Was hat sie?«
    Mrs Grouse machte leise schnalzende Geräusche, während sie Claire behutsam berührte und besah. Schließlich richtete sie sich auf und zog die Unterlippe zwischen Zähne. Ihr Gesichtsausdruck beruhigte ihn keineswegs. »Ich weiß es nicht«, murmelte sie, »aber sie braucht einen Arzt.« Sie nahm den Telefonhörer ab. Gleich danach sagte sie: »210 Dartmouth Street. Meine Nachbarin Claire MacGregor ist bewusstlos. Keine Wunden. Nein, keine Krankheiten, so weit ich weiß. Nein, sie glüht vor Fieber, und aus ihrer Nase kommt Blut. Nein, Sie Schwachkopf, sie hat keine Überdosis genommen! Sie nimmt keine Drogen. Ja. Ja. Ist gut.«
    Sie ließ den Hörer auf die Gabel fallen und griff nach ihrem Mantel. »Der Krankenwagen ist unterwegs, Cameron. Wir müssen sie hinunterbringen.«
    Er stand auf. »Wohin bringt er uns?«
    »Wahrscheinlich ins Brigham Hospital. Das ist das nächste Krankenhaus.«
    Ins Krankenhaus ging man zum Sterben. Seine Kehle verengte sich, er hielt Claire nur um so fester. »Nein. Sie müssen mir sagen, wo ich einen Arzt finde, damit ich sie zu ihm bringen kann.«
    Mrs Grouse nahm ihre Handtasche. »Cameron, im Brigham sind Ärzte, die sich sehr gut um sie kümmern werden. Das ist eins der besten Krankenhäuser der Stadt. Kommen Sie.«
    »Aber …«
    »Glauben Sie mir nur. Ich bin selber als Patientin dort gewesen. Nun kommen Sie

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