Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Highlander zu Weihnachten

Ein Highlander zu Weihnachten

Titel: Ein Highlander zu Weihnachten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandy Blair
Vom Netzwerk:
Hand. »Wann wird sie aufwachen?«
    »Sie war schon einmal wach. Einmal, als wir die Infusion gelegt haben, und dann noch einmal, als wir ihr Blut abgenommen haben.« Er warf einen Blick auf die Maschinen und legte dann eine Hand auf Claires Stirn. »Das Zimmer in der Aufwachstation sollte inzwischen für sie bereit sein. Die Schwester sagt Ihnen Bescheid, wenn es soweit ist und sie nach oben gebracht wird.«
    Der Mann wandte sich zum Gehen, aber Cam fasste ihn am Arm, denn eines musste er zweifelsfrei klarstellen. »Ich bleibe bei ihr.«
    Der Arzt blickte erst auf Cams Hand, dann in seine Augen. Er lächelte. »In Ordnung. Sie hat ein Einzelzimmer.«
    Cam ließ los, und der Arzt ging hinaus. Und so blieb Claire zu Cams Bestürzung mit den Maschinen und ihren besorgten Besuchern allein zurück.
    »Mrs Grouse, glauben Sie, was er sagt?« Claires Lippen und ihre Haut waren so trocken und so blass, ihre Augen so eingesunken, dass es aussah, als habe man sie stark zur Ader gelassen, obwohl er dafür kein Anzeichen finden konnte.
    Mrs Grouse setzte sich auf die gegenüberliegende Seite des seltsamen Bettes und ergriff Claires andere Hand. »Ja, das glaube ich. Sie ist jung. Es wird nur eine kleine Weile dauern.«
    Schon, aber wie lange?
    * * *
    Nicht einmal in seinen besten Momenten hatte Cam Geduld mit unfähigen Menschen, und er schnaubte verächtlich beim Anblick der beiden zierlichen Krankenschwestern, die ihre Mühe damit hatten, Claire in ihrem neuen Zimmer umzubetten. Er ärgerte sich, dass sie es überhaupt versuchten, und knurrte sie an: »Ich mache das.«
    Sie sahen erleichtert aus und ließen ihm den Vortritt. Cam hob Claire hoch und ging leicht schwankend ans Bett, aber die dunkelhäutige Schwester meinte: »Nicht so hastig. Sie dürfen ihr doch nicht den Katheter rausreißen.«
    Sie bückte sich und legte dann einen Beutel mit etwas bernsteinbrauner Flüssigkeit darin auf das neue Bett.
    Noch mehr Schläuche. »Was ist das?«
    »Ein Urinbeutel. Wir nehmen den Katheter heraus, sobald sie wieder aufstehen und zur Toilette gehen kann.«
    Cam traute seinen Ohren kaum. Sachte legte er Claire auf dem frisch gestärkten weißen Laken nieder. Danach begutachtete er das, was unter dem Saum ihres Krankenhausnachthemdes hervorsah. »Wollen Sie damit sagen, dass dieser Schlauch bis in ihre Scham führt und dass diese dunkle Flüssigkeit Pisse ist?«
    »Sie haben es erfasst. Wenn Sie jetzt bitte einen Moment das Zimmer verlassen würden? Dann machen wir Miss MacGregor noch zurecht.«
    Bei dem Gedanken daran, wie der Katheter gelegt worden war und wie sich das anfühlen mochte, schauderte Cam. Er gesellte sich auf dem Gang vor dem Zimmer zu Mrs Grouse. Über seine Schulter zeigend fragte er: »Ist das auch richtig? Dass sie ihr … ihr dieses Katheder geben?«
    Mrs Grouse gähnte gerade herzhaft und nickte dabei. »Cam, das Ding heißt Katheter, und es ist eine gute Sache. Ich bekam einen, als sie mir die Gallenblase rausgenommen haben.« Sie warf einen Blick auf ihre Uhr. »Ist denn das zu fassen? Sieben Stunden haben sie gebraucht, um sie hier hochzubringen.«
    Es war schier unglaublich – und die arme alte Frau sah beinah genau so mitgenommen aus wie Claire. Jetzt, da Claire wohl in guten Händen war, sollte sie eigentlich nach Hause gehen, aber wie? Er würde Claire nicht sich selbst überlassen, aber andererseits konnte er Mrs Grouse auch nicht gut alleine losschicken. Sie konnte auf dem eisglatten Weg ausrutschen oder einer Straßenbande in die Hände fallen …
    »Cameron, hoffentlich macht Ihnen das nichts aus, aber ich habe Claires Dekorateur und Freund Victor gebeten, mich abzuholen und nach Hause zu fahren. Es tut mir leid, aber ich bin so müde, dass ich mich kaum noch auf den Beinen halten kann.«
    Schon war das Problem gelöst. »Ich kann Ihnen gar nicht genug dafür danken, dass Sie mit uns gekommen sind. Ohne Sie …«
    »Aber ich habe Ihnen doch gerne geholfen. Claire ist wie eine Tochter für mich.«
    »Ich werde gut auf sie achtgeben.«
    Sie tätschelte ihm die Wange. »Ich weiß, mein Bester. Sie sind ein guter Mann.« Er wusste es besser und schwieg.
    Die Schwestern kamen aus dem Zimmer, feuchte Betttücher in den Armen. Die jüngere, eine Blonde, die ihm kaum bis an die Schulter reichte, sagte: »Sie können jetzt zu ihr gehen.«
    Er half Mrs Grouse, sich auf den Stuhl neben dem Bett zu setzen. Als er Claires Hand nahm, entdeckte er eine kleine rote Lampe, die an einem ihrer Finger befestigt war. Was

Weitere Kostenlose Bücher