Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Highlander zu Weihnachten

Ein Highlander zu Weihnachten

Titel: Ein Highlander zu Weihnachten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandy Blair
Vom Netzwerk:
Autofahren üben, bis er es richtig beherrschte und sicher war. Das Letzte, was er gebrauchen konnte, war eine Polizeikontrolle, wenn er gewilderte Beute geladen hatte – und dann noch Claires Zorn obendrein. Aber morgen musste er auf die Jagd gehen, egal was dazwischenkam, denn für Sonntag war Sturm vorhergesagt.
    Er zog Claires Messerschublade auf, nahm ein kurzes und ein langes Messer heraus und steckte sich beide in den Gürtel, denn das silbrige Klebeband lag unten auf ihrer Hobelbank.
    Seine Messer hatte der Sheriff noch in Gewahrsam, aber er hatte sich so gut bewaffnet, wie seine Möglichkeiten es erlaubten. Auf Zehenspitzen schlich er sich zurück zu Claires Zimmer und spähte hinein. Er stellte fest, dass sie tief und fest zu schlafen schien, und schloss die Tür. Im Vorbeigehen nahm er sich den Schlüsselbund, den Delucci auf dem Beistelltisch liegen gelassen hatte, und ging ins Treppenhaus.
    Auf dem Treppenabsatz im ersten Stock hielt er ein Ohr an Mrs Grouse’ Tür. Er hörte den Fernseher laufen und klopfte an. Gleich darauf öffnete sie die Tür.
    »Cameron, ist irgendetwas mit Claire?«
    »Nein, es geht ihr gut. Sie schläft. Ich wollte Sie nicht erschrecken, aber ich glaube, dass die Bengel, die ihr schon ein paar Mal die Scheiben eingeschlagen haben, heute Nacht wiederkommen werden. Ich habe vor, sie mir zu schnappen, ehe sie noch einen Backstein werfen können, aber dazu muss ich ihnen draußen auflauern.«
    Ihre Hand flatterte an ihren Hals. »Ach du liebes bisschen! Seien Sie auf jeden Fall vorsichtig, mein Bester. Die sind womöglich bewaffnet, und ich möchte nicht, dass Sie verletzt werden.«
    Er zog eine Augenbraue hoch. »Mrs Grouse, sehe ich etwa wie ein Mann aus, der unbesonnen wäre oder sich von einer Kugel treffen ließe?«
    Sie lächelte zu ihm hinauf. »Nein, mein Lieber, danach sehen Sie nicht aus.«
    »Wären Sie so gut und behalten Claire im Auge und horchen ein bisschen, falls sie rufen sollte?«
    »Natürlich. – Ach, das hätte ich fast vergessen. Heute Morgen sind ein Paket und ein Brief für Sie gekommen. Warten Sie einen Moment, ich hole sie Ihnen.«
    Sie übergab ihm einen Karton und einen Brief, beide an Cameron Grouse adressiert. Es waren die Sachen, die er via Fernsehen bei You Shop geordert hatte. Als die hilfsbereite Verkäuferin ihn nach einer Kartennummer gefragt hatte, hatte Cam, der sie nicht verstanden hatte, Mrs Grouse um Hilfe gebeten. Sie hatte eine Nummer genannt, die bis vor Kurzem ihrem Mann gehört hatte. Das war nun gewiss sehr entgegenkommend von ihr gewesen, denn andernfalls wäre er außerstande gewesen, die Extrakarte zu erwerben.
    Als er sich mit seinem Paket im Arm auf den Weg nach unten machte, rief sie ihm nach: »Passen Sie auf sich auf, mein Bester!«
    Ohne sich umzudrehen, winkte er zu ihr hinauf und sagte, nicht ganz wahrheitsgemäß: »Immer doch!«
    In Claires Werkstatt steckte er die glänzende Kreditkarte ein, schlitzte den Karton auf und fand darin die bestellten Messer. Er wickelte sie aus und befand, dass sie zwar alle einen kleinen Nachschliff vertragen könnten, ansonsten aber passende und solide Waffen waren. Er zog Claires Tranchiermesser aus seinem Gürtel und ersetzte es durch die ellenlange Klinge, die der Verkäufer als Bowiemesser bezeichnet hatte. Die kürzeren Messer befestigte er mit Klebeband an beiden Oberarmen. Dann nahm er sich die Brechstange, die Claire zum Öffnen von Holzkisten benutzte.
    Vor dem Haus entdeckte er den kleinen weißen Lieferwagen mit der Aufschrift ›Vivid Designs by Victor‹, der rechts unten an der Straßenecke abgestellt war. »Danke, Victor.«
    Er brauchte etwas Zeit, ehe er sich im Inneren des Wagens eingerichtet und das Pedal gemäß Victors Empfehlung dreimal durchgetreten hatte. Als der Motor mit lautem Dröhnen ansprang, pfiff er durch die Zähne. So weit so gut.
    Er zog den Hebel zu sich heran, so wie er es den Taxifahrer hatte tun sehen. Der Motor antwortete mit einem rumpelnden Geräusch. Vielleicht musste er gleichzeitig auf eines der Pedale treten? Er trat auf das Gaspedal, der Laster machte plötzlich einen Satz nach hinten, und ein grässliches Krachen ertönte. Erschrocken riss er den Fuß vom Pedal. Der Motor hustete, keuchte und verstummte schließlich ganz.
    Cam fluchte – wer hätte gedacht, dass das Fahren so schwierig sein würde?
    Er stieg aus.
    Seine Unfähigkeit hatte dem Laternenmast keinen ersichtlichen Schaden zugefügt, was man von der Rückseite von Deluccis

Weitere Kostenlose Bücher