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Ein Highlander zu Weihnachten

Ein Highlander zu Weihnachten

Titel: Ein Highlander zu Weihnachten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandy Blair
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in seinem Haar, und er presste sie fest an sich. Seitdem er sie in Salem so entsetzlich kurz geküsst hatte, hatte er davon geträumt.
    Sie schmeckte süß, nach Wein und Mrs Grouse’ Kuchen. Bezaubernd. Er ließ seine Hand über ihre Rippen gleiten und ihre Brust suchen. Er war nur einen Herzschlag von seinem Ziel entfernt, als sie sich plötzlich kerzengerade aufsetzte.
    »HATSCHI! HATSCHI!« Sie keuchte und begann dann, mit einem rasselnden Geräusch zu husten, das ihn zusammenzucken ließ.
    Gott, was war er nur für ein Egoist! Behutsam klopfte er ihr auf den Rücken. »Na, ist ja gut, Mädchen.« Sie war gerade erst aus dem Krankenhaus nach Hause gekommen, und er hatte nichts Besseres im Sinn, als sie gleich flachzulegen.
    Knallrot, mit tränenden Augen, wehrte sie ihn mit einer Hand ab. »Alles … in Ordnung. Muss nur erstmal … zu Atem kommen.« Sie schwang die Füße auf den Boden und setzte sich hin, die Ellenbogen auf die Knie und den Kopf in beide Hände gestützt. »Mist. Tut mir leid. Ich dachte …«
    Claire schüttelte den Kopf. Sie hatte überhaupt nicht nachgedacht. Sie hatte Cam einfach nur begehrt, hatte ihn auf sich – in sich – fühlen wollen, und ihre Begierde hatte sie kopflos und selbstsüchtig gemacht. Ihretwegen würde er jetzt auch die Grippe bekommen. Blöd, blöd, blöd.
    Sie schniefte und richtete sich auf. »Du armes kleines Ding. Alles meine Schuld. Ich hätte dich von Anfang an nicht küssen dürfen, du bist ja immer noch hundeelend und gar nicht ganz du selber.«
    Ihr Lachen hörte sich wie ein Bellen an und löste einen neuen Hustenanfall aus.
    Als sie endlich wieder Luft bekam, blickte sie sich im Wohnzimmer suchend nach ihrem Rezept um, das Victor irgendwo hingelegt haben musste.
    Cam sprang auf und lief in die Küche. »Ich hole dir deine Arznei.«
    »Danke.« Der Mann war nicht nur unglaublich sexy und konnte toll küssen, er konnte auch Gedanken lesen. Was konnte eine Frau mehr wollen?
    Er kam mit dem braunen Glasfläschchen und einem Löffel zurück. Stirnrunzelnd studierte er das Etikett und las vor: »Phenergan. Schleimlösender Wirkstoff auf Codeinbasis. Empfohlene Dosierung falls nicht anders verordnet: ein Teelöffel alle sechs Stunden.« Er hielt ihr beides hin. »Nimm vier. Das ist so ein winzig kleiner Löffel.«
    Sie stellte sich vor, was vier Löffel aus ihrem verbliebenen gesunden Menschenverstand machen würden, und musste wieder lachen, was einen neuerlichen Hustenanfall auslöste.
    »Beruhige dich, Mädchen.« Er nahm ihr die Flasche ab, goss etwas auf den Löffel, wobei er auf Gälisch vor sich hin murmelte, und hielt ihn ihr hin. »Mach deinen Mund ganz weit auf.«
    Sie sperrte ihren Mund auf wie ein Vogeljunges, und die Flüssigkeit landete weit hinten auf ihrer Zunge, sodass sie würgen musste. Es schmeckte widerlich. Als sie sah, wie er die Flasche noch einmal über den Löffel hielt, hob sie abwehrend die Hand. »Es reicht, Cam. Bitte, es ist gut.«
    »Aber …«
    »Glaub mir. Einer reicht völlig.« Noch mehr von dem Zeug, und der ganze Kuchen würde ihr wieder hochkommen, und zwar auf ihrem schönen, wenn auch etwas abgeschabten Perserteppich. Sie seufzte und stand auf. »Ich muss mich mal ein bisschen hinlegen.«
    »Selbstverständlich.« Er ging mit ihr ins Schlafzimmer und schlug die Bettdecke zurück. Während sie ihre Schuhe wegkickte, klopfte er ihr die Kissen auf. »Mädchen, bin ich froh, dass du wieder zu Hause bist.«
    »Ich auch.«
    Als sie auf die dicke Federmatratze zurückgesunken war, deckte er sie zu und stupste sie mit der Fingerspitze auf die Nase. »Träum was Schönes, Liebes.«
    Sie nahm alle finsteren Gedanken zurück, die sie je über Cam gehabt hatte, auch die über seine – wiederholte – Verhaftung. Denn er hatte sie wieder ›Liebes‹ genannt, er hatte im Krankenhaus an ihrem Bett über sie gewacht, und es lief ihr heiß und kalt über den Rücken, sobald er sie küsste.
    Kaum hatte er die Schlafzimmertür hinter sich zugemacht, ging Cam in die Küche, um einen Blick auf Claires Kalender zu werfen.
    Also doch: Schon als er das erste Mal darauf geschaut hatte, war ihm ein Muster aufgefallen. Im letzten Monat hatte Claire den Glaser jeden Sonntag und jeden zweiten Donnerstag herbeigerufen, damit er ihre Fenster reparierte. Und das bedeutete, dass die Gauner wahrscheinlich heute Nacht wieder zuschlagen würden.
    Also wurde nichts aus seinem Plan, einen Raubzug in den Tierpark zu unternehmen. Auch gut. Er musste noch etwas

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