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Ein Hoffnungsstern am Himmel Roman

Titel: Ein Hoffnungsstern am Himmel Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haran
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mein Vater auch ein solch unerschütterlicher Optimist wie du?«
    »Um ehrlich zu sein, hat er mich immer dafür bewundert, dass ich die Dinge so positiv sehen konnte.«
    »Mit anderen Worten, er war realistischer veranlagt, genau wie ich.«

    An diesem Abend, als Estella noch einmal im Hotel vorbeischaute, traf sie Charlie in heller Aufregung an. Er nahm siezur Seite. »Estella, ich habe eben einen Anruf von John Fitzsimmons erhalten.«
    »Von wem?«
    »Dem Chefredakteur von 5AD .«
    »Oh. Und was hat er gesagt?«
    »Dass die Reaktion auf ihren Appell überwältigend war. Sogar Farmer aus dem Gebiet südöstlich der Flinders Ranges haben ihre Hilfe angeboten!«
    Estella konnte es kaum glauben. »Wirklich?«
    »Es sind so viele Anrufe beim Sender eingegangen, dass sie eigens dafür zwei Telefonistinnen einstellen mussten. Fitzsimmons hat auch mit den Leuten von der Eisenbahngesellschaft gesprochen, und sie haben sich einverstanden erklärt, ebenfalls zu helfen. Sie hängen zusätzliche Waggons an den Ghan, um das Futter zu transportieren!«
    Estella war überwältigt. »Das ist ja unglaublich!«
    Charlie nickte. »Wie es scheint, haben die Farmer im Südosten schon damit angefangen, Futter mit Lastwagen nach Adelaide zu schicken, und die Leute in den Flinders-Hügeln bringen es nach Port Augusta, wo es in den Zug nach Marree verladen wird. Murphy hat angeboten, nach Marree zu fliegen, um dort alles zu koordinieren. Ich habe über Funk mit Hattie gesprochen. Sie hält an der Versorgungsstation Mungerannie Essen für die Kamelführer und Wasser für die Kamele bereit. Damit ist alles organisiert!«
    Estella fühlte, wie ihr Freudentränen in die Augen traten. »Wann wird das Futter hier eintreffen?«
    »Von Marree nach hier wird es eine Woche brauchen, also müsste es ungefähr ein bis zwei Tage nach den Rennen ankommen. John Fitzsimmons wird persönlich von hier berichten und so lange bleiben, bis das Futter da ist. Er möchte die Farmer interviewen und deren Reaktion auf die Großzügigkeit der Menschen aus dem Süden einfangen.«
    Estella war überwältigt. »Was für wundervolle Neuigkeiten,Charlie!« Sie dachte an Annie und all die anderen, die in der gleichen verzweifelten Lage waren. »Das Futter wird viele Rinder vor dem Verhungern bewahren!«
    »Wir könnten es während des Balls verkünden«, schlug Charlie vor.
    Estella wirkte nicht sehr begeistert. »Können wir das nicht ohne großes Aufheben bekannt machen?«
    Charlie lachte. »Ich möchte gern die Blicke der Farmbesitzer sehen, wenn sie hören, was du für sie getan hast.«
    »Ich möchte keinen Dank dafür, Charlie. Außerdem warst du es, der alles organisiert hat.«
    »Aber es war deine Idee!«
    Seufzend meinte Estella: »Es ist schon schlimm genug, dass alle mich wegen meines Erfolges bei Stargazer für eine Heldin zu halten scheinen – das reicht vollkommen. Ich wollte nur Leuten wie Annie und Teddy helfen und brauche keine Lobeshymnen.«
    »Ah, eine bescheidene Heldin!« Charlie lachte. »Das wird den Reportern besonders gut gefallen.«
    Wieder stöhnte Estella auf.
    »Ach ja, beinahe hätte ich’s vergessen: Wir erwarten auch Zeitungsreporter.«

19
    I n den Tagen vor den Picknick-Rennen war Kangaroo Crossing kaum wiederzuerkennen. Es waren ebenso viele Menschen wie Fliegen in die Stadt eingefallen, und noch immer strömten neue Massen herbei. Entlang der Hauptstraße waren Stände aufgebaut worden, um alle versorgen zu können, die provisorischen Ställe an der Rennstrecke beherbergten die Teilnehmer der sieben verschiedenen Wettbewerbe. Charlie erzählte Estella, dass einige Zuschauer zum Abschluss der Veranstaltung zu einem Wettlauf gegeneinander antraten – zum Vergnügen aller, weil die meisten dann bereits sturzbetrunken waren. Estella lächelte, doch so sehr sie es sich wünschte, die richtige Stimmung wollte sich bei ihr einfach nicht einstellen.
    Das Crossing Hotel besaß sechs Gästezimmer, die Charlie zu einem Spitzenpreis vermietet hatte, kaum dass die Neuigkeit von Stargazers Comeback bekannt geworden war. Die anderen Zuschauer hatten entlang den Straßen Zelte aufgeschlagen oder einfach ihre Matten dort ausgerollt, wo es ihnen gefiel. Die Zelte gehörten meist Familien mit Kindern, während die Farmarbeiter, Scherer und Viehtreiber neben ihren Pferden oder Fahrzeugen unter freiem Himmel schliefen. Die herbeiströmenden Menschenmassen sorgten in der Stadt für ein spezielles Problem: Die Toiletten im Hotel waren für Frauen und

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