Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Ein Hoffnungsstern am Himmel Roman

Titel: Ein Hoffnungsstern am Himmel Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haran
Vom Netzwerk:
nicht geändert. In seinem Blick lag keine Spur von Wärme.
    Flo sah eine Tür, die vom Korridor abging, und zog Estella mit sich in den Raum dahinter. »Entschuldige uns bitte«, sagte sie zu James und schloss die Tür.
    »Was geht hier vor, Tante Flo?«, wollte Estella wissen. »Du machst mir Angst!«
    Flo ließ sich auf einen der Stühle in Dans Büro sinken. Sie hatte vorgehabt, erst einmal dafür zu sorgen, dass Estella sich setzte, doch die Hitze und ihre Verzweiflung waren zu viel für sie. Seufzend zog sie ein Taschentuch aus der Handtasche und wischte sich damit die Tränen ab.
    »Ich habe nichts davon gewusst, das schwöre ich!«, stieß sie hervor und fing schon wieder an zu schluchzen.
    »Was hast du nicht gewusst, Tante Flo?«, flüsterte Estella, der es kalt über den Rücken lief.
    Flo sah ihre Nichte an, und ihr Blick schweifte zu der Wölbung ihres Leibes. Estella war wunderschön, und es hätte eine der glücklichsten Zeiten in ihrem Leben sein sollen. Flo musste die Lippen fest zusammenpressen, um nicht wieder laut zu schluchzen. »Ich wollte gern herkommen, um dir mit dem Baby zu helfen«, murmelte sie.
    Estella schenkte ihr ein strahlendes Lächeln. »Das ist eine wundervolle Idee, Tante Flo. Ich habe dich schrecklich vermisst.«
    Flo erwiderte ihr Lächeln nicht, was Estella mehr als alles andere erschreckte. »Was will James hier?«, fragte sie. »Hast du ihn gebeten, herzukommen?«
    Flo schüttelte den Kopf. »Er wollte ohnehin herfliegen, und ich habe ihn gefragt, ob ich ihn begleiten könne. Ich dachte, er wollte sich dir gegenüber endlich wie ein Ehrenmann benehmen, aber ...« Flo barg das Gesicht in den Händen und fing wieder an zu weinen.
    Estella sah sie mitfühlend an. »Wenn die Scheidung durch ist und er Davinia heiraten will, macht es mir überhaupt nichts aus, Tante Flo. Bitte, reg dich nicht auf. Ich habe eine Zeit lang gebraucht, aber nun habe ich das alles hinter mir. Die Menschen hier haben mich dabei nach Kräften unterstützt. Mir geht es gut, und das Baby wird es auch gut haben, jetzt, wo du gekommen bist ...«
    Flo schüttelte wieder heftig den Kopf und griff nach Estellas Hand, die sie fest umklammerte. »Diese alte Schlampe steckt dahinter, da bin ich ganz sicher. James leugnet es, aber ich weiß, dass sie ihn drängt ...«
    Estella hatte ihre Tante noch nie solche Ausdrücke benutzen hören, und nun geriet sie wirklich in Panik. Ihr Herz begann rasend schnell zu pochen, und ihre Kehle war wie zugeschnürt. »Wozu drängt, Tante Flo?«
    Als Flo wieder nicht antwortete, ging Estella zur Tür, entschlossen, James selbst zu fragen.
    »Warte«, sagte Flo tonlos. »Ich möchte nicht, dass du es von ihm erfährst.«
    Estella wandte sich um und sah sie an. Die Furcht griff mit kalten Fingern nach ihrem Herzen.
    Flo schluckte schwer. »Er ist hier, um ... das Baby mitzunehmen«, erklärte sie leise und stockend. »Es tut mir Leid ...«
    Estella starrte ihre Tante an. Sie war sicher, sich verhört zu haben. »Das Baby mitnehmen? Nein!«, stieß sie hervor. »Das kann er nicht tun!«
    Flo schloss für einen Moment die Augen. »Er hat eine gerichtliche Verfügung. Ich wusste nichts davon, bis wir im Flugzeug saßen. Ich habe versucht, es ihm auszureden und ihn zur Vernunft zu bringen, aber er hat sich auf nichts eingelassen ... Ich habe ihn beschworen und angeschrien ...« Die Stewardessen hatten sie schließlich mit sanfter Gewalt von James weggesetzt, doch sie hatte stundenlang geweint, bis es ihnen schließlich gelungen war, sie zu beruhigen.
    Estella konnte nicht mehr klar denken. Sie fühlte sich wie betäubt. Das konnte nicht sein! Flo musste irgendetwas missverstanden haben! James hatte nie ein Kind gewollt!
    Dann aber dachte sie an Davinia, und heiße Wut stieg in ihr auf. »Das werden wir erst einmal sehen!«, stieß sie hervor und öffnete die Tür zum Flur.
    Draußen standen James und Charlie, der herauszufinden versucht hatte, was vor sich ging. Doch James hatte es ihm nicht sagen wollen.
    »Wie ich sehe, hat Florence dir schon erklärt, warum ich hier bin«, meinte er mit kalter Stimme. Jetzt wanderte sein Blick auch zu ihrem gewölbten Leib, und ein angewiderter Ausdruck erschien auf seinen Zügen.
    Estella fühlte sich abgestoßen von seiner Gefühlskälte, sein Blick auf ihren Leib war ihr nicht entgangen. Er war ein Fremder geworden; den Mann, den sie einst geheiratet hatte, schien es nicht mehr zu geben. »Ich werde dir niemals mein Kind überlassen!«, stieß sie

Weitere Kostenlose Bücher