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Ein Hund namens Gracie

Ein Hund namens Gracie

Titel: Ein Hund namens Gracie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Dye , Mark Beckloff
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hatte.
    Ich kam gerade vor der Meute an der Tür an. Ich öffnete sie in dem Moment, in dem die vier Hunde laut bellend aus der Küche geschlittert kamen, allen voran Gracie. Ich packte sie am Halsband und gab meine beste Imitation von Marks »NEIN!«. Ich muss die anderen drei so überrascht haben, dass sie ihre wilde Jagd abrupt abbrachen. Sie machten diese ruckartige Kopfbewegung, die man normalerweise nur in Science-Fiction-Filmen sieht, wenn jemand in ein unsichtbares Kraftfeld donnert. »Sitz!« Ich dachte, ich könnte sie dazu bringen, etwas zu tun, denn ich hatte ihre ganze Aufmerksamkeit, aber es war offensichtlich, dass ich mein Glück auf die Probe stellte - sie traten auf der Stelle und warfen sich unsichere Blicke zu, und als Merlin (neben dem Gracie zierlich aussah) meine Autorität zu unterminieren begann, hatte ich das vage Gefühl, dass sie gleich in Lachen ausbrechen würden.
    »WOOF!« erklärte er ihnen in seinem sonorsten Bass, und dann im Takt noch mal: »WOOF!« Ich war mir ziemlich sicher, dass er ihnen damit erklärte: Beachtet diesen Zweibeiner nicht. Er hat keine legale Handhabe gegen euch. Ich war gerade dabei, den Gegenbeweis anzutreten, als ich ein äußerst vorsichtiges »Hallo?« und ein »Hi, na?« hinter meiner Schulter hörte. Von den Gästen an der Tür, die ich vergessen hatte. Ich drehte mich um, um unsere Freunde, die guten alten - hm, Ich-glaube-dass-ich-euch-kenne-aber-wer-seid-ihr-eigentlich - zu begrüßen. Sie wissen schon, wen ich meine. Sie sind ein entzückendes Paar; ich bin mir sicher, sie waren auch schon bei Ihren Partys. Und Sie haben sie mit dieser übertriebenen Begeisterung begrüßt, genau wie ich.
    »Oh, hi! Kommt rein! Ich bin ja so froh, dass ihr kommen konntet! Wie geht’s euch denn so?« Ich machte einen unheimlichen Wirbel um sie, bat sie durch den Windfang einzutreten, während Sarah, Dottie, Gracie und Merlin herumstanden und aufrührerisch murmelten - so aufrührerisch, wie Hunde sich etwas zumurmeln können, wenn jeder neue Gast an der Tür eine unbeschreibliche Ekstase verspricht, eine noch nie zuvor erlebte Ekstase.
    »Oh, gut, es geht uns wirklich gut«, antwortete der Ehemann. Oder Freund. Oder Bruder...
    »Das ist ja klasse!« sagte der Gastgeber und dachte: Also ihr wollt mir auch nicht helfen, oder? »Gebt mir mal eure Mäntel und geht rein und macht’s euch bequem.«
    »Klasse!« sagte die... Weibliche der beiden. »Oh, bevor ich’s vergesse«, sagte die Ehefrau oder Freundin oder Schwester, »wir haben Champagner mitgebracht! « Damit überreichte sie mir feierlich eine Flasche.
    »Na ja, genau gesagt«, sagte der... Typ, »ist es kein Champagner, Liebling, sondern ein Crémant.«
    Liebling sah ziemlich eingeschnappt aus. »Was meinst du damit, es ist kein Champagner? Sieht es vielleicht aus wie Kochsherry, Fred?«
    »Na, weißt du, Liebling, technisch gesprochen kommt der Champagner ausschließlich aus der Champagne, also selbst wenn du dieselbe Traubensorte nimmst, sie aber im, ich sag mal, im Rheintal anbaust, sogar wenn du, ich sag mal...«
    Ich dachte gerade: Müssen Marks Freunde sein, da hörte ich: »Dan!«
    Mark kam mir zur Hilfe, rasiert, geduscht und in bester Partylaune. »Hey Anne! Hallo, ihr beiden!« Als er an den Hunden vorüberschritt, riss sein lässiges »SITZ! « die Magneten in ihren Hinterteilen auf den Boden. Er begrüßte die Gäste mit einer Energie, die man nur aufbringen kann, wenn man nichts dafür getan hat, damit die Party stattfinden kann. »Hey, kommt rein!«
    Ich warf Anne einen Blick zu.
    Sie warf ihn zurück. »Warum gehst du dich nicht schnell duschen und rasieren? Mark und ich haben hier alles ganz gut unter Kontrolle.«
    Als ich zwanzig Minuten später wieder runterkam, war der Teufel los - es waren wohl vier oder fünf weitere Hunde gekommen und vielleicht 30 Leute, von denen ich die meisten auch noch kannte (jedenfalls die Hunde), und es sah ganz danach aus, als würden sie sich amüsieren. Sie begrüßten mich sogar im Chor mit einem fröhlichen »Hi, Dan!« Eine Sekunde lang hätte ich um ein Haar vergessen, dass mein Leben kein Ziel hatte.
     

     
    Ich versuchte wirklich, die Party zu genießen - ich redete mit einem Haufen Leute, trank etwas Bier, aß ein paar von Annes Keksen (normalerweise ein idiotensicherer, wenn auch nur kurzfristig wirksamer Stimmungsaufheller). Ich tanzte sogar ein wenig. Gegen 23.30 Uhr fand ich mich vor der x-ten Bierdose in der Küche sitzend vor. Ich war nicht gerade

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