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Ein Hund namens Gracie

Ein Hund namens Gracie

Titel: Ein Hund namens Gracie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Dye , Mark Beckloff
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irgendwas zu Anne sagen, um sie wissen zu lassen, dass sie mir geholfen hatte, da spürte ich eine vertraute menschliche Pfote auf meiner Schulter: »Hey, ihr beiden, es ist drei Minuten vor Mitternacht!« Stimme und Pfote gehörten Mark.
    Anne und ich sahen hoch, Gracie und Merlin erwarteten den Marschbefehl, Gracie mit seitwärts raushängender Zunge. »Dan ist bedrückt. Es geht um die Bahn, in die sein Leben geraten ist.«
    »Willst du mich auf den Arm nehmen? Ich habe noch nie jemand gesehen, der dem Erfolg näher war!«
    Ich lachte. »Oh ja - es geht jede Sekunde los!«
    »Hör mal. Ich weiß, dass ich dich oft ziemlich abblitzen lasse, wenn du mit deinen verrückten Ideen ankommst. Aber schon als wir das erste Mal darüber gesprochen haben, uns selbständig zu machen, hat mir mein Instinkt gesagt, dass uns die Götter gnädig sein werden, und ich sage dir, ich fühle es stärker als eh und je.«
    Ich sah ihn an. Er sah nicht betrunken aus.
    »Ich meine es ernst!« sagte er.
    Ich nickte. »Das glaube ich dir. Ich meine, ich glaube, dass du’s ernst meinst. Aber die Sache mit den Göttern, ich weiß nicht so recht.«
    »Weißt du, sie haben heute Nacht sowieso frei, also können wir sie auch aus dem Spiel lassen. Und überhaupt, was ist mit den tollen Hundekuchen? Wir sollten sie jetzt lieber unter die Leute bringen, denn nach Mitternacht gehen die Ersten bestimmt bald.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Selbst gebackene Hundekuchen. Ich weiß nicht, was ich mir dabei gedacht habe. Findest du nicht, dass es ziemlich bescheuert ist, den Leuten so was von einer Silvesterparty mitzugeben?«
    Mark sagte: »Nein, verdammt!«
    Anne sagte: »Bestimmt nicht!«
    Mark zog mich hoch vom Stuhl. »Nun komm schon, Mann. Es ist Silvester, ein neues Jahrzehnt beginnt. Wer weiß, was es uns bringt.«
    Im Wohnzimmer hatte der Count-down begonnen, dann brachen die Leute in Jubel aus. Rufe, Trötengedröhn, Gebell. Alle wünschten allen »Frohes neues Jahr!« Jemand begann, »Auld Lang Syne« zu singen, und es dauerte nicht lange, da sangen alle mit, lächelnd, auch wenn sie sich doof dabei vorkamen und traurig und gut, alles zur gleichen Zeit.
    Als wir sangen - oder bellten -, dachte ich daran, wie wohl es mir getan hatte, Anne zu erzählen, was mir das Leben so schwer machte, und was für eine gute Freundin sie war. Ich sah mich nach Mark um, der uns andere zu übertönen versuchte, und dachte darüber nach, was für ein guter Freund er war. Und ich wandte mich um und sah Gracie jaulen, und ich dachte darüber nach, was für eine... was für eine vollkommene Gracie sie war. Diese Ferienzeit - so kam es mir plötzlich in den Sinn - hatte mir ein ums andere Mal deutlich vor Augen geführt, dass mir die Gnade widerfahren war, Freunde zu haben. Vielleicht fehlte mir Klarheit, ein Lebensplan oder ein Karrierepfad, aber mit Freunden wie diesen, was konnte ich nicht erreichen? Mir fiel absolut nichts ein.
     

     

Eine Bäckerei für Hunde?
     
    A m Neujahrstag weckte mich das Telefon pünktlich um zwölf.
    »Dan, bist du es?« Stimme zu laut. Stimmliches Äquivalent der Sonne im Fenster. Brauche Dunkelheit. Und Ruhe.
    Ein enorm großer Hundekörper kuschelte sich eng an mich, eine außerordentlich große nasse Schnauze ruhte auf meiner Schulter. Ich drückte mich gegen die warme behaarte Gestalt und dachte daran, dass die Eskimos wegen der Wärme eng an ihren Hunden schlafen. Ich stellte mir vor, wie das wohl wäre, und schon war ich in einem Iglu mit den Poker spielenden Hunden von dem Bild, nur dass wir Rommé mit Zehn spielten, ein Punkt ein Keks, Country-Music aus dem Radio hörten, und...
    »Ich musste euch einfach anrufen, weil ich euch sagen wollte, wie gut es uns gestern Abend gefallen hat, und vor allem, weil ich mich für die Hundekuchen bedanken wollte! Die Jungs waren verrückt danach!«
    »Hm. Die Jungs?«
    »Chester und Lester. Verrückt danach! Du musst mir unbedingt das Rezept geben, okay? Fred ist schon bei der Arbeit, er übernimmt immer einen Feiertag, damit jemand mit Kindern den Tag frei nehmen kann, aber er hat mich beauftragt, euch Jungs für die Superparty zu danken. Mark auch! Okay, tschüs!«
    Ich starrte den Hörer an und klammerte mich an die Ränder meines Bewusstseins. Wie die hart gesottenen Detektive, wenn sie mal wieder einen auf die Nuss gekriegt haben. Ich hatte nicht den geringsten Schimmer, wer gerade mit mir gesprochen hatte, und dann auch noch so begeistert! Ach, warte mal... jetzt fällt’s mir

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