Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Hund namens Gracie

Ein Hund namens Gracie

Titel: Ein Hund namens Gracie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Dye , Mark Beckloff
Vom Netzwerk:
wieder ein... das dürfte die liebliche Mrs. Crémant gewesen sein. »Huh.« Behaarte Pfote auf meinem weichen Bauch, Gracie zog mich an sich wegen der Wärme. Ich war gerade wieder am Eindösen, da dachte ich: Chester und Lester? Die werden doch wohl keine Hunde mit solchen Namen - ich muss mal Mark fragen.
    »Hey, Danny, mein Freund. Fröhliches neues Jahr!« Mark war hellwach. »Kaffee?« Ach deswegen. Er goss mir eine Tasse ein und schob sie über den Tisch. »Das Telefon klingelt wie verrückt. Mindestens sieben oder acht Anrufe in der letzten halben Stunde.«
    »Was für Anrufe?« Mein erster vollständiger Satz des Tages - ich liebe Kaffee.
    »Von unseren Partygästen. Alle rufen an und bedanken sich für die Hundekuchen.«
    »Oh, toll.« Großer Schluck. Synapsen bereit zum Feuern. »Hast du was von Hundekuchen gesagt?«
    »Ja, Anne hat gesagt, dass Merlin sie in einer Sekunde verschlungen hatte, und Tanja hat gesagt: >Zoby ist total süchtig danach.< Deine Schwester war vollkommen aus dem Häuschen, sie hat dauernd gerufen: >Ihr Jungs solltet das professionell aufziehen<.«
    Ich sah Mark an, und er sah mich an. Keiner von uns sagte ein Wort. Schließlich brach er das Schweigen.
    »Hey, weißt du, meine Mom hat genau dasselbe gesagt, als sie ihren Freunden die Hundekuchen gegeben hat, die wir Weihnachten gebacken haben.«
    Mein Kopf wirbelte mit einer Geschwindigkeit von einer Million Touren pro Minute herum. »Glaubst du...«
    Wieder hörten wir auf zu reden. Wir waren beide aufgesprungen und hatten diesen gewissen Verrückter-Professor-Blick.
    »Sie hat uns natürlich nur auf den Arm genommen...«
    »... wäre so ungefähr das Bescheuertste, was ich in meinem Leben je gehört habe...«
    Wir schüttelten die Köpfe. Ich sah rüber zu den Mädchen. Sie starrten uns an. Ich drehte mich zu Gracie um: »Na, was hältst du davon?« Sie legte den Kopf auf die Seite, lächelte und hob die Schultern den Bruchteil eines Zentimeters, als wolle sie sagen: Warum nicht?
    »Sie scheinen nicht zu glauben, dass es so bescheuert ist«, sagte Mark.
    Wir waren mitten in einer erhitzten Diskussion, als Mark den entscheidenden Schritt tat. Er holte Papier, einen Stift und einen Taschenrechner aus der Küchenschublade und kritzelte irgendwas oben auf die Seite. In Druckbuchstaben standen dort die Worte: AUFGABE: DIE BESTEN HUNDEKUCHEN DER GESAMTEN ZIVILISIERTEN WELT ZU BACKEN.
    »So«, sagte er, »was bezahlt man denn für eine Tüte Vollkornmehl?«
    Als wir uns da unsere Köpfe zerbrachen und Zahlen addierten, überkam mich ein merkwürdiges Gefühl, fast als würde mein ganzer Körper lächeln. So durchgeknallt sich die Idee auch anhörte, irgendwas an ihr fühlte sich richtig an.
    Ich wusste zwar, dass es sich nicht um die Eine-Million-Dollar-Idee handelte, die einfach vom Himmel gefallen war. Ich glaubte noch nicht mal, dass wir daran richtig verdienen würden. Wir würden von Glück reden können, wenn wir gerade mal so auf unsere Kosten kamen. Aber frische superleckere Biohundekuchen zu backen, das brachte eine Saite in mir zum Klingen. Schon allein, weil es mich daran denken lässt, wie sehr ich Hunde liebe - wie viel Freude sie mir jeden Tag machen.
    Und außerdem fiel mir auf, wie viel Spaß mir das Backen machte! Das klingt vielleicht etwas unglaubwürdig, wenn man meine kurze Backkarriere in Betracht zieht. Aber jedes Mal, wenn ich ein Blech mit genau richtig gebackenen Hundekuchen aus dem Ofen zog, war ich zutiefst befriedigt. Jeder Erfolg ließ mich ein bisschen mehr wagen, ließ mich etwas kreativer werden, noch williger zu experimentieren. Nein, ich stand nicht kurz davor, mir eine Kochmütze zu kaufen, mir fiel nur auf, dass ich das erste Mal seit langem wirklich stolz auf mich war.
    Ich versuchte mir vorzustellen, wie es wäre, wenn Mark und ich ein richtiges Geschäft daraus machten. Wie es wäre zu wissen, dass unsere tagtägliche Arbeit nur dazu diente, das Leben von Kreaturen zu verschönern, die wir so sehr liebten - um erst gar nicht von den Menschen zu sprechen, die die Tiere sich zu ihrer Freude halten. Und überhaupt, wie schwer konnte es schon sein, eine Bäckerei zu gründen?
     

     
    Am liebsten würde ich jetzt schreiben: »Von dem Tag an bündelten wir unsere ganze Energie, um den Traum in die Realität umzusetzen, und keine Sekunde haben wir uns von ihm abbringen lassen.« Aber die Wahrheit liest sich eher so: Von dem Tag an - und aus den Tagen wurden Wochen, aus den Wochen Monate - phantasierten

Weitere Kostenlose Bücher