Ein Hund namens Gracie
davor!«
»Ist das dein Ernst?«
»Ja, das ist mein Ernst!«
Nun tanzten wir beide durch die Küche wie ein Paar tapsiger Fred Astaires. Sarah und Dottie rasten rein, um mitzumachen, und legten fast einen irischen Tanz hin. Der AB lief immer noch, im Ganzen waren es fünf Anrufe, fünf Anfragen nach mehr. Es waren nur fünf, aber wir waren im Geschäft! Plötzlich fiel mir auf, dass etwas fehlte: Gracie! Sie war auf dem Sofa eingeschlafen. Vergessen Sie den alten Flut, dass man schlafende Hunde nicht wecken soll. Ich rieb ihr den Rücken, bis sie ihren Kopf hob und mich ableckte, und ich lockte sie in die Küche. Es wäre sonst kein richtiges Fest, wenn ich nicht mit meinem besten Mädchen tanzen konnte.
Es ist leicht, sich sein Leben anzusehen und den Tag, sogar den Moment auszumachen, zu dem man sagt: »Und von da an wurde alles anders.« Meistens meinen wir damit ein ganz bestimmtes »Alles« - alles in einer Beziehung, in einem Job oder einem Projekt. Aber für uns - Mark und mich, Gracie, Dottie und Sarah - änderte sich fast alles in unserem Leben, in dem Moment, als wir die fünf Bestellungen erhielten. Das Spürbarste war vielleicht unsere Vorstellung von Zeit und wie wir damit umgingen. Auch wenn wir jede freie Minute vor der Schau mit Backen verbracht hatten, so wäre es uns doch nie in den Sinn gekommen, dass es dabei bleiben sollte: in der nächsten Woche, im nächsten Monat, in den nächsten vier Jahren. Nach dem langen frustrierenden Tag auf der Hundeschau hatten wir einfach angenommen, dass wir ein Weilchen niedergeschlagen wären und unser normales Leben danach wieder aufnehmen würden.
Das taten wir nicht. Die nächsten vier Jahre hatten wir kein Privatleben, überhaupt keines, und als es schließlich wieder möglich war, konnten wir unser altes Leben nicht wieder zurückbekommen. Vielleicht waren wir mit unserem alten Leben beide unzufrieden gewesen, solange wir noch drinsteckten, aber es hat so etwas Bittersüßes, wenn man sich ansieht, wo man mal war, und genau weiß, dass man nie wieder dahin zurück kann.
Aber daran dachte ich nicht zu jener Zeit. Ich dachte: Wenn wir etwas härter arbeiten oder effizienter, dann schaffen wir es. Dann geht es in Ordnung.
Wir hatten unsere Mittagspausen damit verbracht, Proben in allen Tierarztpraxen und Zoohandlungen zu verteilen, die wir finden konnten, und wir machten wirkliche Fortschritte: Erst hatten wir ein halbes Dutzend regelmäßiger Kunden, Leute mit einer wöchentlichen Bestellung, dann elf, dann 22... Schließlich hatten wir so viele Kunden, dass wir sie nicht mehr alle bedienen konnten, auch wenn wir rund um die Uhr in unserer Küche gebacken hätten. Mark rettete uns, indem er eine Pizzeria fand, die dicht machte, und den riesigen industriellen Ofen vom Fleck weg kaufte. Das verschlang unsere gesamten Ersparnisse, aber es verdreifachte unsere Produktivität.
Ein paar Monate später saßen wir im Esszimmer, das inzwischen zu unserem Pack- und Distributionszentrum avanciert war, und gingen durch unsere Kontenbücher. Das heißt, Mark prüfte die Zahlen und ich wartete geduldig darauf, dass er mir erklärte, wo wir standen. Ich hatte angenommen, dass alles immer besser wurde, aber er hatte die Augenbrauen so streng zusammengezogen, dass ich Angst vor den entsetzlichen Neuigkeiten bekam, die sich wohl tief unter den Zahlen verbergen mussten. Gracie war an meiner Seite, und wir beugten uns beide immer weiter nach vorne. Die Spannung brachte uns fast um.
»Was ist denn?«
Er holte tief Luft. »Nun, wir sind in einer komischen Lage. Einerseits geht es uns gut. Wir haben dreimal so viele regelmäßige Bestellungen wie noch vor zwei Monaten.«
»Super!«
Mark nickte: »Das ist super. Aber es gibt ein Problem. Wir können sie nicht abarbeiten, es sei denn, wir hören auf zu schlafen.«
Ich dachte an die vergangenen Wochen. Wir konnten diese Art von Zeitplanung nicht ewig durchhalten. »Hm, gibt es eine andere Möglichkeit?«
»Ja. Einer von uns schmeißt seinen Job.«
Ich sprang hoch. »Das mache ich! Ich kündige morgen! Ich bin bereit für dieses ultimative Opfer!« Ich konnte es nicht glauben - der Tag war gekommen.
Mark grinste. »Oh, du armer Märtyrer. Tut mir Leid, Heiliger Dan, bedauerlicherweise geht das nicht.«
Ich setzte mich. »Warum nicht?«
»Mach mal deine Matheaufgaben! Du verdienst im Jahr 6000 mehr als ich, netto. Das sind Monat für Monat 500 mehr, bar auf die Hand. Verstehst du?«
Mein Herz sank. Ich
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