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Ein Hund zu Weihnachten

Ein Hund zu Weihnachten

Titel: Ein Hund zu Weihnachten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Kincaid
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vollkommen bei sich selbst. Mir kam ein Gedanke. Wenn es Engel für Tiere gab, dann war Todd bestimmt einer davon. Mir wurde klar, dass ein Hund heute großes Glück haben würde.
    Hayley kam zurück, um nach Todd zu sehen und schien recht angetan von der Art, wie er jedes Tier genau betrachtete. Sie schloss sich ihm an, und die beiden arbeiteten in diesem äußerst wichtigen Auswahlverfahren zusammen. Sie versuchte nicht, ihn für einen der schwerer vermittelbaren Hunde zu begeistern. Vielmehr gab sie ihm zu jedem Hund zusätzliche Informationen.
    Sie gingen von einem Zwinger zum nächsten, und  Hayley ermutigte Todd jedes Mal, genauer hinzusehen. Ich hatte den Eindruck, dass sie Todd mehr Zeit widmete als den anderen Besuchern des Tierheims.
    »Das ist Baron. Wahrscheinlich ein Deutsch Kurzhaar. Er hat die meiste Zeit seines Lebens in einem Zwinger verbracht. Sein Besitzer war der Ansicht, dass er ihn nicht frei auf seinem Hof herumlaufen lassen könnte, weil er ja ein Jagdhund ist und zu viel anstellen könnte. Er muss sich erst an Gesellschaft gewöhnen. Du weißt schon, mehr Zeit mit Menschen verbringen. Er könnte ein treues Haustier werden, aber er braucht einen geduldiges und freundliches Herrchen, das ihm das Vertrauen in die Menschen wiedergibt.«
    Sie öffnete die Zwingertür. »Er hat Angst«, sagte Todd, als er den zitternden Hund in den Arm nahm. Beinahe augenblicklich beruhigte sich der Hund und begann mit dem Schwanz zu wedeln, als würde er merken, dass er nun sicher und in guten Händen war.
    Hayley sah auf das Schild über der Tür und sagte: »Er ist erst seit vier Tagen hier. Manche Hunde brauchen länger als andere, um sich hier einzugewöhnen. Er scheint dich zu mögen. Hunde können den Charakter eines Menschen gut beurteilen.«
    »Hayley, warum freuen sich einige Hunde, mich zu sehen und andere nicht?«
    »Das ist eine gute Frage. Manche Hunde hängen noch an ihren alten Besitzern. Sie sind noch nicht bereit, eine neue Familie oder einen neuen Freund zu akzeptieren. Für jeden Hund hier gibt es einen Menschen, der perfekt zu ihm passt. Und jeder Hund hier wird aufgeregt reagieren, wenn nur der richtige Mensch vorbeikommt.«
    »Warum sind diese Hunde dort von den anderen getrennt?« Todd deutete hinüber zu einem Bereich, der mit einem Maschendrahtzaun vom übrigen Raum abgetrennt war. Am Zaungatter war ein Schild mit der Aufschrift Betreten verboten angebracht.
    »Sie stehen unter Quarantäne und sind nicht zur Weitervermittlung geeignet.«
    »Was ist Quarantäne?«, fragte Todd.
    »Es gibt Gesetze für bissige Hunde. Sie müssen isoliert werden, um sicherzustellen, dass sie nicht die Tollwut haben.«
    Todd ging zum Zaun und spähte zu den Quarantänezwingern hinüber. »Warum sehen diese Hunde alle gleich aus?«
    Hayleys Miene verfinsterte sich. »Die meisten von ihnen sind Pit Bulls, die der Sheriff hierherbringen musste, weil sie misshandelt wurden. Es sagt eine Menge über einen Menschen aus, wie er mit einem Hund umgeht, Todd.«
    Ehe er weitere Fragen stellen konnte, führte Hayley Todd in eine erfreulichere Richtung, zu einem ungefährlicheren Hund. »Diese stattliche Dame hier haben wir Schnitzel getauft, weil sie ein bisschen übergewichtig ist.« Schnitzel war eine große schwarze Mischlingshündin.
    »Letzte Woche kam ihr Besitzer, um sie abzuholen. Als wir ihm sagten, dass er uns 50 Dollar für ihren Aufenthalt hier schuldete, sagte er, dass er zu seinem Auto gehen und einen Scheck holen würde. Wir warteten auf ihn, aber er fuhr einfach weg und kam nicht wieder.«
    Todd starrte Hayley ungläubig an. »Warum ist er nicht zurückgekommen und hat seinen Hund abgeholt? Sie hat doch auf ihn gewartet. War was nicht in Ordnung mit dem Mann?«
    »Das will ich meinen, Todd! Der hatte ein Riesenproblem. Das Schlimmste an der Sache ist, dass große schwarze Hunde wie Schnitzel am schwierigsten an neue Besitzer zu vermitteln sind. Wir nennen es ›Gro ßer-schwarzer-Hund-Syndrom‹.«
    »Warum ist das so?«, fragte Todd.
    »Weil es so viele davon gibt, Angebot und Nachfrage.«
    Hayley war beim nächsten Zwinger angelangt: »So, was ist anders an diesem Hund?«
    Todd betrachtete den Hund und sagte: »Er ist klein.«
    »Stimmt. Ist dir aufgefallen, dass er der einzige kleine Hund hier im Tierheim ist?«
    Todd sah sich um. »Warum ist er der einzige?«
    »Also, wir nennen sie ›Raus-und-Häufchen-Hunde‹. Es sind Wohnungshunde. Sie werden nur kurz hinausgelassen, setzen sich irgendwo hin,

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