Ein Hund zu Weihnachten
hatte. Als ich den Wagen anließ, fing auch das Radio wieder an zu spielen, und ein Weihnachtslied erfüllte die kalte Winterluft.
Ich sah zu Todd und dem Hund hinüber und sagte: »Das ist ein guter Name. Ein sehr gut Name.«
VIER
Auf der Heimfahrt benahm sich der Hund anständig. Ich vermutete, dass er nicht zum ersten Mal in einem Pick-up mitfuhr. Er zappelte nicht herum, jaulte und knurrte nicht. Er wedelte nur ab und zu mit dem Schwanz. Todd massierte ihm die Flanken und strich ihm durch das Fell. Das schien angenehm zu sein, denn Christmas drehte sich mehrmals zu Todd um und leckte ihm anerkennend die Hand. Ich konnte nicht anders und strich ihm auch ein paar Mal über das Fell. Er schien sehr zufrieden mit seinen neuen Herrchen.
»Was meinst du, wo sollen wir Christmas für diese Woche unterbringen?«, fragte ich Todd.
Todd sah mich erstaunt an. »In meinem Zimmer!«
»Ich hatte gedacht, wir könnten ihn vielleicht in den Hühnerstall stecken, damit er auf die Hennen aufpasst. Wie findest du das?«
»Nein, Dad, Hühner brauchen niemanden, der auf sie aufpasst.«
»Wie wäre es dann mit dem Getreidespeicher? Ich habe letztens ein paar Ratten dort gesehen und wette, er würde sie vertreiben.«
»Nein, Dad, ich glaube, mein Zimmer ist okay.«
»Du hast es doch aufgeräumt, nicht wahr, Todd?«
»Sechs Säcke. Ich habe sechs Säcke voll rausgeräumt.«
»Dann hat er jetzt dort Platz, oder? Bist du auch sicher, dass du nicht doch lieber einen Elefanten möchtest?«
Todd lachte über meinen Einfall. »Nein, ich mag Christmas gern.«
Als wir durch Crossing Trails zurückfuhren, sah ich hier und da Leute mit Einkaufstaschen und hübsch verpackten Paketen aus unterschiedlichen Geschäften kommen. Sie hatten ihre Weihnachtseinkäufe gemacht. Das Handelsministerium hatte eine Initiative gestartet, um die Kunden in der Stadt zu halten, aber ich fragte mich, ob ihr Konzept aufging. Als wir dann den Highway erreicht hatten und zu unserer Farm zurückfuhren, musste ich daran denken, dass ich oft nicht gewusst hatte, was ich Todd zu Weihnachten schenken sollte. Nun saß er hier neben mir mit diesem Hund, und ich wusste, dass es in diesem Jahr anders sein würde.
Als wir zuhause ankamen, wartete Mary Ann schon vor dem Haus auf uns. »Was habt ihr denn so lange gemacht? Ich war schon in Sorge.«
»Es ist harte Arbeit, einen Hund auszusuchen. Das braucht seine Zeit.« Mary Ann wusste, dass Todd bei Sachen, die ihm wichtig waren, sehr bedächtig ans Werk ging, deshalb ließ sie das Thema fallen und begleitete uns hinein. Wir traten aus der Kälte durch die Hintertür ins Haus und gingen in die Küche.
Todd führte den Hund im Kreis herum. Christmas zeigte sich bei uns genauso gut erzogen und folgsam wie bei Hayley. Er lief bei Fuß, und als Todd stehen blieb, setzte er sich sofort hin und wartete auf das nächste Stichwort. Todd hatte bei Hayley offensichtlich gut aufgepasst und führte nun seiner Mutter alle Kommandos vor.
Mary Ann tat, als sei sie gerade Zeuge des achten Weltwunders geworden. »George, schau dir das an. Wie der Hund reagiert! Wie Todd mit ihm umgehen kann! Ist das nicht erstaunlich!«
»Unglaublich«, murmelte ich.
Mary Ann beugte sich hinunter, sodass sie Christmas direkt ins Gesicht sehen konnte. »Er hat grüne Augen!«, rief sie aus. »Ich liebe Hunde mit grünen Augen!«
»Er war der beste Hund im Tierheim«, erklärte Todd, streichelte Christmas und machte seine Leine los. Der Hund wedelte mit dem Schwanz und klopfte damit auf den Boden, ein Geräusch, das uns in der nächsten Woche vertraut werden sollte.
»Todd, dieser Hund kann doch gar nicht im Tierheim gelandet sein. Er ist perfekt.«
»Mom, darf ich dir vom Tierheim erzählen?«
»Ja, natürlich, Liebling. Erzähl mir alles.«
So eifrig hatte ich Todd seit Jahren nicht mehr gesehen. Er ergriff die Hand seiner Mutter und führte sie zum Küchentisch. Der Hund folgte ihnen auf dem Fuß. Sie setzten sich, und der Hund legte sich zu ihren Füßen auf den Boden. Todd erzählte seiner Mutter alles über das Tierheim. Er beschrieb ihr jeden einzelnen Hund haargenau, und Mary Ann hörte geduldig zu. Ich stand an die Wand gelehnt und sah unseren Ausflug noch einmal vor mir, diesmal mit Todds Augen.
Während die beiden sich weiter unterhielten, durchsuchte ich alle Küchenschränke und rumorte so lange herum, bis ich schließlich in der hintersten Schrankecke zwei alte Metallschüsseln fand. Sie schienen darauf gewartet zu
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