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Ein Hut voller Sterne

Ein Hut voller Sterne

Titel: Ein Hut voller Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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Wasser kam unter der Tür hervor.
    Frau Grad klopfte an. »Raus aus der Wanne, und trocknet euch ab! Tiffany könnte jeden Moment zurück sein!«
    Aber es vergingen noch zwei Stunden, und Frau Grad wurde so nervös, dass ihre Halsketten dauernd klirrten.
    Sie war später als die meisten ihrer Kolleginnen zur Hexerei gekommen, wobei sie mit ihren beiden Körpern eine natürliche Qualifikation mitbrachte, doch mit Magie war sie nie sehr glücklich gewesen. In Wahrheit konnten die meisten Hexen ihr ganzes Leben hinter sich bringen, ohne sich mit ernster, unbestreitbarer Magie zu befassen — Wirrwarrs, Fluchnetze und Traumfänger zählten nicht, denn so was war eigentlich nur Kunstgewerbe, und der größte Teil des Rests war praktische Medizin, gesunder Menschenverstand und die Fähigkeit, mit einem spitzen Hut streng auszusehen. Eine Hexe mit spitzem Hut ähnelte einem Polizisten. Die Leute sahen die Uniform, nicht die Person darin. Wenn einem der irre Axtschwinger über die Straße entgegenlief, durfte man nicht zurückweichen und murmeln: »Könntest du dir vielleicht jemand anderen vornehmen? Ich kümmere mich eigentlich nur um streunende Hunde und Verkehrssicherheit.« Man war da, man trug den Hut, man erledigte die Arbeit. Das war eine grundlegende Regel der Hexerei: Es kommt auf dich an.
    Frau Grad war zwei Nervenbündel, als Tiffany schließlich eintraf. Sie stand neben sich selbst und hielt ihre eigenen Hände, um sich Mut zu machen.
    »Wo bist du gewesen, Kind?«
    »Weg«, sagte Tiffany.
    »Und was hast du gemacht?«
    »Nichts.«
    »Wie ich sehe, bist du einkaufen gewesen.«
    »Ja.«
    »Mit wem?«
    »Mit niemandem.«
    »Ah, ja«, sagte Frau Grad hilflos. »Ich erinnere mich daran, dass ich früher ebenfalls mal weggegangen bin, ohne was zu tun. Manchmal ist man sich selbst die schlimmste Gesellschaft. Glaub mir, ich weiß.«
    Aber Tiffany war bereits nach oben gerauscht.
    Niemand schien sich in dem Sinne zu bewegen, aber Größte erschienen überall im Zimmer.
    »Na, das hätte besser laufen können«, kommentierte Rob Irgendwer.
    »Sie sah anders aus!«, entfuhr es Frau Grad. »Sie hat sich anders bewegt! Ich wusste nicht, was ich tun sollte! Und ihre Kleidung!«
    »Ja«, sagte Rob. »Funkelnd wie ein junger Rabe.«
    »Habt ihr all die Taschen gesehen? Woher hat sie so viel Geld? Ich habe gewiss nicht so viel.«
    Sie unterbrach sich, und dann sprachen beide Frau Grad gleichzeitig.
    »O nein.«
    ». auf keinen Fall! Das würde.«
    ». sie doch nicht tun, oder?«
    »Ich weiß nicht, wovon du redest«, sagte Schrecklich-kleiner-Billy. »Aber es geht nicht darum, was sie tun würde oder nicht. Der Schwärmer erledigt jetzt ihr Denken!«
    Frau Grad faltete besorgt alle vier Hände. »Meine Güte. ich muss ins Dorf und nachsehen!«
    Eine von ihr eilte zur Tür.
    »Wenigstens hat sie den Besen zurückgebracht«, sagte die Frau Grad, die blieb. In ihrem Gesicht zeigte sich die vage Verwirrung, die dort immer dann erschien, wenn sich nicht beide ihrer Körper am gleichen Ort aufhielten.
    Sie hörten Geräusche von oben.
    »Ich schlage vor, wir klopfen ihr vorsichtig an den Kopf«, sagte der Große Yan. »Vielleicht schläft das Biest dadurch ein.«
    Frau Grad ballte nervös die Fäuste. »Nein«, sagte sie. »Ich gehe nach oben und rede ein ernstes Wort mit ihr!«
    »Ich habe bereits darauf hingewiesen, Gnädigste«, sagte Schrecklichkleiner-Billy müde. »Sie ist nicht mehr sie.«
    »Dann warte ich, bis ich bei Herrn Weball gewesen bin«, sagte Frau Grad und stand in der Küche. »Ich bin fast da. ah. er schläft. Ich ziehe den Kasten vorsichtig hervor. wenn sie das Geld genommen hat, bin ich sehr böse.«
    Es war ein guter Hut, fand Tiffany. Er war mindestens so hoch wie der von Frau Ohrwurm, und er glänzte dunkel. Die Sterne glühten.
    Die anderen Pakete lagen auf dem Boden und auf dem Bett. Sie holte ein weiteres schwarzes Kleid hervor, eins mit Spitzen, und auch den Mantel, der sich in der Luft ausbreitete. Den Mantel mochte sie sehr. Wenn nicht gerade völlige Windstille herrschte, schwebte und wogte er wie von einem Sturm erfasst. Wenn man eine Hexe werden wollte, so musste man damit beginnen, wie eine auszusehen.
    Sie drehte sich einige Male damit und sagte dann etwas, ohne nachzudenken, so dass es den Schwärmer in ihr überraschte.
    »Sehe mich.«
    Der Schwärmer wurde plötzlich aus dem Körper gestoßen, und Tiffany war frei. Damit hatte sie nicht gerechnet.
    Sie fühlte sich selbst bis zu den

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