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Ein Hut voller Sterne

Ein Hut voller Sterne

Titel: Ein Hut voller Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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eines Tages zurückkehrte. Man würde sie vermissen. Den Hinterbliebenen würde es ergehen wie Frau Happens, die jeden Abend eine Kerze ans Fenster stellte, für ihren Sohn, der vor dreißig Jahren nicht vom Meer zurückgekehrt war.
    Sie fragte sich, ob Rob eine Nachricht überbringen konnte. Aber wie sollte sie lauten? »Ich bin nicht tot und sitze nur im Jenseits fest«?
    »Ich hätte an die anderen Leute denken sollen«, sagte sie laut.
    »Das hast du doch.« Rob Irgendwer setzte sich neben ihren Fuß. »Du hast den Schwärmer glücklich fortgeschickt und verhindert, dass andere Leute ums Leben kamen. Du hast getan, was tu tun musstest.«
    Ja, dachte Tiffany. Darum geht es. Und es gibt niemanden, der dich beschützt, weil du die Person bist, die andere beschützt.
    Doch die Zweiten Gedanken sagten: Ich bin froh, dass ich es getan habe. Ich würde es wieder tun. Ich habe den Schwärmer daran gehindert, jemand anderen umzubringen, obwohl wir ihn direkt zum Hexenwettbewerb gelockt haben. Und diesem Gedanken folgte eine Pause. Es hätte ein weiterer Gedanke kommen sollen, aber Tiffany war zu müde dafür. Er schien wichtig gewesen zu sein.
    »Danke, dass du mitgekommen bist, Rob«, sagte sie. »Aber wenn du. gehst, musst du sofort zu Jeannie zurückkehren, verstanden? Und richte ihr aus, dass ich dankbar dafür bin, dass sie dich geschickt hat. Sag ihr, ich wünschte, wir hätten die Möglichkeit gehabt, uns besser kennen zu lernen.«
    »Ja, gut. Die anderen Jungs habe ich ohnehin zurückgeschickt. Hamisch wartet auf mich.«
    An dieser Stelle erschien die Tür und öffnete sich.
    Oma Wetterwachs trat hindurch und winkte.
    »Manche Leute haben nicht den Verstand, mit dem sie geboren wurden! Komm, schnell!«, befahl sie. Hinter ihr wollte sich die Tür wieder schließen, aber Oma Wetterwachs drehte sich um, rammte den Stiefel gegen den Türpfosten und rief: »O nein, du bleibst offen, du schlauer Teufel!«
    »Aber. ich dachte, es gäbe Regeln!«, erwiderte Tiffany, stand auf und eilte nach vorn. Ihre Müdigkeit war plötzlich verflogen. Selbst ein müder Körper möchte überleben.
    »Ach, tatsächlich?«, fragte Oma. »Hast du irgendetwas unterschrieben? Hast du vielleicht einen Eid abgelegt oder so? Nein? Dann waren es nicht deine Regeln! Beeilung! Das gilt auch für dich, Herr Irgendwer!«
    Rob Irgendwer sprang auf ihren Stiefel, kurz bevor sie ihn wegzog. Mit einem Klicken schloss sich die Tür, verschwand und ließ sie in. totem Licht zurück, wie es schien, an einem Ort mit grauer Luft.
    »Es dauert nicht lange«, sagte Oma Wetterwachs. »Normalerweise. Die Welt muss sich wieder mit uns in Einklang bringen. Mach nicht so ein Gesicht. Du hast dem Schwärmer den Weg gezeigt. Aus Mitleid. Ich kenne diesen Pfad bereits. Zweifellos wirst du ihn erneut beschreiten, für andere arme Seelen, du wirst die Tür für sie öffnen, die sie nicht finden können. Aber wir reden nicht darüber, verstanden?«
    »Frau Grad hat nie.«
    »Weil wir nicht darüber reden«, sagte Oma Wetterwachs. »Weißt du, was dazugehört, eine Hexe zu sein? Man muss die Entscheidungen treffen, die getroffen werden müssen. Die schweren. Aber du hast das alles. gut gemacht. Für Mitleid muss man sich nicht schämen.«
    Sie strich einige Grassamen von ihrem Kleid.
    »Ich hoffe, Frau Ogg ist inzwischen eingetroffen«, sagte sie. »Ich brauche ihr Rezept für Apfelchutney. Wenn wir zurückkehren, ist dir vielleicht ein wenig schwindelig. Darauf sollte ich dich besser hinweisen.«
    »Oma?«, fragte Tiffany, als das Licht heller wurde. Es brachte die Müdigkeit zu ihr zurück.
    »Ja?«
    »Was genau ist eben geschehen?«
    »Was glaubst du?«
    Licht gleißte auf sie herab.
    Jemand wischte Tiffanys Stirn mit einem feuchten Lappen ab.
    Sie lag und fühlte die herrliche Kühle. Stimmen erklangen um sie herum, und sie erkannte Annagrammas Tonfall chronischen Klagens.
    ». und bei Zakzak hat sie ziemliches Theater gemacht. Ehrlich, sie ist nicht ganz richtig im Kopf! Ich glaube, sie ist buchstäblich bekloppt! Sie rief irgendwas und brachte uns mit, ich weiß nicht, irgendeinem dummen Trick dazu zu glauben, sie hätte Brian in einen Frosch verwandelt. Mich hat sie natürlich nicht für eine Sekunde getäuscht.«
    Tiffany öffnete die Augen und sah das runde, rosarote und sehr besorgte Gesicht von Petulia.
    »Ähm, sie ist wach!«, sagte das Mädchen.
    Der Bereich zwischen Tiffany und der Decke füllte sich mit spitzen Hüten. Sie wichen widerstrebend zurück,

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