Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Hut voller Sterne

Ein Hut voller Sterne

Titel: Ein Hut voller Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
Vom Netzwerk:
kennen. Frau Schwarzkappe meinte, dann muss man nahe sein und ihnen helfen, damit sie die Tür finden und sich nicht im Dunkeln verirren.«
    »Darüber sollen wir nicht reden, Petulia«, sagte Harrieta sanft.
    »Nein!« Petulias Gesicht war rot. »Es wird Zeit, darüber zu reden, hier, unter uns! Denn Frau Schwarzkappe meinte, dass es das Letzte ist, das man für jemanden tun kann. Sie sprach von einer dunklen Wüste, die man durchqueren muss, wo der Sand.«
    »Ha! Frau Ohrwurm bezeichnet so etwas als schwarze Magie«, sagte Annagramma, ihre Stimme so plötzlich und scharf wie ein Messer.
    »Tatsächlich?«, erwiderte Petulia verträumt, während der Sand langsam zu Boden sank. »Frau Schwarzkappe meint, manchmal ist der
    Mond hell und manchmal im Schatten, aber man sollte immer daran denken, dass es der gleiche Mond ist. Und noch etwas, Annagramma.«
    »Ja?«
    Petulia holte tief Luft.
    »Wag es nie wieder, mich zu unterbrechen, solange du lebst. Wag es nicht. Ich meine es ernst.«

13
    Der Hexenwettbewerb
     
    Und dann. war da noch der Wettbewerb. Darum ging es schließlich an diesem Tag. Aber als Tiffany mit den anderen Mädchen aus dem Zelt trat, spürte sie das Summen in der Luft. Es fragte: Hat der Wettbewerb jetzt noch einen Sinn? Nach all dem, was geschehen ist? Trotzdem war erneut ein Bereich mit Seilen abgesperrt worden, und viele der älteren Hexen nahmen an seinem Rand auf Stühlen Platz, und alles deutete darauf hin, dass der Wettbewerb doch noch stattfinden sollte. Tiffany ging zu dem Seil, fand eine freie Stelle und nahm im Gras Platz, Oma Wetterwachs' Hut vor ihren Knien. Sie fühlte die Gegenwart der anderen Mädchen hinter sich und ein Summen oder Zischeln von geflüsterten Gesprächen, das sich in der Menge ausbreitete.
    »... Sie hat es wirklich getan... Nein, wirklich... den ganzen Weg bis zur Wüste... hab den Staub gesehen... ihre Stiefel waren voll davon, heißt es...«
    Unter Hexen breitet sich Klatsch schneller aus als eine schlimme Erkältung. Hexen tratschen wie Stare.
    Es gab keine Preisrichter und keine Preise. So lief der Wettbewerb nicht ab, hatte Petulia gesagt. Es ging darum zu zeigen, was man konnte, wie weit man es gebracht hatte, damit die Leute auf dem Heimweg dachten: »Die Caramella Bottelwitt, die macht sich gut.« Es
    war kein Wettstreit. Niemand gewann.
    Und wenn man das glaubte, so glaubte man auch, dass der Mond von einem Kobold namens Wilberforce über den Himmel geschoben wird.
    Die ganze Sache begann damit, dass eine der älteren Hexen einen kompetenten, aber nicht sehr überraschenden Trick zeigte, den alle schon einmal gesehen hatten, aber noch immer zu schätzen wussten. Das brach das Eis. In diesem Jahr blieb der erste Auftritt Gütchen Trampel und ihrer Sammlung singender Mäuse überlassen.
    Doch Tiffany achtete nicht darauf. Auf der anderen Seite des abgesperrten Platzes, umringt von älteren Hexen, saß Oma Wetterwachs auf einem Stuhl wie eine Königin auf dem Thron.
    Das Flüstern lief weiter. Vielleicht hatte Tiffany nicht nur die Augen geöffnet, sondern auch die Ohren, denn sie glaubte, von allen Seiten des Platzes Geflüster zu hören.
    ». Ohne Ausbildung... hat es einfach getan... Habt ihr das Pferd gesehen?. Ich habe keins bemerkt, nein!. Sie öffnete nicht nur die Tür, sie trat auch auf die andere Seite!. Ja, aber wer hat sie zurückgeholt? Das war Esme Wetterwachs, jawohl!. Ja, das meine ich ja, jede kleine Närrin hätte die Tür mit etwas Glück öffnen können, aber nur eine richtige Hexe kann sie zurückholen, ganz klar. Sie hat gegen das Ding gekämpft und es dort zurückgelassen!. Ich habe nicht gesehen, dass du etwas getan hast, Veilchen Pulsimone! Das Kind. War da ein Pferd oder nicht?. Wollte meinen Tanzender-Besen-Trick zeigen, aber das hat jetzt natürlich keinen Sinn mehr. Warum hat Frau Wetterwachs dem Mädchen ihren Hut gegeben, hm? Was sollen wir glauben? Sie nimmt nie vor jemandem den Hut ab!«
    Man konnte die Anspannung fühlen. Sie knisterte von einem spitzen Hut zum nächsten wie sommerliche Blitze.
    Die Mäuse gaben sich alle Mühe bei »Ich lasse für immer Blasen blubbern«, aber man konnte deutlich sehen, dass sie nicht richtig bei der Sache waren. Mäuse sind sehr empfindlich und reizbar.
    Leute traten an Oma Wetterwachs heran und beugten sich zu ihr hinunter. Tiffany sah, dass sie lebhaft miteinander sprachen.
    »Weißt du, Tiffany«, sagte Lucy Warbeck hinter ihr, »du brauchst praktisch nur aufzustehen und darauf hinzuweisen.

Weitere Kostenlose Bücher