Ein Idiot kennt keinen Schmerz: Der Star aus Jackass
bisschen eine Show ab. Wir kippten zusammen ein paar Drinks und fuhren dann zum Set der Fernsehshow Jimmy Kimmel Live! , in der Tommy sein Buch vorstellen sollte. Die ganze Zeit über ließ ich die Kamera laufen, aber schließlich zertrümmerte ich noch ein paar Möbelstücke in seiner Garderobe, damit das Filmmaterial interessanter wurde.
Ein paar Wochen später, ich war gerade mit May, Cindy und meiner Nichte Cassie in Disney World, bekam ich von Tommy eine E-Mail, in der er mich bat, ihn dringend anzurufen. Er habe gute Nachrichten.
»Alter, während der letzten Wochen habe ich mit Mötley Crüe geprobt«, erzählte er mir dann. »Wir sind wieder zusammen und gehen auf Tournee.« Das war grandios. Die ursprüngliche Besetzung der Band war seit den 1990er-Jahren nicht mehr gemeinsam aufgetreten. »Wir werden eine große Pressekonferenz abhalten und eine Show abziehen, um die Tournee vorzustellen«, fuhr Tommy Lee fort, »und ich will, dass du auf die Bühne kommst und uns ankündigst.«
So enttäuscht ich damals auch gewesen war, dass Nikki Sixx nicht zu den Dreharbeiten zum ersten Jackass -Film erschienen war, so war diese Sache jetzt für mich mehr als nur eine Entschädigung. Über viele Jahre waren Mötley Crüe meine geistige Inspiration gewesen, und jetzt wollten sie tatsächlich, dass ich in ihrer Geschichte eine kleine Rolle spielte. Als ich dann ein paar Wochen später auf die Bühne trat, um meine Aufgabe zu erfüllen, führte ich meinen Glühbirnen-Trick vor, schlitzte mir die Zunge auf und ließ alles mit Blut volltropfen. Dann machte ich mich über einen langjährigen Rivalen der Crüe-Truppe lustig.
»Gene Simmons ist ein Schlappschwanz!«, brüllte ich ins Publikum. »Echte Männer benutzen echtes Blut.« Klar, dass ich das alles filmte.
Diese Begegnungen waren zwei der ersten Dinge, die ich in der Nach-Nick-Dunlap-Ära auf eigene Verantwortung filmte, und daraus entstand die Idee für ein Projekt, von dem ich mir meine nächste DVD erhoffte, Paparazzi Stuntman . Der Grundgedanke war ganz einfach: Ich würde mit meiner Videokamera rumdüsen und abgefahrenen Kram mit, vor oder in der Nähe von anderen Prominenten machen.
Ich fand es immer spannend, berühmte Leute mitzuerleben. Ungefähr ein Jahr nach meinem Umzug nach Kalifornien lernte ich den Schauspieler Val Kilmer über seinen persönlichen Assistenten, der einer meiner Freunde war, kennen. Oberflächlich betrachtet schienen Val und ich nicht viel gemeinsam zu haben, doch wir kamen echt gut miteinander aus. Ab und an feierten wir zusammen, und ich denke, er hat sich gut mit mir amüsiert.
Ein paar Monate, nachdem ich Val kennengelernt hatte, erzwang ich mir regelrecht einen Auftritt in einem seiner Filme. Ich tourte gerade durch New Mexico, und er drehte in Albuquerque diesen megabeschissenen Film Blind Horizon – Der Feind in mir . Ich rief Val auf seinem Handy an und sagte: »Val, ich werde in Albuquerque sein, wenn du dort drehst. Und ich werde in deinem verdammten Film mitspielen. Sag mir, wo ihr dreht.« Dann kreuzte ich einfach am Set auf.
Erstaunlicherweise setzten sie mich tatsächlich in der letzten Szene des Films ein. Solltet ihr jemals das Pech haben, im Fernsehen an diesen Film zu geraten, und es schaffen, ihn bis zum Schluss anzuschauen, werdet ihr mich sehen. Der Umstand, dass sie mich im letzten Augenblick einfach mit in den Film packten, ist wahrscheinlich bezeichnend dafür, wie wenig diese Leute über den Film nachgedacht haben, als sie ihn produzierten.
Ich habe mich ziemlich lange über die ganze Sache geärgert, aber Val nahm das alles ganz gelassen. Danach lud er mich auf seine Ranch in New Mexico ein, wo mein alter Kumpel Ryan Simonetti zu uns stieß. Ich hatte mir damals gerade einen kleinen Spitzbart wachsen lassen, und Simonetti blies mir in Vals Wohnzimmer einen Feuerball über den Bart.
Wenn ich darüber nachdenke, so hatte das, was mir am Zusammensein mit anderen Berühmtheiten Vergnügen bereitete, weniger mit diesen Leuten als mit mir zu tun. Klar, es war cool, Zeit mit jemandem zu verbringen, den ich bewunderte, wichtiger aber war, dass das Rumhängen mit einem anderen Promi eine todsichere Methode dafür war, auch mehr Aufmerksamkeit auf mich selbst zu lenken. Paparazzi Stuntman war nicht nur eine gute Ausrede dafür, dass ich mich dem Leben der Reichen und Berühmten aufzwang, dieses Projekt bot mir natürlich auch die Gelegenheit, mich während der Filmerei selbst in den Mittelpunkt zu
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