Ein Idiot kennt keinen Schmerz: Der Star aus Jackass
stellen.
Paris Hilton bin ich zum ersten Mal bei der Premiere von Wonderland begegnet, einem Film mit Val, in dem sie eine kleine Rolle spielte. Damals wusste ich nur so ungefähr, wer sie war, und wir haben uns auch nicht gleich angefreundet. Doch an Silvester 2004 veranstaltete sie eine Riesenparty am South Beach, zu der ich mit May ging. An jenem Abend habe ich viel Spaß mit Paris gehabt. (Am nächsten Abend habe ich auch mit dem Musiker Kid Rock bis zwei Uhr morgens gefeiert, aber das ist eine andere Geschichte.) Nachdem ich ihr noch ein paar Mal hier und da in der Stadt begegnet war, hatten wir uns immerhin so weit angefreundet, dass sie mich zu einer kleinen Geburtstagsparty einlud, die sie Anfang 2006 in einem Restaurant in L. A. feierte, das »Spanish Kitchen« hieß. Die Gästeliste war auf Familienmitglieder und enge Freunde beschränkt. Mein erster Gedanke war: Oh, mein Gott, das ist ja großartig! Was soll ich da filmen?
Mir war klar, dass bei dieser Gelegenheit ein Haufen Paparazzi vor dem Restaurant lauern würden. Nach dem Abendessen erklärte ich Paris: »Gut, jetzt ist es Zeit für dein Geschenk.« Während sie von drinnen zuschaute, ging ich hinaus vor das Restaurant und trat mit einem als Geschenk verpackten Sechserpack Budweiser-Bierdosen direkt vor die Kameras. Nachdem ich das Bier ausgepackt hatte, fing ich an, die Büchsen auf meinem Kopf zu zerdeppern und die Paparazzi mit Bier vollzuspritzen. Dann brüllte ich: »Kann eine Dame nicht mal ihren Geburtstag feiern, ohne dass ihr Typen sie belästigt?« Das war echt witzig, und ich hatte Simonetti dabei, der die ganze Sache für Paparazzi Stuntman filmte.
Anscheinend hatte Paris an dieser Vorstellung ihren Spaß, denn am nächsten Tag lud sie mich ein, zu ihrer viel größeren Geburtstagsparty in einem Club in Vegas zu kommen. Zu jener Zeit hatte sie eine Beziehung mit Stavros Niarchos, Erbe eines griechischen Reeder-Vermögens, aber erst zwanzig Jahre alt. Wegen der immensen Aufmerksamkeit, die diese Party finden würde, konnte er, da er zu jung war, nicht dabei sein, also nahm Paris mich an seiner Stelle in ihrem Privatjet mit. Zwischen uns lief gar nichts, sie flog mich nur hin und brachte mich in einem Hotelzimmer unter. Ich habe mich köstlich amüsiert. Ich weiß noch, wie sehr ich ihre Mutter schockierte, als ich irgendwann meinte, ich würde jetzt auf mein Zimmer gehen und mir einen runterholen.
Die Leute labern allen möglichen Mist über Paris, und eine Zeitlang wurde alles, was sie tat, in der Presse auseinandergenommen und kritisiert, doch ich finde sie ganz schön cool. Sie hatte stets ihren Spaß und hat all den Quatsch, der sie umgab, nie besonders ernst genommen. Auf dem Rückflug von diesem Trip nach Vegas, zeigte ich ihr und ihrer Schwester ein paar von den nicht jugendfreien Videos, die ich im Laufe der Jahre mit verschiedenen Mädchen aufgenommen hatte. Wenn ich bedenke, dass Paris eigene Erfahrungen mit Amateur-Pornos hat, hätte diese Sache schon etwas peinlich sein können – was mich ja nicht abschrecken würde –, aber sie fand meine kleinen Videos einfach nur lustig.
Im Laufe der Jahre war ich ziemlich oft mit Paris zusammen, obwohl zwischen uns nicht mal in Ansätzen irgendeine Zweierkiste ablief. Ich glaube, die Tatsache, dass ich ständig unter Strom stand und stets bereit war, zum Vergnügen der anderen einen verrückten Stunt abzuziehen, machte mich ihr und ihren Freunden sympathisch. Für Unterhaltung war ich immer gut, wie eine Art Hofnarr.
Später missbrauchte ich meine Rolle als Hofnarr als ich, kurz nachdem Paris und Stavros einen Unfall mit Blechschaden hatten, in der Jimmy Kimmel Live! -Show auftrat und verkündete, ich hätte Paris eine halbe Stunde vor dem Unfall eine Ladung Stickoxid gegeben. Das Stickoxid hatte überhaupt nichts mit dem Unfall zu tun und Paris saß nicht einmal am Steuer, aber das war eben meine Art, mich in eine Geschichte einzubeziehen, mit der ich eigentlich nichts zu tun hatte, nur um ein bisschen kostenlose Werbung zu kriegen. Paris hatte allen Grund, sauer zu sein, doch zu ihren Gunsten muss ich sagen, dass sie es mir offenbar nicht wirklich übel genommen hat. Ich glaube, sie akzeptierte mich einfach als das, was ich war – eine skrupellose Hure des Ruhms, die einfach nicht ihr Maul halten konnte.
2006, bevor wir mit den Dreharbeiten für Jackass: Nummer Zwei anfingen, lernte ich Nicole Richie kennen und wir machten ein paar Mal etwas miteinander. Überall, wo sie
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