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Ein Idiot kennt keinen Schmerz: Der Star aus Jackass

Ein Idiot kennt keinen Schmerz: Der Star aus Jackass

Titel: Ein Idiot kennt keinen Schmerz: Der Star aus Jackass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen „Steve-O“ Glover , David Peisner
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unseren ersten Versuch engagierte die Produktion einen professionellen Körper-Piercer, der mit uns auf dem Boot hinausfuhr und dann meine Wange mit diesem dicken Haken piercte. Das hat teuflisch wehgetan. Anders als bei meinen früheren Begegnungen mit Haien durfte ich Manny nicht zu dicht in meiner Nähe haben, damit ich in der Szene auch wirklich nur allein zu sehen war. Das machte die ganze Sache noch furchterregender. Doch als sich Tremaine später am Abend die Rohfassung des Filmmaterials anschaute, war er damit nicht zufrieden. Es waren nicht sehr viele Haie um mich herum, und der Piercer wirkte in der Aufnahme irgendwie fehl am Platze. Also wollte er die ganze Sache noch einmal drehen, und diesmal sollte mir Pontius den Haken ins Gesicht rammen. Da ich schon bei so vielen anderen Szenen nicht dabei sein konnte, konnte ich es mir nicht leisten, abzulehnen.
    Wir fuhren also wieder hinaus. Das Gesichtspiercing war zwar unglaublich schmerzhaft, doch zugleich fand ich es immer toll, wenn ich wusste, dass wir spektakuläres Filmmaterial bekamen. Kurz nachdem Manny damit angefangen hatte, überall im Wasser blutende Fische zu verteilen, schwammen eine Menge Haie um mich herum. Man sieht im Film, dass ich völlig verängstigt bin. Ich hielt mich an der Wasseroberfläche und schlug wie ein Idiot um mich. Manny war auch im Wasser und überwachte das Ganze aus einiger Entfernung. Nach ungefähr einer Minute hörte ich Manny schreien: »Steve-O! Pass auf!«
    Ich wusste, dass es jetzt ziemlich brenzlig wurde. Manny fand es im Allgemeinen nicht sonderlich aufregend, von Haien umgeben zu sein. Wenn er aber Gefahr witterte, dann stimmte wirklich etwas nicht. Er hatte einen großen Makohai entdeckt, der sich an meinen Fuß ranmachen wollte. Als ich Manny schreien hörte, begann ich mich ruckartig in seine Richtung zu bewegen. Dabei trat ich dem Makohai versehentlich gegen den Kopf. Daraufhin schwamm er davon und ich verließ schleunigst das Wasser.
    Dass ich diesen Hai am Kopf getroffen hatte, war ein unglaublicher Glücksfall. Wäre dies nicht geschehen, hätte er vermutlich ein bisschen an mir herumgeknabbert, und mit Makohaien ist wirklich nicht zu scherzen. Von meinem Fuß wäre aller Wahrscheinlichkeit nach nichts übrig geblieben. Bei diesen Aufnahmen dümpelten wir zudem mitten im Golf von Mexiko herum, also etwa eineinhalb Stunden von der Küste entfernt. Außerdem fanden die Dreharbeiten ungefähr neun Monate nach dem Hurrikan Katrina statt, das heißt, selbst wenn ich es verletzt bis zur Küste geschafft hätte, wären viele Krankenhäuser noch weitgehend zerstört gewesen. Aber das Filmmaterial war super.
    Die ganze Reise nach Louisiana war verrückt. Wir waren eine Weile in New Orleans untergebracht. Die Stadt sah aufgrund des Hurrikans und seiner Auswirkungen noch immer aus wie ein Schlachtfeld. Es war der einzige Trip, auf dem uns je Leibwächter zugeteilt wurden. Die Kriminalitätsrate war an diesem Ort extrem, man schärfte uns also ein, ohne Leibwächter nirgendwohin zu gehen. Eine Wachtruppe zugewiesen zu bekommen, wäre für mich damals normalerweise eine Einladung gewesen, noch mehr Ärger zu machen. Ich hatte mich wirklich zu einem streitsüchtigen Arsch entwickelt, doch eine Sache hielt mich einigermaßen in Zaum – die Angst, verprügelt zu werden. Mit einem Leibwächter war diese Angst jedoch wie weggeblasen.
    Als Knoxville und ich eines Abends in der Bar der Hotellobby etwas tranken, fing ein Typ an, Knoxville ein bisschen zu belästigen. Es war nicht Schlimmes, er machte nur Bemerkungen wie »He Knoxville, warum spendierst du mir keinen Drink? Du bist doch reich. Du kannst es dir leisten. Komm schon, spendier mir einen Drink.«
    »Hab ich doch«, entgegnete Knoxville. »Ich hab dir ’ nen White Russian ausgegeben, kann aber sein, dass ich da reingewichst habe.«
    Mit mir hatte die ganze Sache nichts zu tun und vermutlich wäre alles im Sande verlaufen, wenn ich nicht aufgesprungen wäre, mich zwischen den Kerl und Knoxville gestellt und den Typen durch die Bar in die Arme unseres Leibwächters geschubst hätte, der ihn dann nach draußen beförderte. Ich hätte mich in dieser Situation nie so benommen, wenn ich nicht gewusst hätte, dass da an der Bar unser angeheuertes, bewaffnetes Muskelpaket hockte und meinen Mist in Ordnung bringen würde.
    Es stellte sich später allerdings heraus, dass jener Typ nicht allein war. Er gehörte zu einer Gruppe von Kerlen, die auf Streit aus waren. Tremaine und

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