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Ein Idiot kennt keinen Schmerz: Der Star aus Jackass

Ein Idiot kennt keinen Schmerz: Der Star aus Jackass

Titel: Ein Idiot kennt keinen Schmerz: Der Star aus Jackass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen „Steve-O“ Glover , David Peisner
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Meinung vermutlich bald wieder geändert. Die Leute, die für das Friedenskorps verantwortlich zeichnen, sind intelligent genug, sich vor Typen wie mir zu schützen, und legen daher die Messlatte für eine Aufnahme relativ hoch. Sie haben keine Lust, einen Haufen exzentrischer Kerle zu engagieren, die sechs Wochen später wieder nach Hause wollen.
    Während meiner Zeit in dem Haus für Abstinenzler gehörte es auch zu meinen Pflichten, jede Woche eine bestimmte Anzahl von Stunden zu arbeiten oder irgendeinen gemeinnützigen Dienst zu verrichten. Ich meldete mich freiwillig für die Arbeit in einem Altersheim. Vielleicht erinnert ihr euch noch, dass ich in meiner Zeit an der Highschool Maje, jenen älteren Engländer, der sich darauf verlassen hatte, dass ich mit ihm alle Erledigungen machte, letztlich im Stich gelassen habe. Das Letzte, was ich von ihm gehört hatte, waren einige Nachrichten auf meinem Anrufbeantworter und wie verzweifelt er war, weil er nicht wusste, wie er die Geschichte mit seiner Operation über die Bühne bringen sollte. Aber ich war zu sehr mit Alkohol und Drogen beschäftigt, als dass mich das groß gekümmert hätte. Obgleich das damals nicht mein erster Gedanke war, so hoffte ich wohl doch, dass die Arbeit in diesem Altersheim die Sache mit Maje im Hinblick auf mein Karma irgendwie wiedergutmachen könnte.
    Als ich das Altersheim zum ersten Mal betrat, war es wie ein Schock für mich. Ich musste sofort an meine Mutter und ihre Leidensgeschichte denken. Ich weiß noch, dass ich als Erstes eine alte Frau sah, der es offensichtlich sehr schlecht ging. Sie war ganz gekrümmt, litt Schmerzen und hatte Angst. Schlagartig sah ich Mama in ihrem schlimmsten Zustand vor mir. Ich fragte eine Schwester, die hier arbeitete, wie sie das ertragen könne, diese Frau in einem solchen Zustand zu sehen. Die Schwester schaute mich an und erwiderte: »Sie will doch nur, was jeder will – geliebt werden.«
    Das hat mich echt umgehauen. Da war diese arme Frau, die eindeutig Zuwendung brauchte, vermutlich mehr als jeder andere Mensch an diesem Ort, doch weil sie litt, weil es mir unangenehm war, dies mitanzusehen, wollte ich nichts mit ihr zu tun haben. Ich glaube, diese Haltung ist in unserer Gesellschaft tief verwurzelt. Wir verstecken unsere Alten und Gebrechlichen, weil sie eine lästige Erinnerung an eine Situation sind, in die wir alle einmal kommen werden. Wir schauen weg, verdrängen das Belastende und wundern uns dann, dass wir selbst, wenn das Ende schließlich naht, einsam und verängstigt sind. Es ist wirklich tragisch. Während ich dies schreibe, dämmert mir, wie falsch es war, mich nicht meiner Schwester anzuschließen, als es darum ging, Mama in ihrem Sterben zu trösten.
    Es dauerte eine ganze Weile, bis ich mich in diesem Altersheim wohlfühlte. Doch irgendwann wurde es ein ganz besonderer Ort für mich. Wann immer ich glaubte, zu sehr mit meinen eigenen kleinen Problemen beschäftigt zu sein, unterhielt ich mich mit diesen alten Leuten oder spielte mit ihnen Bingo, und in der Regel ging es mir danach besser. Bis zum heutigen Tage leiste ich, obgleich ich längst nicht mehr dazu verpflichtet bin, dort immer noch freiwillige Dienste, weil mir – um ein Klischee zu bemühen – dieser Ort stets mehr gegeben, als er je von mir bekommen hat.

24

Soll ich es noch einmal wagen?
    Irgendwann musste ich aus meinem Winterschlaf erwachen. Ende 2008 erhielt ich einen Anruf meines Agenten. Als ich ans Telefon ging, meinte er: »Ich möchte dir einen Vorschlag machen, und entweder wirst du mich dafür fertigmachen oder du wirst begeistert sein.« Er hatte ein Angebot für einen Auftritt in der Fernsehshow Dancing with the Stars . Das Erste, was mir dazu einfiel, war: »Einen schlechteren Tänzer als mich hättest du nicht finden können.« Doch er versicherte mir, dass sich dies nur positiv für mich auswirken würde.
    Ich weiß nicht genau, warum ich letztlich ja gesagt habe, vermutlich brauchte ich nach der langen Zeit des Herumsitzens und Nichtstuns einfach mal eine Art positiven Schub. Ich war noch immer unentschlossen, ob ich eine Karriere im Showbusiness überhaupt weiter betreiben sollte. Andererseits würde mir dieser Auftritt ein Türchen in diese Richtung offen halten, sollte ich doch zu dem Entschluss kommen, weitermachen zu wollen, und zu der Einschätzung, damit umgehen zu können. Der Umstand, dass es sich bei dieser Show um eine Familien-Unterhaltungssendung auf ABC handelte, bei der ich nicht

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