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Ein Idiot kennt keinen Schmerz: Der Star aus Jackass

Ein Idiot kennt keinen Schmerz: Der Star aus Jackass

Titel: Ein Idiot kennt keinen Schmerz: Der Star aus Jackass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen „Steve-O“ Glover , David Peisner
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Geländer und seilten uns an den Seiten hoher Gebäude ab. Ich sprang von Balkonen an Wohnkomplexen in flache Swimmingpools. Oder wir erklommen Brücken, von denen wir dann hinuntersprangen. Ich war überzeugt davon, dass Tracie, wenn sie diese Aufnahmen sehen würde, entweder so hingerissen wäre von meiner Verrücktheit oder so besorgt, dass ich dabei zu Tode kommen könnte, dass sie auf der Stelle wieder mit mir zusammen sein wollen würde. Aber nichts da.
    Tracie: Ein Teil von mir begriff, dass er mich zu beeindrucken versuchte, aber das war so schwer zu akzeptieren, weil genau das der Grund gewesen war, warum ich mich von ihm getrennt hatte. Sein Lebensziel war es, Tricks zu vollführen und rumzuspinnen. Es war einfach irgendwie traurig. Er schmiss sich von Brücken, um mich zurückzugewinnen. Ich wusste wirklich nicht, was ich dazu sagen sollte. Wenn er gesagt hätte: » He, ich werde aus einem fahrenden Auto von einer Brücke springen. Wirst du mich dann lieben? « , dann hätte ich geantwortet: » Ich weiß nicht, was ich dazu sagen soll. Pass einfach auf, dass du dich nicht verletzt. «
    Ungeachtet aller Konsequenzen machte ich mit den Stunts weiter – und es gab natürlich Konsequenzen. Im Oktober 1993 schlug ich das Fenster ganz oben im Treppenhaus des Studentenwohnheims ein, krabbelte hinaus und überwand eine Kluft von der Breite eines Balkons, um auf das Dach des Gebäudes zu gelangen. Dort erklomm ich den Sendemast eines Radiosenders in der Gegend und wurde dabei von jemandem entdeckt, der unten stand und daraufhin die Polizei alarmierte. In der Folge wurde ich dann endgültig aus dem Studentenwohnheim hinausgeworfen. Sie gaben mir ein paar Tage Zeit, meine Sachen wegzuräumen, was ich auch machte, allerdings verließ ich den Campus nicht – ich schlief einfach bei Freunden.
    So komisch das auch klingen mag, aber in jener Zeit gewann meine ziellose Existenz ein wenig an Form. Auch wenn diese frühen Stuntaufnahmen nicht dazu führten, dass Tracie sich wieder in mich verliebte, so bewirkten die Reaktionen der Leute, denen ich diese Sachen zeigte – um genau zu sein, zeigte ich sie wirklich jedem, der mir über den Weg lief –, doch, dass sich etwas abzeichnete, was man als meinen Karriereplan bezeichnen könnte. Wann auch immer ich die Skateboard-Videos, die ich an der Highschool gedreht hatte, vorführte – besonders beeindruckt war davon nie jemand. Mit dem Filmmaterial, das an der Universität von Miami entstand, stellte ich jedoch ein Video zusammen, das echte Reaktionen auslöste. Das Skaten war zwar besser, aber es waren die Aufnahmen von mir, wie ich mit den Händen an der Brüstung eines zwölfstöckigen Gebäudes hing, die die Leute wirklich schockierten. Was ich da trieb, war absolut gefährlich, und die Reaktionen der Leute gaben mir das Gefühl, dass ich auf dem richtigen Weg war. Ich wusste, dass ich weder je ein College absolvieren noch in der Lage sein würde, einem normalen Job nachzugehen. Nachdem Tracie mich abserviert hatte, wurde mir klar, was ich wirklich liebte: mich bei gefährlichen Stunts selbst mit der Videokamera zu filmen. Warum sollte ich das dann nicht einfach machen? Wenn ich ein einzelnes Ereignis hervorheben müsste, das mich auf den Weg brachte, der schließlich zu der Entwicklung von Jackass führte, dann war es definitiv dies: die Tatsache, dass mir zum ersten Mal das Herz gebrochen wurde.

    Nachdem ich zu dieser neuen Erkenntnis gelangt war, beschloss ich sehr bald, dass ich an der Schule nur meine Zeit verschwendete. Ein Freund namens Jamie Haselton hatte sich entschieden, das College abzubrechen, und wollte nach Lake Tahoe in Kalifornien fahren, um dort an einer Skistation zu arbeiten. Wer in einem Skiort einen Job hatte, erklärte er mir, bekam Freifahrkarten für die Lifte und konnte den ganzen Winter über Snowboard fahren. Snowboard war ich bis dahin in meinem ganzen Leben noch nicht gefahren, doch es klang nach einer Sache, die meinen Ruf als angehender Stuntman und waghalsiger Tausendsassa festigen konnte. Als Thanksgiving nahte, packte ich daher meine Sachen in Jamies abgetakelten Transporter und verließ mit ihm die Universität von Miami. Jamie und ich besaßen zusammen 600 Dollar und hatten »Kalifornien, sonst nichts« auf die verstaubte Seitenwand des Transporters geschrieben. Da ich keinen Führerschein hatte, musste Jamie die ganze Strecke fahren.
    So ganz ohne Pannen verlief der Trip hinaus in die weite Welt natürlich nicht – irgendwann

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