Ein Idiot kennt keinen Schmerz: Der Star aus Jackass
davon, dass ich gerade echt dicht war, vollständig angezogen und zudem ein beschissener Hurrikan wütete. In diesem See wäre ich fast ertrunken. Ich musste mir meine Jeans abstreifen, weil sie mich nach unten zog, und letztendlich hat mich einer der anderen Jungs davor bewahrt, abzusaufen. Als wir aus dem Wasser heraus waren, schleppten wir uns zurück in Richtung der Wohnung. Dabei mussten wir uns auf einem Parkplatz auf den Boden legen, damit uns der Wind nicht davonwehte. Sobald wir es in die Bude geschafft hatten, schliefen wir allesamt ein.
Wie sich herausstellen sollte, verschlief ich so die schlimmste Phase dieses Hurrikans, der in Kategorie 5 eingestuft wurde und der viertheftigste Hurrikan war, der je in der Geschichte der USA auf Land getroffen war. Als ich am nächsten Tag endlich erwachte, ging ich raus und sah zerfetzte und umgeknickte Bäume, abgerissene Stromleitungen, Dächer, die von Gebäuden herabgeweht worden waren, und überall Massen von zerbrochenen Fenstern und Schutt. Der Campus lag in Trümmern. Die Schäden beliefen sich auf 13 Millionen Dollar, und die Schulverwaltung beschloss, den Beginn des Semesters um drei Wochen zu verschieben. Diese Zeit verbrachte ich bei Cindy in St. Louis, die dort an der Washington-Universität studierte. Als ich wieder nach Miami zurückkehrte, zog ich schließlich in meinen Schlafraum ein, allerdings nicht für lange.
Mein Zimmergenosse war ein ernsthafter Student, der das College schnell durchziehen wollte. Während ich also trank, dauernd Gras rauchte und überall leere Bierdosen herumliegen ließ, wollte dieser Typ so bekloppte Sachen machen wie studieren und ab und zu ein wenig schlafen. Nachdem wir zwei Wochen lang zusammengewohnt hatten, kam ich eines Tages in mein Zimmer zurück und fand an der Tür ein Schriftstück der Universität vor, das mich darüber informierte, dass sie herausgefunden hätten, dass ich im Zimmer Alkohol trank und Marihuana rauchte. Wahrscheinlich hat mich mein Zimmergenosse verpfiffen, und offen gestanden kann ich ihm das nicht einmal verübeln. Mitarbeiter der Universität kamen daraufhin mit einem riesigen Korb auf Rädern vorbei und schleppten die ganzen Vorräte weg – Massen von Alkohol, eine mit Gras gefüllte Holzschachtel und alle meine Zigarettenblättchen. Dann wurde ich in einen anderen Schlafraum gebracht und erhielt in puncto Disziplin, wie sie es nannten, eine »allerletzte Bewährungschance«.
Zu diesem Zeitpunkt begriff ich, dass meine Trinkerei zu einem echten Problem ausgeartet war. Seit zwei Jahren hatte ich mich ziemlich regelmäßig betrunken, und das wirkte sich offensichtlich verheerend auf mein Leben aus. Ich beschloss daher, dreißig Tage lang keinen Schluck anzurühren. Wenn ich es schaffte, dreißig Tage ohne einen Drink auszukommen, dann würde das beweisen, dass ich mit Alkohol kein echtes Problem hatte. Ich hielt es ganze elf Tage aus.
Wenn ich nichts trank, fühlte ich mich total unwohl. Das Einzige, was mir die ganze Zeit über im Kopf herumging, war die Tatsache, dass ich nichts trank. Als ich dann endlich aufgab, brachte ich jemanden dazu, mir eine 1,75-Liter-Plastikflasche billigsten Wodkas zu besorgen, und goss mir elf Kurze ein. Die kippte ich mir dann einen nach dem anderen hinter die Binde und spülte sie mit Cola herunter. Statt zuzugeben, dass ich es nicht geschafft hatte, dreißig Tage ohne Alkohol auszukommen, machte ich aus diesen elf Kurzen einen symbolischen Akt, um nicht zugeben zu müssen, dass ich ein Problem hatte: Einen Kurzen für jeden Tag hätte ich doch sowieso getrunken.
Mein neuer Schlafraum lag in einem zwölfstöckigen Turm auf einem Flur, der vor allem mit Studenten besetzt war, die schon im vorletzten oder letzten Studienjahr waren. Nach meinem kurzen Flirt mit der Alkoholabstinenz machte ich mich nun daran, mir mit frischem Enthusiasmus die Kante zu geben. Als die Jungs in meinem neuen Schlafraum mitbekamen, wie heftig ich das betrieb, erklärten sie mir ganz direkt, dass es unmöglich sei, so weiterzumachen und gleichzeitig das College zu schaffen. Sie hätten schon einige Typen wie mich erlebt und die seien alle durchgefallen. Sie waren tatsächlich so davon überzeugt, dass ich zum Scheitern verurteilt war, dass sie sich sogar auf eine Wette einließen: Wenn ich während des Semesters einen Notendurchschnitt von zwei Komma noch was erreichen würde – auf der Skala von 0,0 bis zur Bestnote 4,0 –, würden sie eine Party für mich schmeißen.
Ich bin
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