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Ein Idiot kennt keinen Schmerz: Der Star aus Jackass

Ein Idiot kennt keinen Schmerz: Der Star aus Jackass

Titel: Ein Idiot kennt keinen Schmerz: Der Star aus Jackass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen „Steve-O“ Glover , David Peisner
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diesem Auto zu schlafen. Da es uns auch zu gefährlich erschien, auf der Straße zu übernachten, kamen wir auf die Idee, es auf dem Dach eines Gebäudes zu versuchen, da uns dort vermutlich niemand Ärger machen würde. Wir suchten also einen geeigneten Ort aus, kletterten an der Seite des Gebäudes hoch und machten es uns auf dem Dach gemütlich. Es war Januar und daher ziemlich kühl, aber es war auszuhalten. Weil wir bei der Heilsarmee Taschenlampen und ein paar Bücher geklaut hatten, konnten wir nachts sogar ein bisschen lesen.
    Wenn es regnete oder zu kalt wurde, um da oben herumzulungern, schliefen wir unter der Markise eines verwaisten China-Restaurants. Das war eine etwas unangenehmere Geschichte.
    Ich weiß noch, dass ich eines Tages unter dieser Markise erwachte und zwei Tüten voll mit Fast Food vor mir standen. Begeistert machten wir uns sofort darüber her. Nach ein paar Minuten fuhr ein Wagen heran und ein Typ ließ die Scheibe runter.
    »Na, habt ihr das Essen gesehen, das ich euch hingestellt habe?«, fragte er.
    Wir bejahten das und dankten ihm dafür.
    »Hört mal«, meinte er weiter, »ich hab eine Bude, da könnt ihr Jungs duschen, wenn ihr wollt. Und danach kann ich euch was Schönes kochen.«
    Der Kerl wirkte wie ein konservativer, adretter, guter Samariter. Da wir schon eine Woche lang nicht mehr geduscht hatten und die Aussicht auf ein hausgemachtes Essen ziemlich verführerisch klang, setzten wir uns in Devons Wagen und folgten dem Mann zu seiner Wohnung. Im Nachhinein betrachtet hätte der Typ durchaus ein Serienmörder sein können, also war die Tatsache, dass der Kerl sich als halbseidener Schwuler entpuppte, der obdachlosen Jungs nachstellte, eigentlich gar nicht so schlimm. Wir kamen allerdings erst dahinter, nachdem wir bei ihm geduscht und gegessen hatten. Als er uns dann den Vorschlag unterbreitete, mit ihm doch ein bisschen »herumzumachen«, verabschiedeten wir uns höflich, doch ziemlich abrupt.
    Während ich in jenen Tagen wie ein Penner auf der Straße lebte, kam mir natürlich der Gedanke, dass ich Mama oder Papa anrufen und sie bitten könnte, mir Geld zu schicken, aber das Problem war, dass ich bislang noch mit keinem der beiden gesprochen hatte, seit ich aus dem College abgehauen war. Ich hatte auch das Gefühl, genug vom Geld meiner Eltern verschwendet zu haben, und wollte beweisen, dass ich auf eigenen Füßen stehen konnte. In Austin sah es jedoch so aus, als könne ich das nicht, dennoch war ich zu stolz, dies meinen Eltern gegenüber zuzugeben. Außerdem war ich überzeugt, dass ich sie durch all das, was ich angestellt hatte, ziemlich enttäuscht hatte, und mit Blick darauf konnte ich mich einfach nicht dazu überwinden, sie um Geld zu bitten.
    Zum Glück wurden Devon und ich nach zwölf Tagen auf den Straßen von Austin für diese medizinische Testreihe angenommen. Daher meldeten wir uns in einem großen Labor, das von einer Firma namens Pharmaco LSR betrieben wurde.
    Bei solchen medizinischen Studien werden die Teilnehmer meist entsprechend den Risiken bezahlt, die sie bereit sind, auf sich zu nehmen. Unsere Testreihe wurde für ein Mittel durchgeführt, das Ractopamin Hydrochlorid hieß. Es handelte sich dabei um einen Lebensmittelzusatz, der Schweinen und Kühen verabreicht wird, damit sie weniger Fett und mehr Muskeln entwickeln. Die an dieser Studie beteiligten Ärzte gaben ehrlich zu, dass sie über dieses Mittel wenig wussten und auch nicht absehen konnten, welche Wirkung es auf Menschen haben würde. Sie erwarteten, dass unsere Herzfrequenz ansteigen würde, und Ziel der Studie war es, herauszufinden, wie viel Ractopamin Hydrochlorid ein durchschnittlicher Mensch konsumieren kann, bis sich seine Herzfrequenz auf ein gefährliches Niveau erhöht. Entsprechend den Maßstäben, die bei solchen Studien angelegt werden, wurde unsere als relativ risikoreich eingeschätzt. Deshalb gab es nur sechs Teilnehmer, Devon und mich eingeschlossen, und jeder von uns sollte 2000 Dollar bekommen.
    Wir nahmen das Medikament erst alle zwei Tage, dann alle zwei Stunden, und die Ärzte beobachteten unsere Herzen mithilfe von Ultraschallgeräten und überprüften unsere Herzfrequenzen. Ein normales Herz schlägt im Ruhezustand in der Regel sechzig bis achtzig Mal pro Minute, und vorgesehen war, dass uns immer höhere Dosen des Medikaments verabreicht werden sollten, bis der Ruhepuls eines der Teilnehmer an der Untersuchung 150 Schläge pro Minute erreichte.
    Die Ärzte stellten

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