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Ein Idiot kennt keinen Schmerz: Der Star aus Jackass

Ein Idiot kennt keinen Schmerz: Der Star aus Jackass

Titel: Ein Idiot kennt keinen Schmerz: Der Star aus Jackass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen „Steve-O“ Glover , David Peisner
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eigentlich, um ein paar Probleme mit der dortigen Kraftfahrzeugbehörde zu klären. Bevor ich nach Kalifornien zog, hatte ich einen Strafzettel bekommen, weil ich mit einer zerbrochenen Windschutzscheibe herumgefahren war – ich hatte sie kurz nach dem Stunt »Tanz mit Quallen« für die zweite Staffel in volltrunkenem Zustand eingetreten, mich aber nicht weiter darum gekümmert. Daraufhin wurde mir vorübergehend mein Führerschein entzogen. Und meine Zulassung war auch noch abgelaufen. Doch statt mich um diese durchaus lösbaren Probleme zu kümmern, düste ich nach meiner Ankunft in Florida schnurstracks zum Haus meines Kumpels Jeffro und zog mir mit ihm und ein paar anderen Freunden Koks rein.
    Unser Koksgelage zog sich die ganze Nacht über hin, den ganzen nächsten Tag und auch noch die folgende Nacht. Am Morgen darauf beschloss ich, den Besuch bei der Kraftfahrzeugbehörde wieder einmal ausfallen zu lassen, weil es mir wichtiger erschien, mich mit einem Salto von einem fahrenden Auto aus eine Brücke hinunterzustürzen. Seit bald schon fünf Jahren hatte ich über diesen Stunt gesprochen und mir mittlerweile eine dafür perfekt geeignete Brücke auf Islamorada in den Florida Keys ausgesucht.
    Dort angekommen, mieteten wir ein Jetboot, damit Jeffro die Sache vom Wasser aus filmen konnte. Dann kletterte ich auf den Wagen, der auf ungefähr 50 Kilometer pro Stunde beschleunigte, sprang ab, machte den Salto und landete hart auf dem Wasser. Das tat ziemlich weh, aber der Film war gut. Als wir das Jetboot zurückgaben, zeigte ich dem Besitzer des Bootsverleihs das Video mit dem Salto von der Brücke. Er war echt beeindruckt und hatte gleich eine Idee für einen anderen Stunt. Ihm gehörte ein kleines Wassergleitflugzeug und er meinte, er fände es spannend, wenn ich ohne Fallschirm aus dem Flugzeug in den Ozean springen würde. Das hörte sich ziemlich verrückt an.
    Der Typ gestand allerdings ein, dass er sich Sorgen machte, dass ich vom Propeller zerfetzt und das Flugzeug dadurch zum Absturz gebracht werden könnte. Ich machte mir eher Gedanken darüber, dass mein Aufschlag auf dem Wasser sich, abhängig von Höhe und Geschwindigkeit der Maschine, wie eine Landung auf Beton anfühlen könnte. Das ganze Vorhaben war ziemlich riskant, aber ich war überzeugt, dass ich nicht so schnell wieder eine Gelegenheit bekommen würde, so ein Ding zu machen.
    »Ist doch egal«, sagte ich daher, »das ziehen wir durch.«
    In der Luft mussten wir mindestens sechzig oder siebzig Stundenkilometer schnell fliegen. Als wir so über dem Ozean schwebten, wurde mir erst so richtig bewusst, wie schlecht durchdacht dieser ganze Stunt war: Ich war den dritten Tag hintereinander auf Koks, desgleichen mein absolut unprofessioneller Kameramann, der unten auf dem Wasser in einem Jetboot hockte. Und der Pilot betätigte mit einer Hand unsere zweite Videokamera und filmte über seine Schulter nach hinten, während er mit der anderen Hand das Flugzeug lenkte. Ich riskierte also zum einen mein Leben und konnte zum anderen nicht einmal sicher sein, dass ein Film dabei herauskommen würde, ganz zu schweigen von einem guten Film. Doch jetzt gab es kein Zurück mehr.
    Wenn ich richtig im Bild sein wollte, musste ich genau in dem Moment abspringen, in dem wir direkt über dem Jetboot waren. Als es so weit war, flogen wir vermutlich in einer Höhe von knapp über 15 Metern. Ich sprang aus dem Flugzeug. Am Propeller kam ich ohne Probleme vorbei, dann ruderte ich den ganzen Weg hinunter mit Armen und Beinen und landete schließlich auf meinem Rücken. Das tat verdammt weh. Dieser Sprung gehört zu den wenigen Gelegenheiten, bei denen mein erster Gedanke war: »Mir geht ’ s gar nicht gut.«
    Nachdem ich auf die Wasseroberfläche geknallt war, war ich erst einmal völlig weggetreten und konnte ein paar Sekunden lang nicht mehr atmen. Schließlich bekam ich wieder Luft. Ich war überzeugt davon, mir Schäden an allen möglichen Organen zugezogen zu haben. Doch der erste Schock ließ nach und abgesehen von einigen Schmerzen war ich okay. Was aber entscheidender war – wie durch ein Wunder hatten mein vollgekokster Kameramann und mein einhändiger Pilot die Aufnahmen perfekt hingekriegt.
    Zur Kraftfahrzeugbehörde schaffte ich es an jenem Wochenende nicht, ein Umstand, der mir im April 2002, als ich wegen abgelaufener Zulassung von der Polizei angehalten wurde, noch zu schaffen machen sollte. Da mein Führerschein vorübergehend eingezogen war und auch

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