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Ein Iglu für zwei (German Edition)

Ein Iglu für zwei (German Edition)

Titel: Ein Iglu für zwei (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Richling
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alles richtig durchblicke, dann muss Danny ihm wohl den Umgang mit mir untersagt haben. Früher war dafür mein Bruder zuständig. Nur jetzt bin ich erwachsen und kann auf mich allein aufpassen. Für wen hält sich Danny überhaupt?
    Die Wagendecke biegt sich dem Nachthimmel entgegen. Schnell sehe ich nach unten, aber der Fußboden beginnt sich ebenso sonderbar zu deformieren. Die Konturen meiner Umgebung verschwimmen und sausen im Kreis um mich herum. Mir wird schwindelig und ich verliere die Gewalt über meinen Kopf, der kraftlos auf Dannys Schulter fällt.
    „Hey, alles in Ordnung mit dir?“, fragt Danny besorgt.
    „Weißt du, Mr. Daniels kann eigentlich nichts dafür. Ich habe nur ein einziges Glas Champagner getrunken ... Hicks! Ein einziges. Und das eine klitzekleine Schlückchen am Tisch. Vielleicht waren es auch zwei ... Hicks! Oder drei? Ich glaub, ich bin allergisch gegen das Zeug. Das passiert jedes Mal, wenn ich auch nur daran nippe ... Hicks! Darum trinke ich gar nichts, überhaupt niemals mehr … nichts. Nie! Hicks! Aber ich hab da heute so ’ne komische Sache erlebt. Da is ’n Typ mit mir auf ’ne Galaveranstaltung gegangen ... Hicks! Und dann hat er mir einfach ’n Tritt in den Hintern verpasst. Mitten ins Gesicht ... Hicks! Ich meine, in den Hintern. Is ja auch egal, wohin. Aber das hat gesessen. Und weißt du, warum? Hicks! Weil er nämlich ziemlich genau getroffen hat. Mitten hinein. Ins Zentrum. Da, wo es am meisten wehtut ... Hicks! Aber wahrscheinlich hab ich das verdient. Hhmmh ... das war meine gerechte Strafe. Ich wollte ja am nächsten Morgen mit ihm reden, gleich danach. Also nach dem Danach. Du weißt schon. Ehrenwort ... Hicks! Aber da fuhr er dann plötzlich weg und ich hatte keine Gelegenheit mehr dazu. Am Abend, da wusste ich dann schlagartig nichts mehr. Alles wie weggeblasen. Hat man dir schon mal eine Gehirnwäsche verpasst? Hicks! Das muss mir passiert sein. Konnt’ mich an nix mehr erinnern. Die ganze Zeit hatte ich angestrengt überlegt, was ich ihm sagen wollte. Na egal. Nu is es nicht mehr wichtig ... Hicks! Nicht mehr wichtig.“
    Meine Augen werden schwer und ich lasse sie friedlich zufallen.
     
    Als ich in derselben Nacht wieder wach werde, liege ich in meinem Bett. Mein Kleid hängt ordentlich gefaltet über der Stuhllehne. Was? Wann habe ich es ausgezogen? Das habe ich gar nicht! Bleich vor Schreck drücke ich den Knopf meiner Nachttischlampe an und linse mit einem Auge zaghaft unter meine Bettdecke. Beruhigt lasse ich den Bettzipfel wieder herunter. Meine Wäsche habe ich noch an.
    Es ist kurz nach Mitternacht, also kann ich keine Stunde hier liegen. Ob Danny, nachdem er mich hier abgeladen hat, nochmals zur Galaveranstaltung gefahren ist? Bestimmt wird er das. Schließlich kann er seine neue, alte Errungenschaft in Rot nicht einfach so zurücklassen. Elisabeth. Ich wünschte, ich wäre sie. Wahrscheinlich ist sie ihm im Moment so nah, wie ich es gern wäre. Aber ich habe meine Chance gehabt. Und die ist nun verspielt. Weil ich zu unerfahren mit meinen Gefühlen bin.
    Ein leises Poltern im Nebenzimmer lässt mich aufhorchen.
    Ist er etwa in seinem Schlafzimmer? Warum ist er nicht wieder zurück zur Galaveranstaltung gefahren? Was ist mit Elisabeth? Neugierig krabbele ich aus meinem Bett und schleiche mich aus meinem Zimmer, um mich sachte an Dannys Zimmertür heranzustehlen. Vorsichtig lausche ich daran. Nichts. Aber eben war doch noch was zu hören!? In atemloser Spannung wage ich es, die Tür spontan einen Spalt zu öffnen. Es dringt gedämpftes Licht durch den Schlitz, also drücke ich die Tür noch ein Stückchen weiter auf und strecke meinen Kopf hindurch. Das Schlafzimmer ist leer, aber im angrenzenden Waschraum bewegt sich etwas. Um einen klärenden Blick ins Bad werfen zu können, muss ich zwei Schritte nach vorn gehen und den Raum betreten. Die Dielen knacken unter meinen Füßen und verraten meine Gegenwart. Doch bevor ich unerkannt aus dem Zimmer flüchten kann, tritt Danny aus dem Bad in den Schlafraum. Ohne ein Wort zu sagen, steht er nur so da, hält ein Handtuch in der rechten Hand und sieht mich an. Plötzlich wird mir klar, dass ich es versäumt hatte, mir etwas überzuziehen, und meine Ermittlungen in Unterwäsche aufgenommen habe. 
    „Ich ... ich ... ich wollte ...“ Mist, was wollte ich? „... ich wollte nur ...“
    Auf einmal wird mir bewusst, dass auch Danny nur mit einer Unterhose bekleidet im Raum steht. Ich lenke meine

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