Ein Iglu für zwei (German Edition)
Gesetzmäßigkeiten zu trotzen und sich zu verformen. Das sieht wirklich komisch aus.“ Ich kichere hemmungslos.
„Na, wenn das so ist, würde ich mich freuen, wenn Sie mich dabei begleiten, Miss Bergstroem.“
Er bietet mir höflich seinen Arm an. Lachend hake ich mich unter und lasse mich von ihm auf die Terrasse führen, wo wir allein sind.
„Ich fand es äußerst bedauerlich, dass unsere letzte Begegnung so ein jähes Ende fand. Vielleicht könnten wir noch einmal da anknüpfen, wo wir unterbrochen wurden.“
An und für sich gäbe es nichts, was dagegen spräche. Nur dieser Triesel in meinem Kopf ist etwas hinderlich. Ich kann mich einfach auf nichts konzentrieren.
„Gern. Wenn Sie mir versprechen, keine komplizierten Fragen zu stellen ... Hicks!“
Huups!
Er lacht belustigt.
„Sie sind wirklich zauberhaft. Nein, wir müssen auch nicht reden, falls es Ihnen Schwierigkeiten bereitet. Wenn Sie wollen, dann können wir ebenso gut diesen Ort verlassen. Falls Ihr derzeitiger Auftraggeber diesmal keine Einwände hat.“
Trotz meiner Benebelung registriere ich den Stand seiner Information, auch wenn er die Kooperation zwischen Danny und mir zu meiner Belustigung etwas missverstanden darstellt. Oder missverstehe ich etwas?
„Wie darf ich Ihre Bemerkung verstehen?“, frage ich lächelnd.
„Mir ist zu Ohren gekommen, dass Sie mit Danny Greyeyes gemeinsam an einem Buch arbeiten.“
„Ja, aber woher wissen Sie das?“
Sein Gesicht ist gerade wieder naturwidrigen Verzerrungen ausgesetzt sowie auch unsere gesamte Umgebung. Seine Nase wird immer länger und kommt mir entgegen.
„Passen Sie auf, Ihre Nase wächst!“
Mr. Daniels fasst sich kontrollierend an seine Nase und lacht amüsiert. Offensichtlich scheint er jeden Spaß mitzumachen. Das gefällt mir. Zwar bin ich selbst unter normalen Umständen keine wirkliche Ulknudel, aber ich könnte in dieser Hinsicht ja noch ein wenig an mir arbeiten. Die Lachfältchen um seine leuchtenden Augen scheinen ein Beweis für seine Lebensfreude zu sein. Das ist genau das, was ich jetzt brauche. Denn Dannys Verhalten am heutigen Abend hat mir den Boden unter den Füßen weggerissen.
„Was halten Sie von meinem Vorschlag?“, erkundigt er sich, vom Nasenthema ablenkend.
Gab es einen Vorschlag?
„Wie?... Hicks!“
„Miss Bergstroem, ich möchte Ihnen nicht zu nahetreten, aber ich glaube, es liegt in Ihrem eigenen Interesse, wenn ich Sie von hier wegschaffe. Mir ist nicht entgangen, dass es Differenzen zwischen Ihnen und Mr. Greyeyes zu geben scheint. Sicher ist es das Beste, ich fahre Sie zu mir“, schlägt er vor und wickelt meine Hand um seinen Arm.
„Ganz sicher fährst du sie nirgendwo hin!“
Danny stößt plötzlich dazu und entreißt Mr. Daniels meinen Arm.
„Du hast wohl überhaupt keine Skrupel!“, beschimpft er Richard Daniels. „Such dir gefälligst eine andere, mit der du deine Spielchen treiben kannst! Ich wusste gar nicht, dass du deine Opfer bereits mit Alkohol willenlos machen musst, um zu deinem Ziel zu kommen.“
Zornig zerrt mich Danny davon. Mit einem wachsamen Auge schleppt er mich durch die Säle an den Kameras vorbei. Der dunkle Wagen mit dem finsteren Fahrer wartet direkt vor dem Eingang. Danny öffnet die hintere Wagentür und drückt mich unsanft in das Fahrzeug. Unerwartet steht Richard Daniels neben Danny und hält ihn am Arm fest.
„Danny, du hast mich mit deinem erzürnten Besuch letzten Sonntag wirklich überrascht und ich war geneigt, deiner Bitte, Miss Bergstroem aus dem Weg zu gehen, nachzugeben. Aber glaube nicht, ich wäre blind auf beiden Augen. Mir entgehen keine Details. Ich frage mich, wer von uns beiden der wahre Ehrenmann ist. Dein heutiges Geplänkel mit den Damen gibt mir Rätsel auf. Und entgegen deiner Annahme liegt es mir fern, mich auf ein kurzes Abenteuer mit Miss Bergstroem einzulassen. Sei gewiss, dass ich keine Gelegenheit, die sich mir bietet, ungenutzt verstreichen lassen werde.“
Ohne eine Gegenreaktion steigt Danny ins Fahrzeug ein. Die Blicke der beiden Männer wirken bedrohlich. War das eine Kampfansage?
„Los, fahren Sie endlich!“, weist Danny seinen Fahrer unwirsch an.
Meine unkoordinierten Gedanken haben noch nicht alles komplett erfasst von dem, was gerade passiert ist, aber eines ist bei mir hängen geblieben. Danny ist an diesem Sonntagmorgen, als ich ihn davonbrausen sah, bei Mr. Daniels aufgelaufen. Daher also wusste er über das geplante Buch so genau Bescheid. Und wenn ich
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