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Ein Iglu für zwei (German Edition)

Ein Iglu für zwei (German Edition)

Titel: Ein Iglu für zwei (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Richling
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Interesse ab. Der mir noch unbekannten Zone. Während mich Danny noch berauschter an sich zieht und unsere Zungen begierig umeinander kreisen, sucht meine Hand sich ihren Weg nach vorn. Entzückt ertaste ich die warme Wölbung. Doch leider werde ich fast zur gleichen Zeit von Danny an weiteren Exkursionen gehindert.
    „Hey, du kannst es wohl nicht abwarten“, murmelt er mir ins Ohr und hebt mich aufs Bett.

Nüchtern betrachtet … nur Sex?
     
    Die Sonne scheint in Dannys Zimmer, als wir am folgenden Morgen gemeinsam wach werden. Ich liege in seinen Armen und lasse verträumt die vergangene Nacht Revue passieren. Wenn’s nach mir gegangen wäre, hätte diese Nacht niemals enden dürfen. Es ist ja nicht so, dass ich nicht bereits sexuell erprobt bin. Soll heißen, dass mein Intimleben in meiner ersten und einzigen Beziehung durchaus akzeptabel war. Trotzdem gab es da eine nicht zu unterschätzende Zeitspanne von fünf Jahren Enthaltsamkeit. Einem Mann würde man vielleicht nach dieser Ewigkeit zuschreiben, er wäre ausgehungert. Ich aber war überhaupt nicht satt zu bekommen. Dabei ist mir die letzten Jahre überhaupt nicht aufgefallen, dass mir was fehlt. Erst jetzt, wo ich’s mal wieder hatte. Also Sex. Klingt, nüchtern betrachtet, sicher ein wenig unromantisch. Aber hier ging es rein sachlich gesehen ja um nichts anderes. Ergänzend muss ich aber unterstreichen, dass Danny ein ganz außerordentlicher Liebhaber ist. Und zweifelsohne hätte es mit einem anderen Mann keine Liebesnacht gegeben. Denn zu dem einen gehört für mich auch das andere. Endlich ist mir klar geworden, dass mir Danny wichtiger ist, als ich mir die ganze Zeit eingestehen wollte. Der gestrige Abend hat mir schließlich die Augen geöffnet. Ich bin in ihn verliebt. Meine Mauer, die mich die letzten Jahre schützend umgab, ist gefallen. Ich wage es wieder, Gefühle zuzulassen. Dass ich das noch erleben darf. Meine Zukunft habe ich mir bereits männerlos ausgemalt. Wäre auch in Ordnung gewesen. Bis gestern. Jetzt aber kann ich mir ein Leben so ganz ohne „XY-Chromosom“ nicht mehr vorstellen. Vielleicht wäre Danny bereit, mein „XY-Chromosom“ für den Rest meines Lebens zu sein? Aber was ist mit Elisabeth? Spielt sie vielleicht doch noch eine Rolle in seinem Leben? Komme ich zu spät? War ich möglicherweise nur ein kleines Zwischenhoch für ihn? Klüger wäre es gewesen, ich hätte zuvor eine gründliche Untersuchung in dieser nicht unbedeutenden Angelegenheit durchgeführt. Aber wer arbeitet schon mit seinem Verstand, wenn die Hormone verrücktspielen? Vermutlich ist es mir jetzt doch passiert. Etwas, was ich niemals zulassen wollte. Ein offener Pralinenkasten zu sein. Danny hat mich vernascht. Ich hab’s genossen. Und das war’s. Jetzt kann ich gehen.
    Seine Arme wickeln sich zärtlich um mich herum.
    „Guten Morgen“, haucht er mir ins Ohr und nagt an meinem Ohrläppchen.
    Ja, mach nur weiter so. Ich sollte die letzten gemeinsamen Stunden mit ihm so gut es geht auskosten, bevor alles vorbei ist.
    Bekümmert schaue ich ihn an.
    „Ist etwas mit dir?“, fragt er beunruhigt.
    Nein, was sollte mit mir sein? Ich habe gerade die aufregendste Nacht meines Lebens hinter mir und stelle nun fest, dass sie sich niemals wiederholen wird. Das ist bedrückend.
    „Danny, ich weiß nicht, ob ich das Recht habe, dich das zu fragen, aber ist da etwas zwischen dir und dieser Elisabeth?“, erkundige ich mich zögernd.
    „Ach, daher weht der Wind“, bemerkt er gefasst.
    Er rückt etwas von mir ab, was mich sofort vermuten lässt, dass meine Annahme auf einen Nährboden stößt.
    „Ich kenne Elisabeth seit der Schulzeit. Wir sind nur gute Freunde. Nichts weiter.“
    Aha! Sie ist es also wirklich. Die Elisabeth aus dem Brief. Und schon weiß ich selbstverständlich sofort, dass sie niemals nur gute Freunde sein können, weil schließlich mal mehr zwischen ihnen war, was er jetzt schlechthin für nicht erwähnenswert hält. Das macht mich natürlich stutzig.
    Danny kommt mir wieder näher und küsst mich auf die Nase.
    „Ich sehe dir an der Nasenspitze an, dass du mir nicht glaubst.“
    Ach ja?
    „Ehrlich gesagt bin ich mir nicht sicher“, gebe ich zu.
    „Sie ist nicht wichtig, glaube mir. Das Einzige, was jetzt noch zählt, bist du, okay?“
    Okay, und wie lange zähle ich? Bis Elisabeth wieder wichtig ist?
    Seine Hände wandern meinen Körper hinab und streicheln über meine Haut. Das könnte zu einem Aufleben meiner augenblicklich ruhenden

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